Alte Rechenhilfen, Rechenmaschinen und etwas Elektronik |
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Diese Sammlung gibt es natürlich vor allem, weil mir die Jagd nach den alten, technisch bemerkenswerten, vielleicht auch seltenen Geräten viel Spaß macht. Vielleicht hat man in einem gewissen Alter „alles erreicht“ und sucht sich neue Wünsche? |
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Neu |
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17.12.2020
Brunsviga D 13 Z/2 5.1.2021
Brunsviga MR
21.1.2021
Brunsviga MD 19.2.2021
Hamann Automat T | |||
Geschichte |
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Die ersten Rechenmaschinen (17. Jahrhundert)
Die erste bekannte Rechenmaschine wurde im Jahr 1623 vom Mathematiker und Astronomen Wilhelm Schickard konstruiert. Damit war er seiner Zeit voraus, denn es gab kaum Bedarf nach solchen Maschinen. Für Johannes Kepler wollte er ein weiteres Exemplar bauen, aber dazu kam es nicht mehr: Schickard starb an der Pest und in den Wirren des 30jährigen Krieges ging die Maschine verloren. Die Erfindung wurde vergessen, bis man im 20. Jahrhundert Schickards Originalskizzen und einen Brief an Kepler fand. Weitere Einzelstücke entstehen (18. Jahrhundert)Viele neue Rechenmaschinen wurden z.B. durch Hahn und Müller, aber auch viele weitere Erfinder konstruiert. Doch der Stand der Technik ermöglichte noch nicht die für eine Serienfertigung notwendige Präzision. Diese Rechenmaschinen blieben also unerschwinglich teure Einzelstücke, die letztlich meist in den Kuriositätensammlungen der Fürsten verschwanden. Beginn der Serienproduktion (19. Jahrhundert)
Allmählich wuchs in allen Industrieländern der Bedarf nach mechanischer Hilfe beim Rechnen: Versicherungsrisiken, Geschossbahnen, die Statik von Brücken und vieles mehr sollten nun immer öfter (und genauer) berechnet werden. Blüte und Untergang der Mechanik (20. Jahrhundert)
Mit dem immer schneller steigendem Rechenbedarf wuchs auch das Angebot an mechanischen Rechenmaschinen. Neu erfundene Einrichtungen. Motorisierung und Automatisierung verbesserten deren Leistungsfähigkeit, nach Ablauf der Patente fanden sich dann oft weitere Entwickler, die daraus eine kaum überschaubare Anzahl neuer Abwandlungen schufen - die am Markt mal mehr, mal weniger erfolgreich waren.
Egal ob hand- oder motorbetrieben, Sparversion oder Superausstattung, Sprossenrad, Staffelwalze oder Schaltklinke: 1961 begann das schnelle Ende der Mechanik. In diesem Jahr kamen die ersten ANITAs und deren „Kollegen“ in die Büros. Innerhalb eines Jahrzehnts machten sie alle mechanischen Rechenmaschinen obsolet, fast alle Firmen stellten schnell die Produktion ein. Nur im damaligen „Ostblock“ erfolgte diese Entwicklung deutlich später, noch in den 70er-Jahren wurden dort mechanische Rechenmaschinen gebaut. Warum waren USA und Japan bei der Elektronik lange führend?
Auch europäische Rechenmaschinen-Hersteller versuchten sich an der Produktion elektronischer Rechner, doch fast überall traf man ganz schnell Vereinbarungen mit verschiedenen japanischen Elektronikproduzenten. Das geschah nicht wegen fehlender Kompetenz in Sachen Elektronik, sondern weil die Herstellung der frühen elektronischen Geräte noch aufwendigste Handarbeit (und daher in Europa unbezahlbar) war. Die japanischen Löhne hingegen waren konkurrenzlos niedrig, also kauften dortige Firmen US‑amerikanische Chips und bauten um diese herum Rechner, die dann von den europäischen Firmen (im Vergleich zur Eigenproduktion) recht günstig angeboten werden konnten. Damit lieferten die großen, etablierten Vertriebsnetze der Büromaschinen-Hersteller den japanischen Firmen Starthilfe, was den Untergang noch beschleunigte: Lange vor der Einführung rationellerer Herstellungsweisen waren die alten Industrien komplett vom Markt gefegt. |
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Grafik der Produktionsjahre meiner Geräte (ab 1904): | |||
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Anmerkung zu den Jahreszahlen
Viele Rechenmaschinen wurden sowohl technisch als auch im Design ständig weiter entwickelt. Da ist es nicht immer klar, was als Markteinführung bzw. Produktionsbeginn gelten soll: Ist z.B. die Brunsviga B mit der neuen Eingabelöschung ein neues oder doch nur ein verbessertes Modell? Macht das neue Gehäuse eine Monroe LN‑160 zu einer neuen Maschine? Sind Vor- und Nachkriegsmodelle der Thales CER das Gleiche? |
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Galerie |
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- Reihenfolge innerhalb der Gruppen nach Produktionsbeginn∗ - | |||
Rechenhilfen, mathematische Instrumente, Tafeln |
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Was gehört zu dieser Gruppe?
Geräte wie Abakus, Zahlenschieber o.ä. (aber auch elektronische Tischrechner) werden vielfach als Rechenmaschinen bezeichnet. Das ist aber nicht korrekt (und stört massiv bei der Suche auf ebay), denn eine „Maschine“ hat stets eine Übertragung von Kräften zwischen ihren bestimmenden Teilen, ob nun über Hebel, Zahnräder, Seilzüge oder sonstwie. Eine echte Rechenmaschine hat daher mindestens eine Baugruppe, in der die Wertspeicherung und der Zehnerübertrag mechanisch erfolgen und sie ermöglicht damit mindestens eine der vier Grundrechenarten. mehr zu den Kugelrechnern
Die ältesten „Rechenhilfen“ der Menschheit sind sicher die eigenen Finger. Irgendwann fing man an, Stöckchen, Steinchen, Muscheln usw. zu benutzen. Spätestens die Sumerer entwickelten dann Regeln für deren Benutzung: Sie ritzten oder malten Linien für unterschiedliche Wertstufen (z.B. 1 ‑ 12 ‑ 60...) und legten entsprechend mehr oder weniger Kieselsteinchen darauf. mehr zu den Zahlenschiebern
Schon früh wurden diese kleinen, billigen Rechenhilfen „für Jedermann“ entwickelt und vertrieben. mehr zu den Rechenschiebern
Bereits 1632 hatte William Oughtred die Idee, zwei gegeneinander verschiebbare logarithmische Skalen als Rechenhilfe zu benutzen. Spätestens um 1900 waren Rechenstäbe dann für jeden Ingenieur DAS Statussymbol schlechthin (so ähnlich wie das Stethoskop für Ärzte). |
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Kleinaddierer |
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Was gehört zu dieser Gruppe?
Nicht immer waren große, teure Rechenmaschinen nötig, oft konnte man sich auch keine leisten. Dann benutzte man entweder einfache Rechenhilfen aus der vorigen Gruppe oder die hier versammelten kleinen Maschinen, die im Resultatwerk einen Zehnerübertrag haben. Mit ihnen kann man ganz gut addieren, oft auch einigermaßen subtrahieren. Multiplikation oder gar Division sind damit aber entweder gar nicht oder nur sehr behelfsmäßig möglich. |
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Ein- bis Dreispeziesmaschinen "key-driven" |
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Was gehört zu dieser Gruppe?
Die Maschinen dieser Gruppe heißen im englischen "adding machines" - selbst wenn sie Subtraktions- und Multiplikationsmechanismen haben. Das erklärt sich aus der Entwicklung: An deren Anfang standen Maschinen, die wirklich nur addieren konnten (meist über eine Zahnstangen-Mechanik). Dann wurden Umkehrmechanismen für die Subtraktion eingebaut, später kamen Einrichtungen für die Multiplikation (und ggf. Speicherwerke) dazu. Besonders für den kaufmännischen Bereich waren solche Maschinen bestens geeignet. mehr zu den „key-driven adding machines“ (Comptometer-Typ)Eine Sonderstellung nehmen die Geräte ein, bei denen schon der Tastendruck zum Antreiben der Mechanik ausreicht. Diese Gruppe stellt bis heute die schnellsten Addiergeräte, denn wenn ein geübter Bediener darauf addiert hält kein Taschenrechner mit. Auch für die anderen Grundrechenarten gab es besondere und recht schnelle Verfahren, die man in speziellen Kursen erlernen konnte. Durch das intensive Training und die Verankerung dieser Verfahren im Unbewußten (was erst das Tempo ermöglichte) waren die Kursteilnehmer begehrte Mitarbeiter. |
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Staffelwalzen-Maschinen |
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Was gehört zu dieser Gruppe?
Schon 1671 erfand Gottfried Wilhelm Leibniz die Staffelwalze: Eine Walze mit neun verschieden langen „Rillen“, an der ein Zahnrad so entlang geschoben wird dass es je nach Stellung von keiner bis allen neun Rillen gedreht wird. So kann man die Ziffern 0 bis 9 ins Resultatwerk übertragen (in diesem Youtube-Video wird die Funktion sehr schön gezeigt). |
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Sprossenrad-Maschinen |
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Was gehört zu dieser Gruppe?
Der schwedische Entwickler W.T.Odhner brachte um 1870 herum das Sprossenrad mit neun ein- und ausfahrbaren „Zähnchen“ zur Produktionsreife (in diesem Youtube-Video wird die Funktion eines Sprossenrades gut erklärt). Geräte mit Tasteneingabe
Weil die Eingabe mit den kleinen Stellschieberchen recht mühselig ist wollte man auch Sprossenrad-Maschinen mit der Tasten-Eingabe ausstatten. Karl Rudin gelang kurz nach 1930 die Konstruktion einer zuverlässigen Mechnik. Sein System wurde zuerst bei Facit gebaut und später häufig kopiert. Es verbesserte die Eignung dieser Maschinen für Addition und Subtraktion erheblich. |
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bei D.E.Dirkse |
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sonstige Vierspezies-Maschinen |
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Was gehört zu dieser Gruppe?
Mehrere andere Systeme zur Werteingabe ins Resultatwerk wurden entwickelt, haben aber den Markt nie so dominieren können wie die Staffelwalze und das Sprossenrad. Dabei hatten einige davon sogar Vorteile für das Rechnen mit Motorantrieb oder die Automatisierung. |
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Elektronik Anzeige: Nixie Elfin Itron(VFD) LED Panaplex Digitron LCD |
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Was gehört zu dieser Gruppe?
Die folgenden Rechner zeigen die (vor allem aus Japan und den USA vorangetriebene) Entwicklung der rechnenden Elektronik, daneben aber auch, wie manche europäischen Rechenmaschinen-Hersteller dabei mitzuhalten versuchten. |
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(Fast nur) Notebooks... meine Computer von 1984 bis heute |
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Liste |
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F = mit Infos zu Firmen (Hersteller/Vertrieb) | |||
F Addiator (Basismodell) |
Gliederung der Einzelbeschreibungen |
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auch in der Navigation („Legende“) als extra-Tab/-Fenster aufrufbar! | |||||||||
Name |
Landesflagge bei Produktionsbeginn∗ |
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Textteil |
Monatslohn-Vergleiche beziehen sich auf den damaligen Tarif-Durchschnittslohn für Verheiratete mit 2 Kindern. |
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Bilder, Info-Links |
Externe Links haben danach ein . Bilder anklicken öffnet meist größere. |
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Hersteller/Anbieter Modellbezeichnung ggf. Seriennummer Maße Breite x Tiefe x Höhe Gewicht gebaut von - bis∗ |
Abkürzungen: EW = Eingabewerk (Schieber, Tasten etc.) EK = Eingabekontrolle ZW = Zählwerk („Quotientenwerk“) |
RW = Resultatwerk („Akkumulator“) SW = Speicherwerk |
Zustand optisch/funktional als „Schulnoten“ Was war - außer dem üblichen Reinigen und Schmieren - zu tun? Zubehör, Anleitung? |
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ggf. Infos zu Herstellern und Anbietern (meist beim ersten Modell des Herstellers) | |||||||||
Einzelbeschreibungen |
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Reihenfolge nach Produktionsbeginn∗ | |||||||||
中式算盤 (Suan Pan) |
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Vielleicht schon vor 1000 Jahren (so genau weiß man es nicht, weil die erste eindeutige Abbildung aus dem Jahr 1573 stammt) entwickelte sich in China der Suan Pan. Dass die Grundidee der fest eingebauten Rechenperlen über die Seidenstraße in den Osten wanderte ist möglich, chinesische und italienische Historiker sehen das aber unterschiedlich. |
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was damit alles geht |
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Lotus Flower 25 cm x 12 cm x 2,5 cm 240 g gebaut ? - heute |
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1/1 (praktisch neuwertig). | |||||||
Napier'sche Stäbchen |
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John Napier, Laird of Merchiston entwickelte das Rechnen mit Logarithmen so sehr weiter, dass er heute oft als „Erfinder der Logarithmen” angesehen wird. 1617 stellte er in seinem Buch „Rabdologiae seu numerationis per virgulas libri duo” diese von ihm entwickelte kleine Multiplizierhilfe vor: Auf die Stäbchen wird das kleine Einmaleins geschickt so geschrieben, dass die Produkte durch einfaches Addieren schnell ermittelt werden können. Weil die Kenntnis des kleinen Einmaleins kein Allgemeingut war (... also so wie heute wieder) wurden die Stäbchen in ganz Europa viel und gerne genutzt. |
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mehr Infos bei T.Hempel |
Deutsche Übersetzung von 1618 |
Vordruck (PDF) |
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Napier-Stäbchen 10 cm x 9 cm x 1 cm 70 g gebaut 1617 - ca. 1925 |
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2/1
Vordrucke am Computer entworfen, gedruckt, ausgeschnitten und auf Buchenleisten 10x10mm² aufgeklebt. Mit Schachtel und Anleitung. |
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Счёты (Stschoty) |
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Die russische Version des Abakus entwickelte sich wahrscheinlich aus dem Suan Pan. Zum ersten Mal in einem Buch erwähnt wurde er kurz vor 1700. Es gibt keine Aufteilung in 1er- und 5er‑Kugeln und eine Reihe hat nur vier Kugeln, die steht entweder z.B. für Viertel-Rubel (1 Kugel = 25 Kopeken) oder gilt einfach nur als Kommastelle und wird dann nicht zum Rechnen benutzt. Bedient wird der Stschoty mit der kleinsten Stelle zum Bediener hin, also quer zur bei den anderen Varianten üblichen Ausrichtung. |
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mehr Infos im und im Arithmeum |
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Stschoty 21 cm x 31 cm x 5 cm 480 g vor 1700 - ca. 1970 |
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2/1: Kaum Gebrauchsspuren, aber eine Ecke schon bei der Herstellung etwas nachlässig verleimt; perfekt benutzbar. Anleitung im Internet gefunden. |
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Ott Planimeter |
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Neben Hilfsmitteln zum allgemeinen Rechnen gab und gibt es auch viele mathematische Instrumente für besondere rechnerische Anwendungen. Ein Beispiel ist das Planimeter zur Flächenberechnung z.B. in Landkarten, in technischen Zeichnungen oder auch in der Lederindustrie. Es gibt zahlreiche verschiedene Arten, eine davon ist dieses 1854 von Jakob Amsler erfundene Polarplanimeter. Man stellt die Armlänge auf den Kartenmaßstab ein, setzt die Spitze auf einen beliebigen Punkt am Rand der zu messenden Fläche, liest den Wert der Skala ab (oder stellt auf Null), führt die Spitze einmal möglichst exakt im Uhrzeigersinn um diesen Rand und liest den Wert wieder ab. Mit einer kleinen Korrekturrechnung (die Angaben dazu stehen im Etui des Geräts) hat man schnell die Fläche ermittelt (hier im Bild die des Plattensees, übrigens 594 km²). Die Genauigkeit des Gerätes ist bei größeren Flächen meist höher als die der Zeichnung. |
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mehr Infos zu Planimetern bei W.Blümich |
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A.Ott Polarplanimeter Modell 30 S.Nr. 55425 27,5 cm x 6 cm x 3,5 cm 220 g ? |
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2/1: Wieder guter Gesamteindruck; alle Skalen einwandfrei, selbst die Kalibrierung stimmt noch.
Einige Stoßstellen ausgebessert, Polarm nachlackiert, oberen Spitzenabschluss durch Nachbau ersetzt. Mit Etui, Kalibrierungslineal und Ersatzspitzen, Anleitung im Internet gefunden. |
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Albert Ott gründete 1873 in Kempten seine Firma zum Bau diverser Messinstrumente. Die Firma existiert noch, ist allerdings seit 2002 nicht mehr selbständig und baut inzwischen keine Planimeter mehr, sondern Messgeräte für Hydrologie und Meteorologie. |
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Brunsviga B |
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„Modell B“ war der erste von Brunsviga gebaute Maschinentyp. Eigentlich handelt es sich dabei eher um eine ganze Modellfamilie, denn im Lauf der Jahre wurde das Modell ständig weiter entwickelt: Zuerst kamen eine verlängerte Kurbel und die Warnglocke(n) für Über- und Unterlauf dazu, einige Sperren gegen Fehlbedienungen wurden eingebaut. Das ist der Entwicklungsstand dieses Exemplars aus dem Jahr 1904. Es hat zwei Glocken, damit es beim Überlauf in jeder Stellung bimmelt. Später fand man dafür elegantere Lösungen. |
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Brunsviga B S.Nr. 6022 34 cm x 17 cm x 12,5 cm (o. Brett) 8,4 kg gebaut 1892 - ca. 1925 |
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2/1: Beschriftung am ZW etwas abgegriffen, kleine Gebrauchsspuren; einwandfreie Funktion.
Alle Metallteile poliert, Deckbleche und Rückseite neu (teil)lackiert, Ziffern neu eingelegt, fehlende „Kommastöpsel“ ersetzt. Mit Bodenbrett und Blechhaube, allgemeine Anleitung aller alten Brunsvigas im Internet gefunden. |
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Brunsviga B |
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Diese etwas spätere Version des Modell B hat den Zehnerübertrag über alle 13 Stellen, sie hat eine Mechanik zur Gesamtlöschung der Eingabe und die altertümlichen „Kommastöpsel“ sind nun durch Schieber ersetzt. Außerdem gibt es eine Anzeige der letzten Kurbel-Drehrichtung. Die Löschung des Resultatwerks während der Kurbeldrehung und der Wechsel der Kurbel-Drehrichtung sind bei diesem Exemplar nicht gesperrt. Der Lösehebel der Drehrichtungssperre fehlt folglich auch, aber im Deckblech ist oben links noch der kleine Schlitz dafür, auch die Zahnscheibe ist vorhanden. Offenbar wurde beides mal ausgebaut, sei es wegen Defekt oder weil ein Benutzer das störend fand. |
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Ein Sprossenrad wird eingestellt (MP4, 2 MB): |
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Brunsviga B S.Nr. 12523 34 cm x 17 cm x 12,5 cm (o. Brett) 8,4 kg gebaut 1892 - ca. 1925 |
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2/2: Lack und Zahlen erstaunlich gut erhalten (vielleicht mal neu lackiert?), Verchromung teils etwas angegriffen; alles funktioniert, nur gelegentlich hakelt mal eine Sprosse etwas oder die Löschung der 10er‑Stelle im RW benötigt eine zweite Umdrehung.
Eine Unterlegscheibe unter den linken Schlittenanschlag gelegt, Schlittenblech etwas gerade gebogen: Schon war die vorherige Schwergängigkeit weg! Mit Bodenbrett, Anleitung wie zuvor. |
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Brunsviga ist der latinisierte Name der Stadt Braunschweig. Dort hat der Hersteller 1871 als Nähmaschinenhersteller „Grimme, Natalis&Co.“ begonnen, ab 1892 wurden auch (in Lizenz von Odhner) unter dem Markennamen „Brunsviga“ hauptsächlich Sprossenrad-Maschinen gebaut, mit denen die Firma sehr erfolgreich wurde. Erst 1950 wurde dieser Marken- auch zum Firmennamen. 1959 wurde Brunsviga von Olympia aufgekauft. Wenige Jahre später wurde die Produktion der meisten handbetriebenen Maschinen eingestellt, die letzte handbetriebene „Brunsviga“ wurde 1969 in Spanien gebaut. Das letzte Gerät der Marke überhaupt war dann ein kleiner wissenschaftlicher Taschenrechner aus dem Jahr 1975 (den hat Olympia evtl. sogar selbst gebaut und nicht aus Fernost zugekauft). |
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X x X |
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Dieser Staffelwalzenmaschine sieht man ihr Alter gleich an: Wie bei den ersten Maschinen dieses Typs erfolgt die Eingabe der Zahlen hier noch mit Schiebern. Damit verschiebt man pro Stelle ein Zahnrad auf einer Vierkant-Achse so, dass je nach eingestellter Ziffer verschieden viele „Rippen“ einer Staffelwalze dieses Zahnrad (und damit auch Achse und Anzeige im Resultatwerk) drehen. Auch die Position der Kurbel und die Anordnung der Werke sind noch ganz im alten Stil. Aber eine ganze Reihe Verbesserungen gibt es, sowohl in der Technik als auch in der äußeren Gestaltung: Statt Holzkasten hat die X x X ein massives Gussgehäuse aus Eisen, dessen Oberseite ist zum besseren Ablesen leicht nach vorne geneigt. Innen sitzen besonders leichte Staffelwalzen, die aus einzelnen Zahnsegmenten zusammengesetzt sind. Aufwendige gefederte Elemente ersetzen an vielen Stellen die einfachen Blattfedern. |
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Seidel und Naumann X x X S.Nr. 778 49,5 cm x 20 cm x 12,5 cm (o. Brett) 11,1 kg gebaut 1906 - nach 1927 |
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2/1: Gehäuse gut erhalten, nur links und rechts je eine größere Abplatzung an der Vernickelung; funktioniert einwandfrei und extrem leichtgängig. Abgebrochene Schraube ausgebohrt und dort fehlendes Umlenkröllchen der Einstellkontrolle ersetzt, Kurbelfederung durch vorsichtiges Aufbiegen gängig gemacht und fehlenden Kurbelanschlag ersetzt, Nullstellung der Einstellkontrolle justiert, einige Metallteile poliert, Lösch- und Einstellknöpfchen nachlackiert, ein Wirtelchen ersetzt. Mit komplettem Holzkasten. Kurzanleitung geschrieben. |
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1868 gründete Karl R.B. Naumann in Dresden eine Werkstatt für Feinmechanik. 1869 kam Erich Seidel für einige Jahre als Geldgeber dazu, daher wurde die Firma nun „Seidel und Naumann“ genannt. Bereits 1886 wurde das Unternehmen zur AG. Es stieg schnell zum bedeutenden Produzenten von Näh- und Schreibmaschinen auf (auch die berühmte „Erika“ stammt von S&N). Fahrräder und anderes ergänzten schon vor 1900 die Produktpalette, ab 1906 dann auch Rechenmaschinen. |
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Comptator |
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Der Comptator ist so ein erschwingliches Gerät und ein früher Vertreter der Kleinaddiermaschinen. Die geringe Größe war für einige Anwendungen sogar von Vorteil: Man addierte damit häufig Spalten in Kontobüchern, wobei man das kleine Maschinchen direkt auf das Buch legen und als Ableselineal nutzen konnte. Mit einem Griffel wurden dann die Werte in die Zahnstangen eingezogen, diese stellten das Resultatwerk entsprechend weiter. |
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mehr Infos im |
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(Sabielny) Comptator S.Nr. 21895 6,5 cm x 20,5 cm x 3,5 cm 550 g gebaut 1909 - 1930 |
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2/1: Gehäuse oben sehr gut erhalten, auf der Rückseite deutliche Gebrauchsspuren (vom Schieben über die Bücher); alles funktioniert sehr leichtgängig.
Rote Ziffern neu eingelegt. Mit passabel erhaltenem Etui, fehlenden Griffel durch Palmgriffel (aus Plastik, viel besser) ersetzt, Neufassung der Anleitung im Internet gefunden. |
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Der Vorgänger des Comptator ist der „Rapid Computer“, ein ab 1892 in den USA gebauter Kleinaddierer. Hans Sabielny aus Dresden („Moderne Contormaschinen“) verkaufte das Gerät kurze Zeit in Deutschland, doch bald ließ er es durch den Konstrukteur Woldemar Heinitz so verbessern, dass die Eingabekontrolle möglich wurde. Unter dem Namen „Comptator“ wurde das als eigene Erfindung patentiert und ab 1909 bei Schubert&Salzer in Chemnitz und ab 1922 dann bei Sabielny in Dresden selbst produziert. |
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TIM II |
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Diese Rechenmaschine stammt aus Berlin, hat aber einen englischen Namen. TIM steht für "Time is Money": Der Hersteller wählte dieses wichtige Verkaufsargument für Rechenmaschinen als Marke. Offenbar mussten die potentiellen Kunden damals noch davon überzeugt werden, dass sich der Einsatz solcher Maschinen lohnte. |
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Während der Restaurierung: |
vorher - nachher: |
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TIM II S.Nr. 7550 43 cm x 16 cm x 18,5 cm 11,5 kg gebaut 1910 - ca. 1929 |
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3/1: Die Maschine zeigt ihr erfülltes Arbeitsleben: Bleche um die Hebel herum meist stark abgegriffen, einige Stoßstellen, linke Schlittenführung mit Ausbruch (hält aber); einwandfreie Funktion.
Einen Kommaschieber und die Gummifüße erneuert, eine gebrochene Ziffernrad-Achse durch Stahlstift ersetzt, eine Staffelwalze und die Schlittenführung nachjustiert, festgelötete Kurbel wieder abnehmbar gemacht, Ziffern im ZW neu eingelegt, Messingteile und Kurbel poliert, fehlende Glocke ersetzt. Die abgegriffenen Stellen bleiben einstweilen, die wenigen erhaltenen Beschriftungen wären sonst auch weg. Die originale Blechhaube fehlt, Kurzanleitung geschrieben. |
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Der Wiener Ingenieur Ludwig Spitz war Prokurist beim Berliner Rechenmaschinenhändler Amster (der erfand die Marke „TIM“). Amster ging 1906 in Konkurs, Spitz übernahm den Vertrieb und die Marke und entwickelte parallel dazu mit dem Konstrukteur Robert Rein neue, verbesserte Rechenmaschinen. Schon 1907 gründete er in Berlin eine eigene Herstellerfirma unter seinem Namen, bald kamen auch Auslandsvertretungen in New York, Paris und Wien dazu. Spitz selbst ging nach Wien zurück und erschloss von dort aus den Markt der K&K‑Monarchie. Sein Schwerpunkt blieb stets der Verkauf, eine Weiterentwicklung der Maschinen fand kaum mehr statt. Die waren aber offenbar so fortschrittlich, dass sie sich trotzdem viele Jahre gut verkaufen ließen. Erst Ende der 20er-Jahre geriet die Firma gegenüber der Konkurrenz allmählich ins Hintertreffen. Spitz begann schließlich damit, Maschinen anderer Hersteller zu verkaufen. Als Österreich an das Deutsche Reich angeschlossen wurde traten auch dort die Judengesetze in Kraft: Spitz musste 1939 seine Firma verkaufen und wurde 1942 ins Ghetto nach Riga deportiert. Danach verliert sich seine Spur, 1949 wurde er für tot erklärt. |
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Brunsviga MD |
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Nicht nur bei astronomischen Berechnungen brauchte man mehr Stellen, auch Ingenieuren, Versicherungsmathematikern und anderen reichte die übliche Kapazität oft nicht aus. Schon 1905 wurde daher bei Brunsviga das „Modell D“ mit der riesigen Kapazität von 12-12-20 eingeführt. |
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Brunsviga MD S.Nr. 39046 37 cm x 16 cm x 11 cm (o. Brett) 8,4 kg gebaut 1911 - 1926 |
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2/1: dank Blechhaube und irgendwann erfolgter Nachlackierung gut erhalten - ein Ziffernrädchen (nach notdürftiger Reparatur?) mit handgemalten Ziffern, Logo und Teile der Beschriftung abgegriffen, kleinere Lackschäden; einwandfreie und leichtgängige Funktion.
Blechhaube etwas ausgebeult, einige unpassende Schrauben ersetzt, Kommaschieber neu verteilt. Mit Bodenbrett und Blechhaube, allgemeine Anleitung aller alten Brunsvigas im Internet gefunden. |
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Burroughs Calculator 5205 |
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Ab 1912 kam der von William Seward Burroughs entwickelte „Calculator“ (ein Name, der seiner Zeit weit voraus war: „Calculator“ war damals eigentlich der Mensch vor der Maschine) auf den Markt. Das erste Modell (Nr. 520) sah dem Comptometer zum Verwechseln ähnlich, weshalb dessen Hersteller erfolgreich vor Gericht zog. Also wurde das Design ab 1915 so geändert, wie es dieses Exemplar zeigt. Diese Form wurde dann bis nach dem 2. Weltkrieg weitgehend beibehalten, nur die „Füßchen“ fielen später weg und das Schwarz-Grün wurde gegen Ende der Produktion zu modernem Dunkelgrau-Hellgrau. Auch Modelle mit zweitem Zählwerk (zum Aufsummieren von Einzelrechnungen) und/oder Elektromotor (für noch leichteren Tastendruck) wurden entwickelt. |
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mehr Infos im |
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Burroughs Calculator (Series 5) S.Nr. 5-484672 26 cm x 39 cm x 13 cm 5,2 kg gebaut 1912 - nach 1950 |
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2/1: Drei Tastenköpfe und Löschhebel nicht original; einwandfreie Funktion.
Gehäuse neu lackiert, weitgehend unleserliche Tastenbeschriftung ergänzt, fehlende Tastenköpfe, Schrauben und den Löschhebel ersetzt. Kurzanleitung geschrieben. |
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Die „American Arithmometer Corporation of St. Louis“ wurde 1886 gegründet. Zuerst wurden dort große druckende Addiermaschinen gebaut. 1904 zog die Firma nach Detroit um, sie nannte sich nun nach dem 1898 verstorbenen Erfinder „Burroughs Adding Machine Co.“ und wurde zum größten Addiermaschinen-Hersteller der USA. 1953 wurde der Name in „Burroughs Corporation“ geändert und man begann auch mit der Herstellung großer Computer. |
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Mercedes-Euklid 4 |
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Ein Gehäuse aus Gusseisen, Stahl und massiven Messingplatten, darauf sitzt „huckepack“ (an Stelle der Einstellschieber der Vorgänger) die damals topmoderne Volltastatur. Das wirkt für heutige Sehgewohnheiten leicht unproportioniert bis skurril: Die Gestaltung erinnert an die ersten Autos, die eher nach Kutsche ohne Pferde aussahen und erst im Laufe der Zeit funktionellere Formen bekamen. |
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Mercedes-Euklid 4 S.Nr. 9172 37,5 cm x 27,5 cm x 28,5 cm 18,7 kg gebaut 1913 - 1927 |
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3/2: Einige Stoßstellen und provisorisch retuschierte Lackschäden, aber Frontpartie bemerkenswert gut erhalten, Ziffern im ZW teils in mäßigem Zustand, ein Hebelknauf nicht original; alles funktioniert jedoch wieder.
... nach dem Justieren von EW und Schlitten. Seiten entrostet und neu lackiert, Metallteile poliert, einige Tasten neu eingelegt, Ziffernräder ausgebessert, Serviceschildchen wiederhergestellt. Ein Schreibmaschinen-Koffer aus Holz dient als Transportbehälter, kommentierter Nachdruck der Anleitung für Euklid 1 und 4 aus der Edition Greis (DANKE dafür!) erhalten. |
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Die Firma Mercedes hat nichts mit dem Automobilhersteller zu tun. Gegründet wurde sie 1906 als Schreibmaschinen-Hersteller in Berlin. Ihre Namensänderungen zeigen die wechselvolle Geschichte: Ab 1908 zog die Produktion nach Zella-Mehlis und der Firmenname lautete „Mercedes Büromaschinen Ges.m.b.H.“, ab Ende 1916 (als auch die Verwaltung nach Zella-Mehlis zog) dann „Mercedes Bureau-Maschinen und Waffenwerke G.m.b.H.“, (1922 Produktion der weltersten elektrischen Büro-Schreibmaschine) ab 1927 „Mercedes Büromaschinen-Werke A.G.“, in der DDR dann „VEB Büromaschinenwerke Zella-Mehlis“ mit der Marke „Cellatron“. Unter dieser Marke wurden ab ca. 1960 auch elektronische Geräte produziert, die Firma nannte sich daher ab 1967 „VEB Rechenelektronik Meiningen/Zella-Mehlis“ und ab 1977 „VEB Robotron-Elektronik Zella-Mehlis“. Nach 1990, in der Zeit der Verschleuderung des Volksvermögens der DDR, verlieren sich ihre Spuren dann schnell. Am Standort sind heute Behörden und eine Produktion der Schott Lithotec. |
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Lindström Record |
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Diese Staffelwalzenmaschine wurde von Hugo Cordt konstruiert. Erster Hersteller war eine Fabrik in Oldenburg, ab etwa 1920 wurde sie von der Carl Lindström AG in Berlin gebaut. Sie ist eine der ganz frühen Staffelwalzen-Maschinen mit Tastatur, hat auch schon den optionalen „Additionsmodus“ (Eingabelöschung nach jeder Kurbeldrehung) und ist wohl die erste Maschine mit der schrägen Kurbelstellung, die der Anatomie des Bedieners sehr entgegen kommt. Der Schlitten muss hier noch per Hand versetzt werden, die Löschung der beiden Werke im Schlitten ist nur möglich wenn man ihn anhebt. Über den dazu genutzten großen Griff am Schlitten erfolgt auch die Umschaltung zwischen Addition und Subtraktion. Was aber fehlt ist die Möglichkeit, Resultat- und Zählwerk gegenläufig zu schalten. Das macht einige Rechnungen etwas schwieriger. |
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aus der Sammlung Russo |
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Lindström Record S.Nr. 5908 (?) 37,5 cm x 36,5 cm x 20,5 cm 12,9 kg gebaut 1913 - ca. 1927 |
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2/1: Gehäuse mit vielen ausgebesserten Stoßstellen, insgesamt aber guter Gesamteindruck, Tastatur deutlich abgenutzt; funktioniert einwandfrei.
Gesamtlöschung und einige Federn im RW und ZW justiert, zwei Federn im RW nachgebaut, verbogenen Schlittenhebel gängig gemacht, zu kurze Schraube der Kommaleisten- Federung ersetzt, Begrenzungen für korrekte Nullstellung der Eingabekontrolle in allen Stellen eingebaut, lose Tastenköpfe befestigt, fehlende Taste der „Dauer‑1“ ersetzt, Klingelleiste und Umstellung im ZW nachgefeilt, Metallteile poliert, abgebrochene Schraube ausgebohrt und neues Gewinde geschnitten, einige Ziffern in Tastatur, Ziffernrädern und Stellennummerierung sowie Schadstellen am Gehäuse durch Lackstift bzw. Teillackierung ausgebessert, zwei Füße ersetzt. Kurzanleitung geschrieben. |
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Der Schwede Carl Elöf Lindström gründete 1897 in Berlin eine mechanische Werkstatt, in der anfangs Phonographen und Diktiergeräte gebaut wurden. 1908 wurde sie zur AG und man erweiterte das Geschäftsfeld auf die Produktion und den Vertrieb von Schallplatten. Zur Firma gehörten schließlich weltbekannte Label wie „Odeon“ und Lindström wurde in den 20er-Jahren zum international agierenden „Schallplattenkönig“. Die Rechenmaschinen blieben stets nur ein Randprodukt. |
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Thales C |
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Die „C“ ist das Grundmodell der Thales-Sprossenrad-Modelle mit Zehnerübertrag im Zählwerk und mittlerer Kapazität. Darauf bauen die Modelle CE (mit Einstellkontrolle), CR (mit Rückübertragung), CER (mit beidem) und CES (mit Einstellkontrolle und Speicherwerk) auf. |
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mehr Infos bei D.Bölter |
Einzahn und Zahnsegmente: |
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Thales C S.Nr. 8854 28,5 cm x 15 cm x 12 cm 5,4 kg gebaut 1914 - 1940 |
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2/2: Gehäuse wieder ansehnlich, Sockel noch unbearbeitet und Ziffern etwas matt, Kommaschieber nicht original; die Sprossenräder laufen nach 100 Jahren immer noch einwandfrei, alles funktioniert, die Negativzählung im ZW erfordert aber etwas Kraft und das Zugband zieht den Schlitten nicht ganz zuverlässig.
Flugrost an fast allen Metallteilen entfernt, Schlosskasten repariert und nachlackiert, Feder der Drehrichtungssperre nachgespannt, Zugbandhalter gerade gebogen, ausgebrochenes Ziffernrad neu aufgebaut, Schlitten und Deckblech nachlackiert, fehlende Kommaschieber ersetzt. |
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Die Thaleswerke waren die erste Firmengründung von Emil Schubert, der das Konstruieren von Rechenmaschinen bei Triumphator erlernt hatte. 1911 machte er sich in Rastatt zusammen mit Geldgebern selbständig und entwickelte dort Sprossenrad-Maschinen, für deren fortschrittliche Konstruktion er viele Patente erhielt. 1936 wurde Schubert wegen „politischer Unzuverlässigkeit“ von seinen Geschäftspartnern aus der Firma gedrängt. Nach dem Krieg wurden noch fast zwei Jahrzehnte lang erfolgreich Thales-Maschinen verkauft, doch 1965 meldeten die Thaleswerke Konkurs an. |
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Rema 1 |
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Diese Maschine wurde vermutlich um 1918 herum gebaut. Sie hat ebenfalls weder Einstellkontrolle noch Einstellsperre, ein Zehnerübertrag im Zählwerk fehlt hier. Fortschrittlich sind das Miniaturformat (sie ist eine der kleinsten Sprossenrad-Maschinen überhaupt) und die Kurbellöschung der Zählwerke, die hier (durch die außenliegenden gebogenen Hebel) sogar eine Entspannung der Federn hat. Das haben andere Hersteller nur selten und erst nach 1945 so gebaut, es macht das Löschen leichtgängig und materialschonend. |
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mehr Infos bei D.Bölter Zustand vorher: |
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Rema 1 S.Nr. 2253 22 cm x 12,5 cm x 9,5 cm 4,0 kg (m. Brett) gebaut 1915 - 1924 |
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2/1: Deckbleche teils restauriert, Seiten und Rückwand in sehr gutem Originalzustand, einige Chrombeläge abgeblättert; alle Funktionen einwandfrei.
Mehrere Deckbleche neu lackiert, abgestoßene Kurbelhalterung nachlackiert, gebrochene Feder im Löschkamm ersetzt. Mit Bodenbrett, zugehörige Haube fehlt, Kurzanleitung geschrieben. |
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Die Rema GmbH in Hannover wurde kurz vor dem 1. Weltkrieg gegründet und bereits 1922 von Grimme, Natalis & Co. aufgekauft. Bis 1927 wurde dort weiterhin produziert, die Maschinen wurden teils als „Rema“, teils als „Brunsviga“ verkauft. Dann wurde die Produktion nach Braunschweig verlegt, die Marke Rema wurde bis in die 50er-Jahre nur noch für einige ins Ausland exportierte Maschinen genutzt. | |||||||||
Rechenaffe „Consul“ |
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Das hier ist eigentlich eher ein Lernspielzeug, Kinder sollten damit das kleine Einmaleins üben. Der Rechenaffe wurde um 1915 herum entwickelt, doch bis heute werden Replikas aus Pappe, Plastik oder wie hier aus Blech gebaut. Dieser recht originalgetreuen Replika fehlte nur die einhängbare Additionstafel des Originals, ich habe inzwischen eine nachgedruckt. |
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Consuls Urahn und Verwandte bei W.Denz |
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DBS (Düsseldorfer Blechspielwaren) Consul the Educated Monkey 14,5 cm x 15,5 cm x 1,5 cm 110 g gebaut 1915 - heute |
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1/1: Neuwertig, Mit Umkarton, Anleitung ist aufgedruckt. |
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Addiator |
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Diese ersten in Serie gefertigten Zahlenschieber von Addiator brachten den Durchbruch für die Gerätegattung und der Markenname wurde zum Synonym für alle Zahlenschieber (wie „Tempo“ für's Taschentuch). Das Modell hat im Gegensatz zu allen später gebauten Addiatoren keinen eigenen Namen, es wird heute als Basismodell bezeichnet. Damals war es einfach „der Addiator“. |
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mehr Infos bei F.Diestelkamp |
viele Anleitungen im |
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Addiator (Basismodell) S.Nr. M054624 11 cm x 17,5 cm x 1 cm 195 g gebaut 1920 - 1921 |
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2/1: Einige Kratzer; alle Schieber wieder leichtgängig. Originalgriffel fehlt, Griffel aus Palm-Stift und Metallspitze zurechtgefeilt, Anleitung im Internet gefunden. |
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Die Geschichte der Firma Addiator wird auf Addiator.de wunderschön erklärt. Hier nur die wichtigsten Daten: Gründung als GmbH im Februar 1920 durch Carl Kübler in Berlin, 1933/34 Umwandlung in eine Einzelfirma, im 2.Weltkrieg (natürlich) vorwiegend Kriegsproduktion, ab 1945 Übernahme durch die Tochter Margot, ab 1958 Verlegung der Produktion nach Wolfach im Schwarzwald, 1974 Ende der Produktion bei Addiator, 1975 Löschung der Firma, aber bis 1990 noch geringe Produktion von Addiatoren bei der „Metallindustrie Gutach“. |
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Brunsviga MR |
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Dies ist wieder eine der M(iniatur)-Maschinen von Brunsviga: Die Technik blieb fast gleich wie bei den alten, großen Maschinen, aber die Maße sind nun ungefähr um ein Drittel geschrumpft. Die MR hat noch die Flügelschrauben und ist ohne Einstellkontrolle. Aber das Zählwerk hat (trotz der kleinen Ziffern) nun erstmals Zehnerübertrag und kann bei negativer Zählrichtung von weißen auf rote Ziffern schalten indem das Gehäuseteil dort etwas nach oben klappt. |
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Größenvergleich Brunsviga B zu MR: (Das Gehäuse der MR ist zwar breiter, aber es enthält den Zehnerübertrag des Zählwerks.) |
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Brunsviga MR S.Nr. 44222 30,5 cm x 13 cm x 10 cm * 4,6 kg * gebaut 1920 - 1924 |
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1/1: Wieder sehr schöner Gesamteindruck; alles funktioniert wieder einwandfrei.
Mehrere Ziffern auf den Blechen und den Richtungsanzeiger neu eingelegt, die meisten Seitenbleche, Getriebegehäuse, Kurbelhalter und Bodenplatte neu lackiert, alle blanken Metallteile von Flugrost befreit und poliert, Ziffernräder gereinigt und einige Ziffern ergänzt, im RW eine Raste und Löschung justiert, Sicherung der ZW-Löschung nachgefeilt, Kommaleiste des EW nicht ganz original ergänzt, mehrere fehlende und falsche Schrauben ersetzt (Deckblech war bereits sehr schön neu lackiert). Mit Bodenplatte aus Stahl, Anleitung für alle B-. MR-, MH-Modelle als PDF vorhanden, Kurzanleitung geschrieben. |
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Brunsviga MH |
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Die nächste M-Maschine von Brunsviga. Sie wurde 1924 gebaut und hat noch die ältere (aber sehr zuverlässige) Schlittenmechanik. Die Anzeige oben ist noch keine Einstellkontrolle, wie sie später zum Standard wurde, sondern ein zweites Zählwerk. So konnten auf einer MH Ergebnisse von Divisionen einzeln angezeigt und gleichzeitig aufsummiert werden. |
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Brunsviga MH S.Nr. 64453 24,5 cm x 16,5 cm x 13 cm (o. Kasten) 6,5 kg (m. Brett) gebaut 1920 - 1926 |
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3/1: Furnier des Bodenbretts stark beschädigt, Deckbleche mit vielen Lackschäden, sämtliche Schriften und Nickelteile aber erstaunlich gut erhalten. Alle Funktionen einwandfrei und sehr leichtgängig.
Alle nicht vernickelten Metallteile entrostet und poliert, soweit sie ohne Zerlegung der Werke erreichbar waren, schwergängige Schiebeblende durch Zurechtbiegen und Polieren wieder gängig gemacht, zwei Gummifüße erneuert, Furnier der Bodenplatte festgeklebt. Den letzten originalen Kommaschieber mit zwei provisorischen Schiebern ergänzt. Mit Bodenbrett und Blechhaube, Anleitung für alle B-. MR-, MH-Modelle als PDF vorhanden, Kurzanleitung geschrieben. |
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Comptometer H |
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Die Comptometer von Felt&Tarrant wurden schon 1884 erfunden und sind damit das „Original“ dieser Maschinengattung, Burroughs und andere haben das dann kopiert. Schon der Tastendruck (genauer: das Loslassen) bewirkt das Summieren zur Anzeige, was diese Geräte bis heute noch zu den schnellsten Addierern überhaupt macht. Alle weiteren Grundrechenarten sind mit speziellen, damals in Kursen erlernten Verfahren auch zu rechnen. |
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mehr Infos bei J.Scherphuis |
Funktion des Comptometers im Youtube-Video |
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Felt & Tarrant Comptometer H S.Nr. 232615 27 cm x 38 cm x 14,5 cm 9,6 kg gebaut 1920 - 1926 |
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2/1: Guter Gesamteindruck, aber viele kleine Gebrauchsspuren; Funktion einwandfrei. Anleitung im Internet gefunden. |
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Dorr Eugene Felt (seine Eltern hießen noch „Filz“) war Vorarbeiter eines Walzwerks. Ab 1884 (mit 22 Jahren) begann er mit der Entwicklung einer neuartigen Addiermaschine. In den folgenden Jahren erhielt er die Unterstützung wechselnder Geschäftspartner, zuletzt von Robert Tarrant, dem Inhaber einer Maschinenfabrik in Chicago. 1889 gründeten dort beide gemeinsam die „Felt & Tarrant Manufacturing Co.“. Ab 1957 nannte sich die Firma „The Comptometer Co.“, 1961 fusionierte die Firma mit dem Rechenmaschinen-Hersteller Victor zur „Victor Comptometer Corporation“, die Namensrechte für Großbritannien wurden an den Hersteller der Sumlock verkauft. 1973 endete die Produktion mechanischer Rechenmaschinen, doch Teile der Firma haben als „Victor Technology“ überlebt und verkaufen (eingekaufte) Bürotechnik, darunter auch einige Rechner. |
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Triumphator C |
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Modell C ist die erste „kleine“ (und „nur“ etwa 8 kg schwere) Sprossenrad-Maschine des Herstellers. Vorgänger war die technisch fast gleiche, aber viel größere (und doppelt so schwere) Triumphator 1. Von Anfang an hatten die Triumphator-Maschinen eine Einstellkontrolle und sehr früh auch schon den Zehnerübertrag im ZW. Modell C wurde sehr erfolgreich und ist der Vorläufer der später weit verbreiteten CR-, CN- und CRN‑Modelle. |
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Triumphator C S.Nr. 36450 31 cm x 15 cm x 12 cm (o. Kasten) 7,2 kg gebaut 1920 - 1934 |
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1/2: Nur kleine Gebrauchsspuren, sehr guter Gesamteindruck; Kommaschieber des EWs fehlen, alles andere funktioniert einwandfrei.
Ein Sprossenrad wieder gängig gemacht, Kastenschlüssel ersetzt, Deckblech teils neu lackiert, Ziffern neu eingelegt. Jetzt fehlt nur noch eine neue Kommaschieber-Leiste...Mit Bodenbrett und Blechhaube, Kurzanleitung geschrieben. |
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Triumphator war einer der großen Hersteller von Sprossenrad-Maschinen. 1900 wurde in Leipzig eine kleine Röhrenfabrik gegründet, in der man sich ab 1903 am Bau erster Rechenmaschinen versuchte. Das war offenbar erfolgreich, denn schon 1908 firmierte die Fabrik als „Triumphator Rechenmaschinenfabrik GmbH“. Nach dem 1. Weltkrieg stiegen die Verkaufszahlen erheblich an, bis in DDR-Zeiten (dann natürlich als VEB) wurden noch Rechenmaschinen gebaut. 1963 endete allerdings die Produktion mechanischer Rechner und Triumphator wurde Zulieferer für andere Firmen. 1969 wurde Triumphator in das Robotron-Kombinat eingegliedert und produzierte bis zur Zerschlagung des Konzerns 1990 vor allem elektronische Baugruppen für DDR‑Computer. Die westdeutsche Firma Steinel übernahm danach einen Teil der Gebäude, des Archivs und des Personals. |
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そろばん (Soroban) |
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Die Japaner entwickelten den im 16. Jahrhundert bei ihnen eingeführten Suan Pan weiter. Gegen Mitte des 19. Jahrhunderts fiel zuerst die zweite Fünfer-Perle im „Himmel“ weg (weil in Japan nie hexadezimal gerechnet wurde), um 1920 herum dann auch noch die fünfte Einer-Perle in der „Erde“ (als Anpassung an das Dezimalsystem). So wurde die Bedienung deutlich beschleunigt. |
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traditionelle Soroban-Herstellung im Youtube-Video |
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Tomoe Soroban No.43150 33 cm x 6,5 cm x 2 cm 160 g gebaut ca. 1920 - heute |
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1/1: nur minimale Gebrauchspuren. Anleitung im Internet gefunden. |
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Tomoe wurde 1918 von Yuji Fujimoto gegründet. Ab 1948 hieß die Firma Tomoe Abacus Co. Ltd. und sie existiert auch heute noch. Vermutlich ist das nun der einzige Soroban-Hersteller weltweit. Die Firmen-Webseite ist sehenswert, der Browser sollte dazu aber ein Übersetzungs-Tool haben. |
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Kuhrt A2 |
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In den von Ernst Kuhrt entwickelten Maschinen werden die Eingabewerte auf besondere Weise übertragen: Sie haben Axial-Sprossenräder, d.h. hier werden Sprossen nicht radial nach außen sondern zur Seite geschoben und bekommen damit Kontakt zu den Zahnrädchen des Resultatwerks. Das ist so nur von wenigen Herstellern gebaut worden. |
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mehr Infos (mit Video) bei C. Vande Velde |
Bilder aus der Renovierung: vorher: Walze frei: Tastaturzerlegung: halb neu, halb alt: |
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Kuhrt A2 S.Nr. 654 31,5 cm x 40 cm x 15,5 cm 14,1 kg gebaut 1923 - 1930 |
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2/1: Gehäuse ohne Lackschäden, Tasten deutlich gebraucht, Ziffern im Kontrollwerk kontrastarm; funktioniert wieder einwandfrei.
Schlitten zerlegt, Bleche neu lackiert, fehlende Glocke und Hammer ersetzt, Ziffern im RW neu eingelegt, alle Metallteile entrostet und poliert, einen Hebel- und den Kurbelgriff ausgebessert (mit 2-Komponenten-Kitt), verbogene Kurbel gerichtet, Tastatur zerlegt und entrostet, Gehäuse und Kommaleisten komplett neu lackiert, einige Tasten neu eingelegt und einige neu aufgebaut, Tastenzungen mit Hammer und Rohrzange(!) justiert. Kurzanleitung geschrieben. |
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Hersteller der Maschine waren die „Deutschen Rechenmaschinenwerke A.G.“ in Leipzig, trotz des großen Namens eher eine der kleineren Firmen, die nur etwa zweitausend Maschinen gebaut hat. Sie wurde vermutlich kurz nach dem 1. Weltkrieg von Ernst Kuhrt gegründet, wann genau ist unklar. |
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Brunsviga M III |
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Nur wenige Jahre nach der MH entstand diese Sprossenrad-Maschine, deren Bauweise zum Vorbild der meisten späteren Brunsvigas wurde. Sie ist ein Produkt der zugekauften Tochterfirma Rema und vereint fortschrittliche Merkmale beider Firmen. Die Einstellkontrolle durch Ausschnitte neben den Einstellhebeln setzte sich nicht durch, findet sich aber später z.B. bei der Brunsviga 10. Die bequemen Löschhebel, die komfortable Schlittenverstellung sowie das obenliegende ZW finden sich aber bei praktisch allen späteren Brunsviga-Sprossenradmaschinen. |
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PDF zu Rema/Brunsviga im Zustand nach Reinigung: |
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Brunsviga M III S.Nr. 110644 26 cm x 18 cm x 16 cm 7,5 kg gebaut 1925 - 1927 |
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2/1: Nur am Sockel noch deutliche Gebrauchsspuren; alle Funktionen wieder einwandfrei und leichtgängig.
Extrem große und kompakte Staubmäuse, mehrere kleine Holzstückchen und ein Schraubhaken(!) aus Einstellung und Schlittentransport entfernt, Deckbleche neu lackiert, Beschriftungen neu eingelegt, abgebrochenen Griff der Löschkurbel und Widerlager-Block rechts vorne ersetzt, Füße erneuert. Kurzanleitung geschrieben. |
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Brunsviga Nova II |
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Ab 1925 erneuerte Brunsviga die Produktpalette und brachte mehrere Modelle mit der Bezeichnung „Nova“ heraus. Die neuen Sprossenrad-Maschinen hatten nun auch die Rückübertragung von Zahlen aus dem Resultat- ins Einstellwerk. Damit wurden Kettenmultiplikationen ohne die fehlerträchtige Neueingabe der Vorergebnisse möglich. Für den Hersteller war vor allem wichtig, dass man nun zur modularen Bauweise überging: Möglichst viele Teile der verschiedenen Modelle sollten gleich sein und damit der ganzen Serie als Bau- und Ersatzteil zur Verfügung stehen. Das senkte Entwicklungs-, Produktions- und Lagerkosten. |
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Brunsviga Nova II S.Nr. 107555 36 cm x 26,5 cm x 17,5 cm 12,5 kg gebaut 1925 - 1937 |
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1/1: Deckbleche erstaunlich gut erhalten, relativ geringe Gebrauchsspuren und kaum Kratzer. Alle Funktionen einwandfrei und leichtgängig.
Geräuschdämmung an der Einstellsperre durch Unterlage verbessert. Kurzanleitung geschrieben. |
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Comptometer J |
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Das Modell H des Comptometers unterscheidet sich kaum vom Vorgänger. Intern gibt es einige kleine Verbesserungen, aber die Bedienung ist völlig identisch. Auch hier gibt es die Sicherung gegen unvollständiges Drücken und das Glöckchen - und auch wieder die Öllöcher. |
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Felt & Tarrant Comptometer J S.Nr. J271268 31 cm x 38 cm x 14,5 cm 11,1 kg gebaut 1926 - 1938 |
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2/1: Guter Gesamteindruck, aber viele kleine Gebrauchsspuren und eine abgegriffene Ecke; Funktion einwandfrei.
Einige schiefe Tasten wieder gerade gebogen, Zelluloid hinter den Fenstern des Ergebniswerks für bessere Sicht umgedreht, fehlenden Kopf der Entsperrtaste ersetzt. Anleitung wie beim Comptometer H. |
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Rheinmetall Id |
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Diese Maschine wurde wegen ihrer für die damalige Zeit sehr fortschrittlichen Konstruktion zur Grundlage vieler anderer, z.T. bis 1957 gebauter Modelle. Entwickelt hat sie Richard Berk, der zuvor bei Ludwig Spitz gearbeitet hat. Eine Besonderheit ist, dass eine Staffelwalze für zwei Stellen zuständig ist. Das ermöglicht den platzsparenden Aufbau mit eng beieinander liegenden (und daher gut ablesbaren) Ziffern. Das Modell hat außerdem Zehnerübertrag im Zählwerk, optionalen Additionsmodus, direkt einstellbare Ziffern im Resultatwerk und vor allem den Gleitschlitten: Der muss nun zum Verschieben oder Löschen nicht mehr angehoben werden. Das ist die Voraussetzung für die spätere Automatisierung. |
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Rheinmetall Id S.Nr. 22983 35 cm x 31,5 cm x 21,5 cm 9,3 kg gebaut 1926 - 1945 |
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2/1: Gehäuse gut erhalten bzw. Lack ausgebessert, Tastatur mit deutlichen Gebrauchsspuren; alles funktioniert einwandfrei.
Zehnerübertrag der 11.Stelle gängig gemacht, Lackierung an den Kanten aufgefrischt, viele Ziffern neu eingelegt. Kurzanleitung geschrieben. |
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Rheinmetall verbindet man heute eher mit Kanonen und Leopard-Panzern, aber aufgrund des Versailler Vertrags musste das 1889 in Düsseldorf gegründete Rüstungsunternehmen neue Geschäftsfelder suchen. So kam man auf Schreib- und Rechenmaschinen, die in der 1901 übernommenen Fabrik in Sömmerda gebaut wurden. Auch als die Waffenproduktion wieder begann stellte man dort weiter Rechenmaschinen her, nun unter der Marke „Rheinmetall-Borsig“. |
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Hamann Manus „C“ |
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Auch wenn diese Maschine wie eine Sprossenrad-Maschine „Typ Odhner“ aussieht: Das hier ist eine der selteneren Maschinen mit Schaltklinken. Dieses Schaltprinzip (Erfindung kurz nach 1700 durch Leupold, von Chr. Hamann perfektioniert) führte immer ein Nischendasein, vielleicht wegen den durch die komplexe Bauweise bedingten hohen Servicekosten, vielleicht auch nur, weil Sprossenrad und Staffelwalze besser vermarktet wurden. |
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Firmenbezeichnung: |
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Hamann Manus „C“ S.Nr. 1897 26,5 cm x 15,5 cm x 14 cm 6,0 kg gebaut 1927 - 1939 |
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2/2: Kommaschieber-Leiste am RW fehlt, eine Hebelkappe provisorisch ersetzt, nur wenige Lackschäden; alles funktioniert einwandfrei, wenn auch nicht immer ganz leichtgängig. Anleitung der sehr ähnlichen Manus „F“ im Internet gefunden. |
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Christel Bernhard Julius Hamann war Mechaniker und Ingenieur. Er arbeitete erst u.a. bei A.Ott in Kempten und bei Carl Zeiss in Jena, gründete 1896 sein eigenes „Mathematisch-mechanisches Institut“ (heute würde man Ingenieurbüro dazu sagen) und entwickelte dort neue Rechenmaschinen und Schaltprinzipien (eine seiner Maschinen, die „Gauss“, schlägt die Brücke von den frühen „Rechenuhren“ hin zur Curta).1907 übernahm Mercedes das Institut, ab 1922 arbeitete Hamann dann für die Deutschen Telefonwerke (ab 1928 „DeTeWe“). 1948 starb Hamann, zehn Jahre später verkaufte die DeTeWe die ganze Rechnerfertigung an Smith-Corona-Marchant. SCM gründete die Tochtergesellschaft Hamann GmbH und produzierte dort weiterhin Rechenmaschinen. In den frühen 70er-Jahren stellte man aber unter dem Ansturm der Elektronik die Produktion ein, die Marken Hamann und Marchant erloschen. |
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Marchant H9 |
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Das Schaltwerk der H9 hat Stellsegmente. Die sehen auf den ersten Blick zwar fast wie Sprossenräder aus und arbeiten ähnlich, aber hier werden nicht einzelne Sprossen ausgefahren, sondern der gesamte "Kiefer" mit den neun Zähnen schwenkt beim Drehen kürzer oder länger nach vorn und dreht die Zählwerksrädchen entsprechend weniger oder mehr (unten ist ein Link zu einem Video dazu, allerdings bei einer anderen Maschine). |
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Stellsegmente einer Wenhua in Aktion (OGM, 15 MB!) |
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Marchant H9 S.Nr. 8122 34,5 cm x 35,5 cm x 19,5 cm 13,0 kg gebaut 1927 - ca. 1940 |
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2/1: Kanten der Seitenbleche deutlich verschrammt, Zifferntasten und Deckbleche sonst ungewöhnlich gut erhalten; alles funktioniert wieder einwandfrei.
Tastatursperre nachjustiert, Plexiglasscheibe der Eingabekontrolle ausgetauscht, Lackschäden retuschiert, neue Gummifüße untergesetzt, Seitenplaketten und Logo nachempfunden. Kurzanleitung im Internet gefunden. |
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Rodney H. Marchant verkaufte ab spätestens 1910 Rechenmaschinen diverser europäischer Hersteller. 1915 gründete er in Oakland eine eigene Fabrik und produzierte Kopien der französischen „Dactyle“. Wegen Patentstreitigkeiten (so jedenfalls begründet es die englische Wikipedia) suchte man schon ab 1918 nach einem neuen Schaltwerksprinzip. Der Konstrukteur C.M.F.Friden entwickelte daher die Stellsegmente, die ab 1921 bis in die 40er-Jahre in Marchant-Maschinen eingebaut wurden. |
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Rheinmetall D IIc |
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Das ist eine späte Rheinmetall-Maschine aus der DDR‑Produktion, der Seriennummer nach ungefähr von 1955. Es dürfte eine der letzten Maschinen im mittleren (graugrünen) Design gewesen sein, denn bald danach wurde die gleiche Technik noch für kurze Zeit in ein moderneres (hellgraues) Gehäuse eingebaut. Bemerkenswert ist die (vermutlich noch von August Kottmann entwickelte) automatische Division, die bei Rheinmetall schon ab Ende der 20er-Jahre auch bei den Handmaschinen häufig eingebaut wurde. Dafür ist keine gesonderte Taste nötig, die Division wird einfach als fortgesetzte Subtraktion gekurbelt. Nach jedem Unterlauf (d.h. wenn im Resultatwerk „unter Null “subtrahiert wird) schaltet die folgende Kurbeldrehung ein Getriebe auf Gegenrichtung, die nächste Drehung korrigiert den Unterlauf und schaltet das Getriebe weiter, die dritte Kurbeldrehung setzt den Schlitten eine Stelle weiter und das Getriebe ganz zurück. Dann wird einfach munter weiter gekurbelt und subtrahiert. Der Vorgang kann mit einem Schalter an der Kurbelbasis beeinflusst werden. |
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Zustand vorher: |
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Rheinmetall D IIc S.Nr. 185458 39,5 cm x 30,5 cm x 23 cm 11,5 kg gebaut ca. 1927 - 1957 |
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2/1: Gehäuse mit deutlichen Gebrauchsspuren; alles funktioniert jedoch wieder einwandfrei.
Diese Maschine kam äußerlich als Wrack. Jede Menge Rost, Staub und Spinnweben, Schlittenstellgriff völlig zerstört, mehrere fehlende Tastenköpfe und praktisch alle Tasten und Hebel total festgefressen. Aber die robuste Mechanik innen war offenbar noch völlig intakt, denn nachdem unter Einsatz massiver Ölmengen, einer Zange und eines Hammers (!) alle Tasten und der Schlitten wieder beweglich waren rechnete die Maschine schon wieder. Alle Metallteile entrostet und poliert, eine Sicherungsscheibe nachgefeilt, einen fehlenden Wirtel ersetzt. Die roten Knöpfe und den Dreistern spendete eine Rheinmetall KES. Kurzanleitung geschrieben. |
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per Schlittentausch: „Rheinmetall DS Ie“ |
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Wegen des intakten Dreisterns und einiger Tasten, die ich in die D IIc oben einbauen wollte erstand ich das Wrack einer elektrischen Rheinmetall KES, Seriennummer 118497 (also ungefähr 1952 gebaut). Der Motor war tot, viele Tasten fehlten, aber der Schlitten mit Speicherwerk und Postenzähler sah noch leidlich gut aus. Da wollte ich doch mal sehen, ob er auch auf die D IIc passt. |
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Die KES (S.Nr. 185458, viele fehlende Tasten hineinretuschiert): |
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Rheinmetall „DS Ie“ S.Nr. des Schlittens 118497 14 kg 2019 ![]() |
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3/2: Gehäuse mit mehreren größeren Stoßstellen, noch nicht komplett überholt; alles funktioniert, aber hakelt gelegentlich etwas.
Führungsschiene gekürzt, Verkleidung ausgesägt, Bolzen für Divisionsstop eingesetzt. Kurzanleitung geschrieben. |
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Direct-II |
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Die Direct ähnelt auf den ersten Blick einem Comptometer, man kann mit ihr optional auch so addieren (und notdürftig multiplizieren). Tastendrücke bewirken dann sofort das Summieren im Resultatwerk. Dieses wird dann allerdings nicht sofort angezeigt. |
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Funktion der Schaltklinken (MP4, 2 MB): |
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Moesch & Huber Direct-II S.Nr. 10135 30 cm x 40 cm x 16 cm 9,9 kg gebaut 1927 - ca. 1955 |
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1/1: Gehäuse und Tasten sehr gut erhalten bzw. restauriert; einwandfreie Funktion.
Tastenfeld-Abdeckung neu lackiert, Stoßstellen ausgebessert, Metallteile poliert, Anzeige justiert, Füße erneuert. Kurzanleitung geschrieben. |
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Die Firma Moesch&Huber wurde um 1920 in Zürich gegründet. Sie führte meist Auftragsarbeiten im Bereich Design, Konstruktion und Montage durch. Als erste Rechenmaschine wurde ein Modell mit Zahnsegmenten namens „Demos“ gebaut, das aber kein Erfolg wurde. Mit der Direct, der leicht verbesserten Direct‑II und ihren Varianten war man deutlich erfolgreicher, denn bis in die 50er-Jahre wurden diese hergestellt. |
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Walther RMK |
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Diese „Rechenmaschine mit EinstellKontrolle“ (das M steht für die höhere Kapazität) ist eine schöne Übergangsform: Das Grundgehäuse ist noch ganz der alte Typ (wie er beim Vorgängermodell „RM“ und später noch bei der Odhner 27 zu finden ist), hat aber hinten/oben eine große Aussparung, auf die das Einstellkontrollwerk im eigenen Gehäuse aufgesetzt wurde. Diese Bauart gab es nur sehr kurz, denn schon bald wurde die Einstellkontrolle ins Gehäuse integriert. Außerdem gibt es neben den beiden Schlittentasten vorne schon eine zusätzliche Daumentaste an der Kurbel - aber eben nur eine „nach links“, nicht wie später auch bei der RMK üblich für beide Richtungen. Das Exemplar dürfte daher etwa 1929 gebaut worden sein. |
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vorher: |
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Walther RMK S.Nr. 7189 26 cm x 14 cm x 15 cm 5,4 kg gebaut 1928 - ca. 1934 |
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2/1: nur am Sockel noch viele Stoßstellen; alle Funktionen einwandfrei.
Alle Bleche neu lackiert, Zahlen neu eingelegt, Feder und Anschlag der Löschklappe repariert, Füße erneuert. Kurzanleitung geschrieben. |
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Walther fing 1886 als Büchsenmacherei an, baute später auch Teile für die Rechenmaschinen von Mercedes und ab 1924 eigene Rechenmaschinen (schon 1929 auch elektromechanische, ab 1970 auch elektronische, bis 1971 trotzdem noch die handbetriebene WSR160) und konnte damit in den Nachkriegszeiten überleben, als Waffenherstellung verboten war. Bis 1945 blieb die Fabrik in Zella-Mehlis, dann wurde sie nach Westdeutschland (Niederstotzingen in Württemberg) verlegt. Die als eigene Firma abgespaltene Büromaschinen-Fertigung konnte Mitte der 70er-Jahre trotz ihrer hochwertigen elektronischen Geräte nicht mehr mit der billigen japanischen Konkurrenz mithalten und ging unter, heute baut Walther wieder nur Waffen. |
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Феликс A3 |
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Diese „Felix“ stammt aus der frühen Sowjetunion. Sie ist derzeit die einfachste meiner Sprossenrad-Maschinen: Keine Einstellkontrolle, im ZW kein Zehnerübertrag, keine anderen „Extras“. Auch die sonst üblichen Sperren gegen Fehlbedienung fehlen komplett. Doch sie hat noch hochwertige Sprossenräder aus Messing und auch sonst eher gutes Material, anders als die späteren Modelle. |
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Infos zum Nachfolgemodell bei D.Bölter |
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гос. завод счетиых мажин им. тов. дзержинского Москва Феликс A3 S.Nr. 86227 31 cm x 15 cm x 13 cm 5,9 kg gebaut 1928 - 1941 |
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2/2: Deckbleche wieder nahe am Original, Gebrauchsspuren an den blanken Metallteilen; Löschung in zwei Stellen im ZW nur zuverlässig wenn man die Flügelmutter zum Schluss etwas zieht.
Komplett zerlegt, Lack von allen Seitenteilen, Blechen, Schrauben, Leisten, Hebeln, Muffen entfernt, Seitenteile und Bleche neu lackiert, erhabene Beschriftungen blankgefräst, alle Metallteile poliert, Ziffernräder teilweise neu eingelegt, viele schwergängige Stellen nachgeschliffen, Deckblechschrauben und zerfallene Gummifüße ersetzt. |
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Nach der Oktober-Revolution wurde Odhners Fabrik in St.Petersburg enteignet. Nun bauten die Arbeiter die Rechenmaschinen im „Staatlichen Rechenmaschinenwerk“. Erster Chef der Firma soll Felix Dzierzynski gewesen sein (das ist unsicher: vielleicht war er auch nur als oberster Wirtschaftskommissar für die entsprechende Industrie zuständig). Er war Mitglied des Zentralkomitees, der berüchtigte Gründer und Chef der ebenso berüchtigten Geheimpolizei „Tscheka“ (und des Sportvereins Dynamo Moskau). |
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Burroughs Portable 90801 |
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Die druckenden Addiermaschinen von Burroughs waren anfangs riesige Kästen, die 30 bis 50 kg wogen. Erst ab 1925 wurden auch die „Portables“ mit knapp unter 10 kg angeboten (die Definition von „tragbar“ war damals offenbar etwas anders). Anfangs konnten sie nur addieren („Class 8“), ab 1928 dann auch subtrahieren („Class 9“). Bis in die 60er-Jahre wurden die Maschinen gebaut. Natürlich wurden Sie stets technisch und optisch weiter entwickelt, aber das Grundprinzip der Maschine, die Summenbildung über Zahnsegmente, blieb immer gleich. Mit diesen Geräten dominierte Burroughs lange das entsprechende Marktsegment. |
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Die in den Boden eingekratzten Servicedaten (zweimal pro Jahr!): |
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Burroughs Portable S.Nr. C9-1339494 28,5 cm x 35 cm x 21,5 cm 9,2 kg gebaut 1928 - ca. 1965 |
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2/1: Viele kleine Gebrauchsspuren und abgegriffene Stellen; Funktion einwandfrei.
Großen Hebel gerade gebogen, einige Schrauben ersetzt, eine ins RW gefallene alte Gummirolle (die alles blockierte) entfernt, Farbband erneuert. Kurzanleitung geschrieben. |
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TIM 1 |
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Die TIM 1 ist eine kleine, vergleichsweise leichte Staffelwalzen-Maschine mit Tasteneingabe und die letzte Entwicklung des Herstellers L.Spitz. Sie ist recht robust, gut verarbeitet und hat den optionalen „Additionsmodus“, in dem sich die Eingabe nach jeder Kurbeldrehung von selbst auf Null stellt. Allerdings sind Löschung und Schlittenbewegung immer noch sehr umständlich weil der Schlitten dazu jedes Mal angehoben werden muss und das ZW hat keinen Zehnerübertrag. Beides konnte die Konkurrenz damals schon deutlich besser. |
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aus der Sammlung Veres |
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TIM 1 S.Nr. 31695 38 cm x 21 cm x 13 cm 8,5 kg gebaut 1929 - ca. 1935(?) |
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3/1: Bleche um Griffe und Löschhebel herum stark abgegriffen, einige Stoßstellen; einwandfreie Funktion.
Die Ziffernräder im ZW waren jeweils an der Null stark oxidiert, die musste ich nachmalen. Dazu musste der Schlitten völlig zerlegt werden. Chassis nur äußerlich gereinigt, weil dort alles einwandfrei funktionierte und ein Blick ins Innere kaum Staub erkennen ließ (noch ein Vorteil der Tasten: keine Schlitze!). Kurzanleitung geschrieben. |
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Mira 6 Visier |
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Das sechste Modell von Mira heißt „Visier“, weil es das erste mit integrierter Einstellkontrolle ist. Weitere fortschrittliche Extras wie Zehnerübertrag im Zählwerk oder Rückübertragung hat es noch nicht, die Einstellkontrolle hat noch eine damals eigentlich veraltete Überschleuderungskorrektur. Dieses Exemplar hat auch noch die alte Version der Schlittenmechanik, etwas später bekam das Modell 6 stattdessen zwei Daumentasten rechts zur Einhandbedienung. |
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vorher: |
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Mira 6 Visier S.Nr. 10321 31,5 cm x 16,5 cm x 12 cm 5,0 kg gebaut 1929 - ? |
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1/1: Deckbleche renoviert, Effektlack auf Seiten und Rückwand in sehr gutem Originalzustand; funktioniert einwandfrei.
Metallteile von Rost befreit und poliert, eine falsch eingebaute Feder im ZW korrigiert, Bleche neu lackiert, Beschriftung der Bleche und im ZW mit roter und weißer Farbe eingelegt, Füße erneuert. Kurzanleitung geschrieben. |
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Unter der Marke Mira baute Otto Kramer ab 1923 in Hanichen bei Reichenberg die vermutlich ersten tschechischen Rechenmaschinen. Dazu kaufte er Patente (und evtl. auch Maschinen) des Rechenmaschinen-Herstellers Rema, nachdem dieser in Grimme, Natalis & Co. (Brunsviga) aufging. Die Mira-Maschinen ließen sich offenbar vor allem in der Tschechoslowakei selbst und in Frankreich gut verkaufen. Spätere Modelle hatten bessere Ausstattung und teils auch größere Kapazitäten. Ob und wie lange die Firma nach der Besetzung des Sudentenlandes noch produzierte ist nicht bekannt. Spätestens mit Kriegsbeginn sind sicher eher Teile für Waffen oder Munition gebaut worden, Mira-Maschinen aus der Nachkriegszeit sind unbekannt. Ab 1950 wurden aber im direkten Nachbarort die Rechenmaschinen von Nisa hergestellt. Es wäre ein arger Zufall, wenn dazu nicht Personal, Wissen und Maschinen von Mira genutzt wurden. |
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Thales GEO |
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Vor allem bei Landvermessern und Artilleristen waren Doppelmaschinen sehr begehrt, denn mit Hilfe spezieller, über Formulare abgearbeiteten Algorithmen konnte man auf ihnen viele Aufgaben der Vermessung (Koordinatenumformungen, Vorwärts- und Rückwärtseinschneiden etc.) schnell berechnen. Auch für versicherungsmathematische oder wissenschaftliche Berechnungen wurden die teuren Spezialmaschinen genutzt. |
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Thales-Werbung (noch die alte Variante, obwohl von 1950) |
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Thales GEO S.Nr. 45535 37 cm x 20 cm x 16 cm 14,1 kg (m. Brett) gebaut 1930 - 1940 |
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1/1: Nur wenige Gebrauchsspuren verblieben; alles funktioniert einwandfrei und sehr leichtgängig.
Alle Deckbleche neu (teil)lackiert, Ziffern im rechten EW, Logo und einige andere Beschriftungen neu eingelegt, Flugrost von den Chromteilen entfernt, 2 neue Kommaschieber (identische Teile von einer Triumphator CRN1) eingesetzt. Stahlhaube (ohne Schloss) vorhanden, Anleitung fehlt noch. |
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Badenia TH13 |
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Diese Maschine ist eines der letzten Exemplare des 1930 entwickelten Modells, im von Ferdinand Spaeti aus Luzern entworfenen Nachkriegs-Design. Diese modernste Version der TH13 hat vorne kein Handrad mehr zur Schlittenverschiebung. Statt dessen zieht man die Kurbel etwas heraus, dann dreht sie nicht mehr die Staffelwalzen sondern bewegt den Schlitten. Drückt man die Kurbel dagegen leicht ein, dann schaltet die Maschine auf Subtraktion. Es ist also nicht nötig, mit der zweiten Hand das „Minus“-Hebelchen zu drücken. Für eine automatische Division fehlt also eigentlich nur noch eine Mechanik, die erst einen Überlauf erkennt und dann die Kurbel entsprechend drückt und zieht. |
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Badenia TH13 S.Nr. 16666 44 cm x 33 cm x 20 cm 11,7 kg gebaut 1930 - 1952 |
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2/1: Viele Stoßstellen am Gehäuse, Tasten mit z.T. deutlichen Gebrauchsspuren, aber alle noch intakt; alles funktioniert wieder einwandfrei.
Gebrochenen Halter eines der verschiebbaren Zahnräder gegen ein selbstgebasteltes Alu-Teil ausgetauscht, Positionierung vieler Zahnräder nachjustiert, ausgeleierte Federn gekürzt, verklemmte Tasten aus- und richtig wieder eingebaut, Klingelanschlag mit einem Alu-Streifen verlängert, Hebelchen im Zehnerübertrag im ZW gerade gebogen. Kurzanleitung geschrieben. |
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Die Uhrenfabrik Mathias Bäuerle wurde schon 1863 gegründet. Ab 1903 wurden dort neben Uhren, Uhrwerken und Schaltuhren erste Rechenmaschinen gebaut, damit war man der weltweit vierte Serienproduzent von Rechenmaschinen. Diese Maschinen mit den Marken „Peerless“ („ohnegleichen“, für den Export) und „Badenia“ hatten anfangs eine ganze Reihe von Neuerungen zu bieten (z.B. Doppelzählwerke, Einstellkontrollen, Multiplikationsgetriebe), später geriet man gegenüber der Konkurrenz eher etwas ins Hintertreffen. |
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Lipsia Addi 7 |
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Die Addi 7 war eine erschwingliche Addierhilfe. Sie hat sogenannte Zahnsegmente, die seitlich wegklappen können. Mit bequemen Einstellhebeln wird das Resultatwerk vor- oder zurückgestellt, dabei wird durch entsprechendes Aus- und Einkoppeln der Zahnsegmente addiert bzw. subtrahiert. Der Zehnerübertrag ist vorhanden, gleichzeitig über alle Stellen aber konstruktionsbedingt schwierig. |
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aus der Sammlung Veres nach dem Öffnen: alles |
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Lipsia Addi 7 S.Nr. 30526 12,5 cm x 14,5 cm x 14,5 cm 2,1 kg gebaut 1930 - 1953 |
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2/1: Gehäuse gut erhalten, Sockel an einer Ecke angeschlagen, ein Griff nicht original; alles funktioniert einwandfrei.
Zentimeterhohe Staubmäuse (wirklich beeindruckend) aus dem Inneren entfernt. Kurzanleitung geschrieben. |
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Der Mechaniker Jacob Otto Holzapfel arbeitete erst bei Brunsviga und Triumphator. 1914 machte er sich in Leipzig selbständig und bot unter der Marke „Lipsia“ eine eigene, sehr gut verarbeitete Sprossenradmaschine an. Ab 1927 baute Holzapfel auch Zahnsegment-Maschinen. |
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NCR 1652 |
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Diese Kasse rechnet nur Tagessummen. Daher wird sie zwar meist nicht zu den Rechenmaschinen gezählt, doch sie hat einen Zehnerübertrag im Resultatwerk und kann dort addieren. Also ist sie definitionsgemäß eine „Einspezies-Maschine“, die halt bei jeder Addition zusätzlich klingelt und eine Schublade öffnet. |
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Nationale Registrierkassen GmbH Augsburg N-1652-B S.Nr. U 4502040 50 cm x 42 cm x 45,5 cm 26,2 kg gebaut ca. 1930 - ? |
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4/2: Karosserie mit starken Gebrauchsspuren, die Marmorplatte über der Schublade fehlt. Schlüssel für Schublade und Druckwerk fehlen (werden zum Betrieb nicht benötigt), Rechen- und Speicherfunktion einwandfrei, Firmeneindruck im Bon („Reformhaus am Lokalbahnhof“) durch entfernte Andruckrolle stillgelegt.
Fehlende Andruckleiste für Journaldruck durch Gummiblock ersetzt, neue Farbe eingefüllt, Papierrollen umgespult. Kurzanleitung geschrieben. |
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Die National Cash Register Company gibt es unter diesem Namen seit 1884. Durch aggressivstes Marketing und Aufkauf von Konkurrenten (teils mit Einschüchterung und hoher krimineller Energie, wegen unlauterer Geschäftspraktiken wurden einige der Manager sogar zu Gefängnisstrafen verurteilt) erreichte die Firma schon 1910 95% Marktanteil in den USA. Auch in Deutschland hießen viele Kassen „National“, sie wurden ab 1896 in Berlin, ab 1945 in Augsburg hergestellt. Ab 1953 war NCR einer der Pioniere der EDV‑Entwicklung, doch 1997 zog sich NCR wieder aus dem Computergeschäft zurück. Kassen werden dort immer noch gebaut, sie sehen heute aber etwas anders aus. |
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Walther RKZ |
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„RKZ“ ist die Bezeichnung der „Rechenmaschine mit EinstellKontrolle und Zehnerübertrag“. Um trotz dieser guten Ausstattung den Preis niedrig zu halten wurde die Kapazität reduziert, das genügte in vielen Bereichen. Ein Modell mit höherer Kapazität wurde als „RMKZ“ angeboten. |
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Walther RKZ Seriennummer 52821 29 cm x 13,5 cm x 13,5 cm 3,8 kg gebaut 1931 - 1957 |
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2/1: Gehäuse mit einigen Gebrauchsspuren; alles funktioniert leichtgängig.
Ein paar Kratzer und abgegriffene Stellen retuschiert, einige Zahlen neu eingelegt, blanke Metallteile poliert. Kurzanleitung geschrieben. |
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Brunsviga 10 |
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Die kleine Brunsviga 10 war mit ihrer beschränkten Stellenzahl und kleinsten Abmessungen eher als mobiler Rechner für die Arbeit außerhalb des Büros gedacht. Aber auch auf dem Schreibtisch hatten sie viele stehen, weil sie wirklich wenig Platz braucht und durch die feststehenden Einstellhebel und die schräg angesetzte Kurbel recht bedienerfreundlich ist. Kapazität und Ausstattung sind eher sparsam, aber immerhin hat sie sowohl Zehnerübertrag als auch Umschaltung zwischen roten und weißen Ziffern im ZW. |
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mehr Infos beim IFHB |
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Brunsviga 10 S.Nr. 141578 23,5 cm x 18 cm x 9,5 cm 3,7 kg gebaut 1932 - 1952 |
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2/1: Viele kleine Kratzer, aber Lack insgesamt gut erhalten, alle Gummirollen aufgelöst und beide Schlittengriffe leicht gerissen; einwandfreie und leichtgängige Funktion.
Kurbelblock neu lackiert, Ziffern in den Deckblechen neu eingelegt, festgefressenen Zehnerübertrag im ZW gängig gemacht. Anleitung im Internet gefunden. |
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Brunsviga 10 |
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Auch zwei Jahrzehnte später konnte man das Modell noch kaufen. Die grüne Farbe dieses Exemplars zeigt schon, dass es nach dem Krieg hergestellt wurde, die Seriennummer ergibt das Baujahr 1952. Linke Schlittentaste und Löschtaste des Einstellwerks sind weggefallen, vermutlich wollte man so die Produktionskosten senken. Der Neupreis nach der Währungsreform: 495 DM (auch wieder eindreiviertel Monatslöhne). |
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Die geteilten Staffelwalzen in Aktion (MP4, 8 MB): |
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Brunsviga 10 S.Nr. 237715 23 cm x 17,5 cm x 9,5 cm 3,6 kg gebaut 1932 - 1952 |
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2/1: Lack durchgehend gut erhalten, eine der Gummirollen hat sich aufgelöst, Schlittengriff leicht gerissen; einwandfreie und leichtgängige Funktion.
Fehlenden Knopf eines Einstellhebels ersetzt, eine Delle im Deckblech ausgebeult, mehrere dadurch abgeschabte Ziffern eines Einstellrades nachgemalt. |
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Brunsviga D 13 Z/2 |
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Bei Brunsviga wurden ab 1925 Doppelmaschinen gebaut. Für die beiden ersten Modelle, DMJR und Doppel-Nova, wurden zwei MJR bzw. Nova II nebeneinander montiert und über eine gemeinsame Kurbelwelle angetrieben. Zumindest bei der Doppel-Nova saß schon ein Wechselgetriebe zwischen den beiden Sprossenrad-Trommeln, so dass man links und rechts gleich- oder gegenläufig rechnen konnte. |
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mehr Infos im Arithmeum |
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Brunsviga D 13 Z/2 S.Nr. 213588 45,5 cm x 23 cm x 16,5 cm 15,4 kg gebaut 1934 - 1947 |
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2/1: Gehäuse sehr schön mit einigen kleinen Retuschen, ein Löschhebel nicht original; leichter Lauf von Kurbel und Einstellschiebern.
Fehlenden Löschhebel nachgebaut, drei Dellen ausgebeult, verbogenen Hebel vorne links begradigt, alle blanken Metallteile poliert, Schrift in den Schlittenvorderseiten und einige Ziffern im rechten EW neu eingelegt, etwas beilackiert. |
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Brunsviga 20 |
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Die Brunsviga 20 wurde fast 30 Jahre lang gebaut. In den 30er-Jahren war es eine der am weitesten entwickelten Sprossenrad-Maschinen, bis zum Ende der Brunsviga-Produktion blieb das Modell fast unverändert. Es hat eine sehr hohe Kapazität und viele Extras, die die Bedienung vereinfachen oder besondere Rechnungen möglich machen. Dividenden z.B. können im Resultatwerk direkt eingestellt werden, seine Teillöschung ermöglicht es, den linken Teil auch als Speicher zu benutzen. |
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mehr Infos im |
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Brunsviga 20 S.Nr. 230471 41 cm x 22,5 cm x 17,5 cm 12,5 kg gebaut 1934 - 1963 |
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2/1: Nullen und einige andere Ziffern des Kontrollwerks deutlich ausgebleicht, einige größere Stoßstellen am Gehäuse und eines der Gummirädchen am RW ist sehr spröde. Keinerlei Rost und keine Ölverharzungen, die Probleme machen könnten (das ist das häufigste Problem dieser Geräte), daher immer noch beeindruckend leichter Lauf der Kurbel und aller Einstellschieber.
Sprödes Gummirädchen an Stelle 1 versetzt. Von Herrn Weiss (Mechrech.de - ein ganz großes DANKE!); eine Anleitung (sogar mit Beispielen zur Lösung quadratischer Gleichungen) als PDF erhalten. |
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Auch diese Maschine stammt vom Büromaschinen-Händler Berg, der sich hier mit einem aufwendigen Metallschildchen verewigt hat. Die Firma, damals in bester Frankfurter Lage am Mainufer (heute ist links das Architekturmuseum, rechts das Museum für Kommunikation), gibt es auch nicht mehr. |
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Mercedes-Euklid 29 |
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Diese Proportionalhebel-Maschine ist ungefähr ein Jahrzehnt jünger als die Euklid 4. Das Stahlblech ist dünner bzw. durch Leichtmetall ersetzt, ihr Gewicht um ein Drittel verringert. Technik und Design sind erheblich moderner: Sie hat flache, bequemere Glastasten, einen nach hinten verlegten Schlitten und die automatische Division. |
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mehr Infos im Zahnrädchen auf |
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Proportionalhebel bewegt Zahnstangen (MP4, 2 MB): |
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Mercedes-Euklid 29 S.Nr. 28005 38 cm x 32 cm x 19 cm 12,9 kg gebaut 1935 - 1952 |
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2/2: Einige Stoßstellen und kleine, teils retuschierte Lackschäden an entrosteten Stellen, die meisten Tasten und Hebel sind noch original erhalten. Einwandfreie Funktion, nur die Tastenreihe ganz links (ursprünglich die mittlere) hat innen ausgebrochene Metallzungen, die vor langer Zeit notdürftig repariert wurden und ist daher nicht mehr allzu belastbar.
Fehlende Löschhebelgriffe und Halteschrauben der Schlittenabdeckung ersetzt, unleserliche Tastenbeschriftung komplett erneuert, einige kleine Rostansätze entfernt. Kurzanleitung aus einer Mercedes-Werbung und eine Anleitung für die R 29 im Internet gefunden. |
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ГЗСМ КСМ-1 - nur scheinbar eine „Monroe“ |
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Unabhängig von Odhner erfand Frank S.Baldwin ein Sprossenrad. Wirklich erfolgreich war er aber mit dieser oft kopierten Bauart, die bei Monroe zur Serienreife gebracht wurde: Durch Tasteneingabe, verschiebbaren Schlitten und optionale Löschung der Eingabe nach der Kurbeldrehung ist sie für alle Grundrechenarten bestens geeignet, die in beiden Richtungen drehbare Kurbel erspart den Umschalter und die zweigeteilten Staffelwalzen (die hier eher „Stiftscheiben“ als Walzen sind) sorgen für kurze Schaltwege. |
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vorher so: |
die minimalistischen „Staffelwalzen“: |
Bilder der Renovierung: |
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государственный завод счетиых мажин именной товарищ дзержинского Москва S.Nr. 150 46 cm x 40 cm x 19,5 cm 10,1 kg gebaut 1935 - ca.1940 |
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1/2: Nach Komplettrestaurierung wieder wunderschön; noch fehlt der Hebel, der den Schlitten beim Löschen anhebt, funktioniert ansonsten einwandfrei.
Ausgehängte Hebelchen der Tastatursperre eingehängt, Delle/Riss in einem Ziffernrad repariert, ein etwas verbogenes Hebelchen und die vier stark verbogenen Gehäuseträger gerichtet, fehlende Feder der Drehrichtungssperre neu aufgebaut, Knick in der Schlittenstange begradigt, stark verbogene Schlittentransportgabel gerichtet und justiert, zwei fehlende bzw. unpassende Tasten, übergroßen Schlittengriff, Füße, Federn zweier Kommaschieber und fehlendes Kommaleisten-Rädchen ersetzt, losen Zählerknopf repariert, Nulltasten, Kurbelgriff, Kommaleisten und alle Gehäusebleche ent- und neu lackiert, Tastatur entrostet, 79 Schraubenköpfe vom Lack befreit, blanke Metallteile poliert, einige Ziffern aufgefrischt, viele Stellen justiert, entgratet oder nachgefeilt. Staubschutzhaube schneidern lassen, Kurzanleitung geschrieben. |
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Friden H8 |
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Friden wollte eigentlich nur elektrisch angetriebene Rechenmaschinen bauen. Vor allem die US‑Armee wünschte sich aber Maschinen, die auch ohne Strom funktionierten. Also wurden auch kleine Mengen (ca. 10.000) der H8 und ihrer „großen Schwester“ H10 gebaut. Die H8 ähnelt auf den ersten Blick den „Monroes“, ist aber deutlich komplexer aufgebaut mit vier Doppel-Staffelwalzen für die acht Stellen, einer Mechanik für die automatische Division und endlich auch einem Zehnerübertrag im Zählwerk. |
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Friden H8 S.Nr. 55694 42,5 cm x 36 cm x 23 cm 12,9 kg gebaut 1935 (als CH) - 1954 |
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1/1: extrem wenige Gebrauchsspuren, einwandfreie Funktion.
Die Maschine war völlig verharzt und blockiert, viel WD40 und anschließendes Benzinbad haben das behoben. Einen fehlenden Wirtel im RW ersetzt, leicht abgestoßene Schlittenkurbel neu lackiert. Kurzanleitung geschrieben. |
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Den schwedischen Ingenieur Carl Mauritz Friden verschlug es im 1. Weltkrieg in die USA. Dort brachte er es bis zum Chefkonstrukteur von Marchant, gründete aber 1934 seine eigene Firma. Da die Patente auf seine früheren Konstruktionen Marchant gehörten musste er nun andere Lösungen erfinden. Das gelang offenbar und die Friden Co. wurde mit ihren komplexen elektromechanischen Vollautomaten sehr erfolgreich. 1945 starb Friden, aber die Firma produzierte noch zwei weitere Jahrzehnte Rechenmaschinen (insgesamt über 3 Millionen Stück). 1963 brachte sie mit dem Friden 130 noch den ersten volltransistorierten Elektronenrechner auf den Markt. Es gelang der Firma jedoch nicht, beim Konkurrenzkampf um niedrigere Preise, kleinere Gehäuse und mehr Funktionen mitzuhalten. Schon 1965 kaufte der Nähmaschinen-Hersteller Singer die Reste der Firma auf und bis 1974 wurden (teils von Hitachi gebaute) Rechner unter der Marke Friden verkauft. Heute baut Singer wieder hauptsächlich Nähmaschinen und gehört einer „Heuschrecke“ auf den Bahamas, die Marke Friden ist komplett erloschen. |
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Brunsviga A 58 |
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Das ist eine der eher einfacheren Addiermaschinen: Mit ihr kann man gut addieren und subtrahieren, aber nur behelfsmäßig multiplizieren. Das Schaltprinzip sind hier Zahnstangen, wie meist bei diesem Gerätetyp. Eine Zehnertastatur hat sie noch nicht, jede Stelle hat ihre eigene Tastenreihe: Je nachdem welche Taste jeweils gedrückt wird, werden die Zahnstangen verschieden weit gestellt, bei jedem Hebelzug greifen sie dann ins Resultatwerk und stellen dort die Ziffern weiter. |
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Brunsviga A 58 S.Nr. 7767 32 cm x 26 cm x 20 cm 8,2 kg gebaut 1936 - ca. 1950 |
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2/2: Einige Gebrauchsspuren; einwandfreie Funktion, aber die Typen 3 und 4 der „1 Mark“‑Stelle sind etwas zu locker und wollen vorsichtig behandelt sein. Mit Schutzhaube, Kurzanleitung geschrieben. |
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Facit TK (1938) |
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Die Tasteneingabe macht diesen Maschinentyp nun auch für reine Additionsaufgaben geeignet. Weil nun statt eines Schlittens die kurze Trommel mit den Sprossenrädern nach links und rechts läuft kann auch das Gehäuse geschlossen bleiben, das verbessert Staubschutz und Geräuschdämmung. |
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Facit TK S.Nr. 3862 30 cm x 19 cm x 14,5 cm 6,1 kg gebaut 1936 - 1954 |
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2/1: Nur die Vorder‑/Oberseite konnte im Original erhalten werden, Rück- und Seitenwände waren zu stark verrostet und sind neu lackiert; alles funktioniert wieder einwandfrei.
Alle blanken Metallteile und Schrauben entrostet und poliert, einige Ziffern ausgebessert, alle grüne Blenden neu lackiert, trüb gewordenes unteres Fenster ersetzt, Rück- und Seitenwände komplett abgeschliffen, grundiert, lackiert. Erst nach dem Zusammenbau den fehlenden Zehnerübertrag einer Stelle im ZW (nur in einer Trommelstellung und nur bei der Subtraktion!) entdeckt: Alles wieder ausgebaut, ein 1 mm zu kurzes/abgebrochenes Übertragshebelchen durch Auflöten verlängert und zurechtgefeilt, alles noch mal zusammengebaut. Englische Anleitung als PDF vorhanden |
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Facit TK (1953) |
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Dem „A“ vor der Seriennummer nach stammt diese TK aus dem Facit-Zweigwerk in Düsseldorf, das Hans Sabielny Anfang der 50er-Jahre gründete. Allerdings steht gleich zwei Mal „Made in Sweden“ drauf. Es ist also eine Maschine aus der Übergangszeit, in der die Teile (oder ganze Maschinen?) noch in Schweden gebaut, dann aber für Endmontage und Verkauf nach Deutschland geliefert wurden; das Baujahr ist 1953. |
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Facit TK S.Nr. A-100509 30 cm x 19 cm x 14,5 cm 6,4 kg gebaut 1936 - 1954 |
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mehr Infos zu den Facit-Modellen bei H.Schmid |
1/1: Gehäuse, Tasten und Metalloberflächen sehr gut erhalten; funktioniert wie am ersten Tag.
Metallteile poliert, trüb gewordene Scheiben über den Werken ausgetauscht. |
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Unter der Marke „Facit“ verkaufte Alex Wibel aus Stockholm ab 1918 Rechenmaschinen vom Odhner-Typ. 1924 (andere Quellen sagen 1922) kaufte die AB Atvidaberg Industrier aus der Ortschaft gleichen Namens die Firma auf. Facit wurde im nächsten halben Jahrhundert zu einer der erfolgreichsten Marken bei Büromaschinen. Schon ab 1932 wurden Rechenmaschinen nur noch mit Zehner-Tastatur gebaut. Im Lauf der Zeit wurden weitere, meist schwedische Hersteller wie z.B. Odhner, Halda (Schreibmaschinen) und Addo aufgekauft, die Produktpalette um weitere Büromaschinen und Möbel erweitert. 1965 wurde auch hier der Marken- zum Firmennamen, die Firma und die Profite wuchsen bis 1970 stetig weiter. Der große Erfolg der mechanischen Rechner ließ Facit dann aber den Trend zur Elektronik verschlafen - und das, obwohl Facit um 1960 herum sogar eine eigene Mainframe-Produktion (zeitweise mit schnellstem Computer der Welt) hatte. Von einem Facit-Entwicklungschef der 60er-Jahre stammt die verhängnisvolle Aussage „Nie wird eine elektronische Rechenmaschine die hochwertigen mechanischen Rechenmaschinen von Facit ersetzen können“. Erst 1968 erkannte man den Fehler und versuchte, in der neu gebauten Fabrik in Örsätter einen „echten schwedischen“ Elektronenrechner zu bauen, doch da war es zu spät. |
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Resulta BS 7 |
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Die Resulta ist (zumindest für die Addition) viel komfortabler zu bedienen als ein Zahlenschieber, aber noch deutlich preisgünstiger zu produzieren als eine „richtige“ Addiermaschine (gestanztes Blech, einfache Mechanik). Der passable Preis (86 DM) und wenig Platzbedarf haben in den 50er-Jahren für weite Verbreitung gesorgt. |
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mehr Infos zu allen Resultas bei W.Blümich |
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Resulta BS 7 12 cm x 15,5 cm x 11 cm 1,4 kg gebaut 1936 - 1961 |
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2/1: Durch die Griffel recht viele Kratzer unter dem Eingabefeld, zwei kleine Dellen im Deckblech, der schwarze Schrumpflack des Gehäuses wirkt dagegen fast neu. Alle Funktionen gehen leicht und fehlerfrei (der Zehnerübertrag über 6 Stellen ist schwierig, klappt aber). Originalgriffel fehlt, Anleitung im Internet gefunden. |
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Hersteller war die 1911 gegründete „Maschinen- und Werkzeugfabrik Paul Brüning“ in Berlin. Resulta-Kleinaddiermaschinen wurden (anfangs noch unter dem Namen „Minerva“) von 1927 bis 1969 gebaut, zuerst im Wedding, dann in Reinickendorf. Nach 1969 wurden noch bis 1984 Formteile für die Elektroindustrie hergestellt, danach verliert sich die Spur der Firma. |
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Aristo 89 |
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Dieser Rechenstab von 1950 ist mit knapp 16 cm winzig klein und war ein Werbegeschenk, mit dem man einen gestandenen Ingenieur eventuell beleidigt hätte. Die großen, teils bis 50 cm langen Stäbe waren viel genauer abzulesen und hatten Platz für zusätzliche Skalen. |
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Ein Artikel über Rechenschieber aus Spektrum der Wissenschaft |
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Aristo Nr. 89 Datumscode 5020 15,5 cm x 3,5 cm x 0,5 cm 20 g gebaut 1936 - 1977 |
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2/1: Kaum Gebrauchsspuren, einwandfreie Funktion. Mit Etui, allgemeine Anleitung für Rechenstäbe im Internet gefundenund auf die Skalen dieses Gerätes angepasst. |
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Dennert&Pape in Hamburg war einer der großen deutschen Hersteller von Rechenschiebern, diese wurden unter der Marke „Aristo“ verkauft. Mitte der 70er-Jahre verdrängten die elektronischen Geräte sehr schnell die Rechenschieber. Dennert&Pape versuchte noch, durch selbst gebaute und zugekaufte Taschenrechner im Geschäft zu bleiben, doch die Konkurrenz aus Fernost war übermächtig: 1978 endete die Produktion beider Produktlinien, Dennert&Pape wurde von Rotring aufgekauft und baut heute unter der Marke Aristo digitale Cutter und Zubehör. Die Filiale in Österreich wurde 2003 als GEOtec selbständig und liefert unter der Marke Aristo Zeichenhilfsmittel und Schulbedarf wie z.B. das berühmte Geo-Dreieck. |
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Archimedes H |
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Diese eher einfache Staffelwalzen-Maschine war damals das Einstiegsmodell des Herstellers. Sie hat immerhin Zehnerübertrag im Zählwerk, optionalen Additionsmodus und einen Gleitschlitten, der zum Versetzen und Löschen nicht angehoben werden muss. Im gleichen Gehäuse gab es auch das Modell HD, das die automatische Division kann und das elektrisch angetriebene Modell HE (ebenfalls mit automatischer Division). |
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Die Innenseite |
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Archimedes H S.Nr. A3059 32 cm x 36 cm x 22 cm 9,7 kg gebaut 1937 - 1940 |
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2/2: einige Stoßstellen nur retuschiert; alle Funktionen gehen leichtgängig, doch 3 Wirtel im RW und alle Kommaschieber-Leisten fehlen.
Tasten teils neu eingelegt und nachjustiert, Schlitten neu lackiert. Kurzanleitung geschrieben. |
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Glashütte im Erzgebirge war bereits in der Mitte des 19. Jahrhunderts ein Zentrum der feinmechanischen Industrie. Dort entstand auch die erste deutsche Serienfertigung von Rechenmaschinen. 1890 gründete Constantin Fischer dort eine Werkstatt für Präzisionsuhren und andere feinmechanische Geräte, zehn Jahre später gehörte diese Werkstatt Reinhold Pöthig, der bald mit der Entwicklung von Rechenmaschinen begann. Ab 1912 nannte sich die Firma „Glashütter Rechenmaschinenfabrik Archimedes, Reinhold Pöthig“. Hans Sabielny, der in Dresden selbst Rechenmaschinen baute, übernahm 1920 den Vertrieb aller Archimedes-Maschinen in Deutschland, später dann weltweit (dafür steht das große „S“ am Ende der Marke). Er hat sicher mit seinem Vertriebstalent zum Erfolg der Marke beigetragen. |
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Faber-Castell Addiator 1/87A |
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Dieser Rechenstab von 1940 trägt auf der Rückseite eine Besonderheit: Da man mit dem Rechenschieber (‑stab/‑scheibe) nicht addieren und subtrahieren kann, wurde hier auf der Rückseite ein Addiator (das Modell Universal) eingebaut. Damit sind alle vier Grundrechenarten durchführbar. Der Addiator kann außerdem auch zum Notieren von Zwischenergebnissen genutzt werden. |
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mehr Infos im |
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Faber-Castell 1/87A Addiator 30 cm x 4,5 cm x 1,5 cm 170 g gebaut 1937 - 1955 |
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2/1: Das cm-Lineal hat einen leichten Riss, sonst wenig Gebrauchsspuren; einwandfreie Funktion. Mit gut erhaltenem Papp-Etui. Als Anleitung dienen die ausgezeichneten Lehrbriefe von Faber-Castell. |
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Die Firmengeschichte von Faber-Castell begann 1761 mit der Herstellung von Bleistiften. Das macht man dort heute immer noch, dazu viele weitere Artikel für Büro und Schule. Zwischenzeitlich stellte A.W.Faber auch Rechenschieber her - bis diese um 1975 herum von den elektronischen Taschenrechnern verdrängt wurden. |
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Triumphator HZN |
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Triumphator baute auch Maschinen mit der deutlich kleineren Kapazität 6‑6‑11, z.B. dieses Modell. Es ist mit Zehnerübertrag im Zählwerk, Löschung des Eingabewerks mit Hebel und Gesamtlöschung im Schlitten gut ausgestattet, doch wegen der kleinen Kapazität konnte die Maschine für nur 295 Reichsmark angeboten werden (ca. eindreiviertel Monatslöhne). Damit wurde die Maschine auch für kleine Betriebe erschwinglich. |
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Die deformierten |
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Triumphator HZN S.Nr. 96742 31,5 cm x 15,5x 14,5 cm 5,9 kg gebaut 1938 - 1940 |
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1/1: Sehr wenige Gebrauchsspuren, einwandfreie und leichtgängige Funktion.
Zwei deformierte Zähne der Löschachse im ZW ausgetrieben und neu zurechtgefeilt, Kurbellager neu lackiert. Kurzanleitung geschrieben. |
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Thales CER (I) |
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Diese Sprossenrad-Maschine in „Standardkapazität“ 10‑8‑13 ist ein sehr gut ausgestattetes Modell mit Zehnerübertrag im Zählwerk, Direkteinstellung im Resultatwerk, Einstellkontrolle und Rückübertragung. Das Baujahr ist wohl 1939 oder 1940, die Löschung der drei Werke mit den beiden Flügelschrauben links und rechts am Schlitten und dem Löschkamm war damals noch zeitgemäß. |
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Thales CER (I) S.Nr. 65239 28,5 cm x 15 cm x 13,5 cm 5,9 kg gebaut 1938 - 1940 |
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2/1: einige Gebrauchsspuren, einwandfreie Funktion.
Stark korrodierte Chromteile poliert, Gummifüße erneuert, Ziffern in Deckblech und Löschkamm neu eingelegt, Kommaschieber ersetzt. Eine (leider unvollständige) Anleitung im Internet gefunden. |
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Original-Odhner 27 |
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Auch das ist noch eine vor dem 2. Weltkrieg entwickelte Maschine in der typischen Farbe der damaligen Zeit: Bis weit in die 40er-Jahre hinein waren Rechen- und Schreibmaschinen in der Regel schwarz. Diese hier stammt aus dem Jahr 1940. Ihre Rechenkapazität ist durchschnittlich, es gibt weder Zehnerübertrag im Zählwerk noch ein Einstellkontrollwerk. Die abgekürzte Multiplikation ist also unmöglich und das Ablesen der eingestellten Zahl macht etwas Mühe. Über die Mindestausstattung hinaus geht nur der Rückübertrag, das Modell 27 hat ihn als erste Odhner-Maschine überhaupt. Erst damit wurden Kettenrechnungen ohne Neueingabe von Zwischenergebnissen möglich. |
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2/2: Lackschäden nur retuschiert, 10er‑Stelle etwas schwergängiger
Diese Maschine kam als Wrack. Von schlimm zu harmlos war das: Der massive rechte Seitenträger war durchgebrochen, der Schlitten blockierte ab Stelle 4 nach links, der Einstellring der 10er‑Stelle war sehr schwergängig, der Kurbelgriff und der Knopf der Rückübertragung fehlten. Innen war sie millimeterhoch voll undefinierbarem Schmier und die Gummifüße hatten sich in zähen Klebstoff verwandelt. Trotz alle dem hat sie sogar da noch (wenn auch etwas hakelig) gerechnet! |
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Original-Odhner 27 S.Nr. 169635 30 cm x 15,5 cm x 12,5 cm 5,5 kg gebaut 1938 - 1947 |
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2/2: Die Bleche sehen bis auf einige Kratzer und Stoßstellen noch recht gut aus, Kurbelgriff und Rückübertragungshebel offensichtlich nicht original; die 10er‑Stelle rastet schlecht ein, die Schieber, Hebel und Kurbeln laufen schön leicht. Kurzanleitung geschrieben. |
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Das etwas seltsame „Original“ im Firmennamen hat einen guten Grund. Der schwedische Entwickler W.T.Odhner war derjenige, der um 1870 herum das Sprossenrad zur Produktionsreife brachte und entsprechende Patente anmelden konnte. Ab etwa 1890 baute er in St.Petersburg erste Maschinen, verkaufte aber schon bald auch Lizenzen an andere Hersteller. Einige dieser Lizenznehmer (z.B. Brunsviga mit der Brunsviga B) wurden mit ihren Maschinen wirtschaftlich schnell so erfolgreich, dass Odhner schon 1907 das „Original“ vorsetzte. |
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Beim Betrachten der Jahreszahlen fällt auf, dass aus einigen Jahren kaum Neuentwicklungen in der Sammlung vertreten sind, anders als aus den Jahrzehnten zuvor und danach. Der 2. Weltkrieg führte offenbar auch da zu einer massiven Unterbrechung: Statt neuer Rechenmaschinen wurden einstweilen neue Panzer, Flugzeuge und Kanonen entwickelt. Und schon da schuf die Entwicklung erster großer Elektronenrechner die Grundlage für den späteren Untergang der mechanischen Rechenmaschinen, obwohl diese nach dem Krieg noch einmal eine Blütezeit erlebten ... |
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Sumlock 909/C |
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Dieser Volltastatur-Addierer funktioniert wie ein Comptometer oder Burroughs Calculator: Die Addition im Resultatwerk findet bereits durch das Drücken und Loslassen der Tasten statt. Die Mechanik beruht auch hier auf Schaltschwingen, man hat aber in manchen Details andere Lösungen gefunden. |
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mehr Infos bei J.Wolff |
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Bell Punch Sumlock 909/C S.Nr. 114049 27,5 cm x 32 cm x 14 cm 5,6 kg gebaut ca. 1940 - ca. 1964 |
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2/1: Gehäuse mit einigen Stoßstellen und Benutzungsspuren, Ziffernräder leicht angegriffen, Tasten aber einwandfrei; leichtgängige Funktion.
Viele Ziffernräder und Hebel waren auf den Achsen völlig festgefressen, nur kraftvolles Ziehen der Achsen bei gleichzeitigem Austausch gegen eine gut geschmierte Ersatzachse half. |
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Die 1878 in London gegründete Bell Punch Co. produzierte zuerst genau diese „Bell Punches“, also Entwerter für Straßenbahnen. Bald kam weitere Ausrüstung für Ticketdruck, Wettscheine und Taxameter dazu. 1936 erwarb das Unternehmen die Rechte an der kleinen Halbtastatur-Addiermaschine „Plus“ und entwickelte diese weiter zur größeren Volltastaturversion, die als „Sumlock“ vermarktet wurde. Die Plus- und Sumlock-Maschinen waren in Großbritannien und dem Commonwealth sehr beliebt und wurden fast 40 Jahre lang produziert. Mitte der 50er Jahre begann man mit der Arbeit am weltweit ersten elektronischen Tischrechner, der 1961 als Sumlock „ANITA“ auf den Markt kam. Die Elektronik-Produktion wurde 1966 in eine Tochtergesellschaft ausgelagert, die 1973 von Rockwell übernommen und schon 1976 abgewickelt wurde; die Bell Punch Company produzierte noch bis 1986 Ticketing-Produkte. |
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Faber-Castell 4/54 |
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Die übliche Skalenlänge der Rechenstäbe lag bei 25cm. Wenn man genauer ablesen wollte mussten die Skalen länger werden - so wie bei diesem 50cm‑Stab. Der war sicher einmal der ganze Stolz eines Ingenieurs. Das Baujahr schätze ich auf 1943, das ist die einzige Zahl im Prägestempel, die sinnvoll auf ein Jahr schließen lässt und auch der schwarze Pappschuber passt zu dieser Zeit. |
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viele Infos zu Rechenschiebern bei Rechenschieber.org |
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Faber-Castell 4/54 Pr - We43 14 203 57,5 cm x 4,5 cm x 2 cm 250 g gebaut ca. 1940 - ca. 1975 |
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2/3: Gut erhalten und alle Skalen einwandfrei ablesbar, Oberseite leicht vergilbt; D-Skala um ein winziges geschrumpft, worunter dort die Genauigkeit über große Strecken leidet. Mit passabel erhaltenem Papp-Etui, allgemeine Anleitung für System Darmstadt im Internet gefunden. |
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Record LM |
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Der Record LM ist ein vergleichsweise riesiger Zahlenschieber. Üblich waren eher Größen, die bequem in die Jackentasche passten. Er ist praktisch identisch zum Ende der 20er-Jahre entwickelten „Produx Record“, was kein Wunder ist: Er wurde auf den gleichen Maschinen hergestellt. |
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Record LM 11,5 cm x 20,5 cm x 1 cm 240 g gebaut 1945 - ca. 1983 |
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2/1: Nur wenige Kratzer; alle Schieber leichtgängig. Originalgriffel fehlt, Anleitung im Internet gefunden. |
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Lucie Meuter war die geschiedene Frau von Otto Meuter, einem der bedeutensten Hersteller von Zahlenschiebern. Er ging nach dem 2. Weltkrieg nach Westdeutschland und stellte dort wieder Geräte unter seiner Marke „Produx“ her. Sie aber blieb in Klausdorf (bei Berlin, im sowjetisch besetzten Teil) und ließ schon ab 1945 auf den alten Maschinen den Record LM bauen. Es blieb das einzige Rechengerät der Firma, die ihre Produktpalette später um Kunststoff-Produkte erweiterte. 1976 und 1985 wechselte die Firma den Besitzer, 1989 wurde sie gelöscht. |
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Contex A |
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Die Contex A ist ein Direktaddierer in der Art des Comptometers, aber mit halbiertem Tastenfeld. Angeblich brauchten trainierte Nutzer weniger Zeit, wenn sie z.B. statt einer 7 hintereinander die 3 und die 4 tippten. Vielleicht hat auch die Materialknappheit nach dem Krieg dazu beigetragen, dass solche „Half-Adder“ einige Zeit in Mode waren? |
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mehr Infos (PDF) im |
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Contex A S.Nr. 79066 22,5 cm x 21 cm x 7 cm 1,26 kg gebaut 1946 - 1955 |
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3/1: Zwei Fehlstellen im gerissenen, sonst gut erhaltenen Gehäuse geflickt, Gesamteindruck gut; alles funktioniert einwandfrei.
Achsen gezogen und geölt - und dann länger mit einem dabei ausgehakten Federchen gekämpft. Tip: Am Pertinax niemals ölen! Das damals meist mitgelieferte Mini-Köfferchen ist leider nicht dabei. Kurzanleitung eigentlich verzichtbar, aber dennoch geschrieben. |
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Die Gebrüder Carlsen produzierten von 1945 bis 1974 in Gentofte (direkt nördlich von Kopenhagen) einige wenige Modelle hand- und motorgetriebener Addier- und Rechenmaschinen mit neuartigen und pfiffigen Details. Damit bediente man vor allem den Nischenmarkt für transportable Geräte äußerst erfolgreich: Insgesamt wurden über 2 Millionen Geräte verkauft. Den Vertrieb überließ man Firmen, die schon im Büromarkt etabliert waren: Zuerst Zeuthen&Aagaard, später Rex-Rotary. |
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Stima CMSIII |
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Die Stima C ähnelt in Aussehen und Bedienung einem Zahlenschieber. Sie hat aber einen echten Zehnerübertrag und optionale Einstellkontrolle. Die Bedienungsanleitung gibt auch Rechenwege für Subtraktion und Multiplikation an; beides ist aber umständlich, langsam und fehleranfällig. |
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Stima CMSIII S.Nr. 28953 15 cm x 20 cm x 13 cm 1,1 kg gebaut 1946 - ? |
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3/2: Einige heftige Kratzer auf der Front, Nullen der Zahnstangen angegriffen, Griffelhalterung fehlt; Eingabe funktioniert wieder gut, Löschung aber recht hakelig, Eingabeknopf abgebrochen (mit Griffel gut bedienbar).
Eine gebrochene Feder geklebt, alle Federn nachjustiert, einige Zähnchen (die an falschen Stellen Zehnerüberträge verursachten) und Löschstange begradigt, vergilbte Sichtfolie ersetzt. Originalgriffel fehlt, Anleitung im Internet gefunden. |
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Stima MSIII |
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Eine praktisch baugleiche Maschine, aber nun ohne Bakelit-Sockel. Deshalb die Modellbezeichnung ohne „C“ und statt des Druckknopfs ein Schieber zur Abschaltung der Eingabekontrolle. Nun passt sie in eine Jackentasche. Auch hier ist ein Baujahr um 1950 wahrscheinlich, jedoch ein wenig später als die vorige Stima. Der Preis dieses Modells betrug satte 175 Schweizer Franken, im Vergleich zu Zahlenschiebern war das reichlich teuer! |
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Stima MSIII S.Nr. 30566 10 cm x 14,5 cm x 2,5 cm 640 g gebaut 1946 - ? |
aus der Sammlung Veres |
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2/1: Einige Kratzer auf der Rückseite und an einer Kante leicht abgestoßen; alles funktioniert einwandfrei. Mit Etui, Originalgriffel fehlt, Ersatzgriffel gebaut, Anleitung wie zuvor. |
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Gebaut wurden die Stimas in der Fabrik Albert Steinmanns in La Chaux De Fonds (Schweiz). Leider ist sowohl über A.Steinmann als auch über die Firma wenig bekannt, nur dass die ersten Stimas 1930 entstanden und mindestens bis Anfang der 50er-Jahre auch ein Zahlenschieber („Trebla“) und eine etwas seltsame Staffelwalzen-Maschine („Stima Universal 4“) produziert wurden. |
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„The Lightning Adding Machine“ |
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Dieses Modell, gebaut im August 1946, ist das erste des Herstellers. Es kann nur Addieren (ist also eine „Einspezies-Maschine“) obwohl die Werbung damit protzt, dass man darauf alle vier Grundrechenarten ausführen könne. Insbesondere die Multiplikation und die Division sind aber nur mit viel Kopfrechnen und/oder Notizen zu bewältigen, das geht mit Stift und Papier schneller. Hier muss man zum Löschen auch noch alle Stellen einzeln auf Null drehen, zwei Jahre später wurde ein Nachfolgemodell mit Löschschieber eingeführt. Noch spätere Modelle hatten dann auch bei der Subtraktion einen korrekten Zehnerübertrag. |
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mehr Infos bei D.Bölter |
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The Lightning Adding Machine Co. Lightning Adding Machine Datumsstempel AUG 23 1946 30,5 cm x 6,5 cm x 1 * 300 g * gebaut 1946 - 1948 |
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2/1: einige Kratzer und winzige Lackfehler, insgesamt guter Gesamteindruck; alles funktioniert einwandfrei (sogar der Zehnerübertrag über alle 6 Positionen!).
Eine Feder nachjustiert, zwei Ziffern ausgebessert, Griffel aus Kupferstange hergestellt Originalgriffel fehlt; Anleitung des Vorgängermodells im Internet gefunden und überarbeitet. |
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„The Calculator Co.“ wurde 1915 in Grand Rapids gegründet. Die Firma ließ ihre Scheibenaddierer vermutlich bei einer örtlichen Metallstanz-Fabrik in Lohnfertigung bauen, denn fast baugleiche Geräte gibt es in den 20er- und 30er-Jahren auch von anderen Firmen aus Grand Rapids (aber auch aus Oakland). Die Namen und Besitzer all dieser Firmen wechselten öfters. |
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Faber-Castell Addiator 67/22R Disponent |
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Auch dieser kleine Rechenstab hat wieder einen Addiator (diesmal das Modell Arithma). Außerdem hat er recht ungewöhnliche Skalen, die eher für Kaufleute und Bankangestellte gedacht waren. Unter dem Infolink zum Rechnerlexikon gibt es dazu viele Infos, zu den Zahlenschiebern steht mehr beim Addiator. |
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aus der Sammlung Veres mehr Infos zu Castell-Addiator im |
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Faber-Castell Addiator 67/22R Disponent 15,5 cm x 4,5 cm x 1 cm 70 g gebaut 1947 - 1972 |
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1/1, kaum Gebrauchsspuren; einwandfreie Funktion. Auch hier dienen die Lehrbriefe von Faber-Castell als Anleitung. |
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Curta I |
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Die kleinste aller Vierspezies-Maschinen stammt auch aus einem kleinen Land: aus Liechtenstein. Sie enthält auf nur 5,3 cm Durchmesser und 10,7 cm Höhe alle nötigen Bedienelemente und Anzeigen. Das wird dadurch erreicht, dass alle Stellen durch eine einzige zentrale Staffelwalze angetrieben werden. Diese Staffelwalze ist zudem mit Zähnen für die Komplementärziffern ausgestattet, so dass man allein durch leichtes Herausziehen der Kurbel auch subtrahieren kann. Runde Rechenmaschinen mit zentraler Kurbel gab es schon vorher (z.B. die „Rechenuhr“ von Hahn oder die „Gauss“ von Hamann), aber keine dieser Maschinen erreicht auch nur annähernd die Kompaktheit der Curta. |
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Alles über die Curtas bei Curtamania.com und Curta.de Ein Größenvergleich: |
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Contina Curta I S.Nr. 38754 5,5 cm x 5,5 cm x 11 cm 230 g gebaut 1948 - 1970 |
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1/1: Nur kleinste Gebrauchsspuren, extrem leichtgängiger Lauf. Schutzdose und Originalanleitung vorhanden. |
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Die ursprünglich als „Liliput“ geplante Maschine wurde von Curt Herzstark konstruiert. Erste Ideen dazu entwickelte er ab 1934 als Konstrukteur in der Rechenmaschinen-Fabrik seines Vaters („Austria“) in Wien. 1937 erbte er diese Firma, in den Kriegsjahren wurden dort u.a. feinmechanische Geräte für die Wehrmacht produziert. 1943 wurde Herzstark im KZ Buchenwald interniert, durfte aber weiter an der Entwicklung seiner Rechenmaschine arbeiten. 1944 wurden ihm dafür zwei Patente erteilt. |
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Schon kurz nach 1900 wurde das Kurbeln erstmals durch Elektromotoren ersetzt, um die Eingabe- und Rechengeschwindigkeit zu steigern und den Kraftaufwand zu verringern. Diese Maschinen waren viel teurer und oft sehr laut, aber auch viel schneller zu bedienen. Die Hersteller wetteiferten darum, immer neue Maschinen mit schnelleren Umdrehungen und neuen Funktionen auf den Markt zu bringen. Gegen Ende der Entwicklung gab es Geräte mit mehreren Speicherwerken, automatischer Division und/oder Multiplikation, vereinzelt sogar mit automatischem Wurzelziehen. Das waren dann Maschinen aus mehreren tausend Präzisionsteilen, die in aufwendigster Arbeit zusammengesetzt werden mussten. Durch die hohen Drehzahlen stieg aber die Materialbeanspruchung, elektrische Maschinen waren daher deutlich reparaturanfälliger. |
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Friden STW10 |
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Die STW ist eine dieser großen und komplexen Maschinen, die sich vor allem in den USA spätestens im 2. Weltkrieg durchsetzten. Sie ist ein Vollautomat, d.h. nach Voreinstellung der Zahlen und Knopfdruck laufen Division und Multiplikation selbsttätig ab. Für letztere gibt es links unten eine Multiplikator-Tastatur im „modernen“ Layout mit einer eigenen Anzeige, die an die Technik der Facit-Maschinen erinnert. Viele besondere Einstellungen sind möglich, das Innenleben ist daher extrem komplex aufgebaut mit vielen Lagen von Hebeln und Gestängen an beiden Seiten und im Inneren. Ein echtes Monster, ich habe da auch noch nicht alle Fehler gefunden. |
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mehr Infos im Old Calculator Museum |
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Friden STW10 S.Nr. 470211DA 46 cm x 37 cm x 22,5 cm 18,6 kg gebaut 1949 - 1966 |
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3/3: Gehäuse mit vielen Gebrauchsspuren und zwei größeren Scharten, eine Taste stark angegriffen; die Maschine rechnet zwar zuverlässig, doch die Taste zur Voreinstellung des Dividenden lässt nur den Schlitten wackeln (also ist Handeinstellung oder Plustaste mit deaktiviertem ZW nötig), im Multiplikator sind nur 9 Stellen gut einzugeben und eine zuletzt eingetippte 1 wird dort aus unerfindlichem Grund nicht immer erkannt. Hmmm....
Den in eine eklige weiße Schicht verwandelten Klarlack auf Multiplikator-Anzeige und den meisten Ziffernrädern mit Alkohol und Schaber entfernt, zwei zerbröselte Gummipuffer durch Schraubenverlängerungen ersetzt, einen fehlenden Wirtel im RW ersetzt, viele Hebelchen nachjustiert ... und eine Handkurbel für die stromfreie Nutzung gebaut! Englische Anleitung im Internet gefunden. |
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Hamann Automat T |
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Die von Chr. Hamann entwickelten Schaltklinken-Maschinen mit automatischer Division erwiesen sich als recht gut geeignet für Motorantrieb und weitere Automatisierung. Sie wurden - natürlich - erst mit Motor ausgestattet (z.B. „Automat Z“), dann wurde mit Voreinstellung des 2. Faktors im Zählwerk auch die Multiplikation automatisiert („Automat V“ - dort noch Flügelschrauben zur Löschung der Werke im Schlitten) und das hier gezeigte Modell hat schließlich die „verkürzte Multiplikation“: Stehen im Multiplikator Ziffern von 6 bis 9, dann wird nicht entsprechend oft addiert, sondern das Komplement (also 4 bis 1) abgezogen und in der nächsthöheren Stelle einmal addiert. Das spart im Schnitt etwa 40 % der Umdrehungen und damit auch Zeit und Verschleiß. |
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mehr Infos im |
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Hamann Automat T S.Nr. 9657 32 cm x 26,5 cm x 16,5 cm 11,3 kg gebaut 1950 - ca.1956 |
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1/1: wenige Gebrauchsspuren, Knöpfe der Einstellhebel etwas ausgeblichen; alles funktioniert sehr schön. Anleitung des Automat S im Internet gefunden und angepasst. |
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Rokli 7R |
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Die 7R war das „Flaggschiff“ der Firma. Sie ist ein ausgereiftes Gerät mit guter Ausstattung in der damals verbreiteten Kapazität 10/8/13, sehr solide verarbeitet und wohl auch deshalb immer noch mit einwandfreier Funktion. Dieses Exemplar ist aber deutlich weniger aufwendig beschriftet als die im Rechnerlexikon gezeigte prachtvolle Maschine aus früheren Jahren: sicher eine Maßnahme, um die Produktionskosten zu senken. |
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Rokli 7R S.Nr. 013031 30 cm x 16,5 cm x 15 cm 5,2 kg gebaut ca. 1950 - 1958 |
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2/1: Einige Stoßstellen, Zahlenreihen der „1Mark“- „10Pfennig“- und „1Pfennig“-Stellen durch häufige Benutzung etwas abgegriffen. Sehr leichtgängiger Lauf.
Spröde Gummifüße ersetzt und die unglaublich hässliche, sanitärgrüne Schlittenfreigabetaste schwarz eingefärbt :) Kurzanleitung geschrieben. |
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Der Hersteller war nur etwa 20 km von meinem jetzigen Wohnort entfernt. Rokli steht für Robert Kling, den Inhaber der gleichnamigen Firma aus Oberbiel bei Wetzlar, in der ab 1918 (damals noch in Wetzlar) Kugellager hergestellt wurden. 1949 stieg man in die Rechnerproduktion ein, weil die Kugellagerherstellung von den Siegern des 2. Weltkriegs verboten wurde. Schon neun Jahre später wurde die Produktion wieder eingestellt, stattdessen kaufte man fünf Jahre lang Schubert-Maschinen (z.B. diese DRV) zu und verkaufte sie unter dem eigenen Firmennamen. 1963 begann in einem belgischen Zweigwerk wieder die Produktion elektromechanischer Addiermaschinen und Kassen, andere Rechenmaschinen wurden zugekauft. Unter der neuen Marke „Kling“ gab es daher die eigenen Kassen und Addiermaschinen, aber auch z.B. eine schrill-orange Rechenmaschine, die vom jugoslawischen Hersteller TRS stammt (und mit ihren feststehenden Einstellhebeln technisch recht fortschrittlich ist), ja sogar elektronische Tischrechner wie diesen von Brother gebauten. 1974 kaufte FAG Kugelfischer die Firma auf, spätestens da endeten Rechenmaschinen-Produktion und ‑Verkauf. Heute heißt die Firma am gleichen Ort IBC Wälzlager GmbH und stellt immer noch bzw. wieder Kugellager aller Art her. |
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Tröger Rechenscheibe |
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Durch die runde Form ist das ein quasi "endloser" Rechenschieber. Allerdings eine recht einfache Version mit nur drei Skalen, laut Hersteller gedacht „für den Gross- und Einzelhandel aller Branchen“. Damit hat mein Vater bis etwa 1973 Preise und Handelsspannen berechnet. Erst nach Juni 1968 kann er die Scheibe gekauft haben: In der Anleitung stehen 11% Mehrwertsteuer (fast halb so viel wie heute, aber damals reichte das Geld für ordentliche Schulen, Straßen und Renten). |
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Hans Tröger Rechenscheibe 29 cm Durchmesser 300 g gebaut ca. 1950 - 1974 |
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2/1: leichte Gebrauchsspuren, Skalen intakt, leichtgängige Funktion. Originalanleitung in mehreren Versionen vorhanden. |
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Die Firma Tröger in Mylau begann wohl lange vor 1920 (Patent ab 1904) mit dem Bau ihrer „runden Rechenschieber“. Nach der Teilung Deutschlands wurde dann im Westen bis Ende 1974 weiter produziert. Es gibt verschiedene Modelle, das hier ist die letzte Baureihe. |
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Счетмаш ВК-1 (Schetmash VK-1) |
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Die ausgereiften Facit-Rechenmaschinen mit Tastatur wurden auch in der Sowjetunion (und in der DDR) nachgebaut, vermutlich sogar mit schwedischer Lizenz. Die VK‑1 aus der UdSSR ist bis in die Details eine genaue Kopie der Facit TK. Aber das Material ist deutlich „billiger“ als beim Original (z.B. Trommel aus Zinkdruckguss, also anfällig für Zinkfraß) und man merkt die teils niedrigere Passgenauigkeit. |
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Geteiltes Sprossenrad geöffnet...: |
...und mit Einstellscheibe: |
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Счетмаш (Пенза) ВК-1 S.Nr. Б006860 30,5 cm x 18 cm x 14 cm 5,9 kg gebaut 1950 - ca. 1975 |
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2/2: Gehäuse mit kleinen Gebrauchsspuren; funktioniert wieder, aber hakelt manchmal noch etwas.
Trommel zerlegt und Sprossenrad 4 durch Ausfeilen gängig gemacht, Versatz der Löschachse des RWs justiert, Zehnerübertrag im Zählwerk teilweise justiert (Hebelchen zurechtgebogen), einige Stellen der Mechanik nachgefeilt, Flugrost an vielen Metallteilen entfernt. Kurzanleitung geschrieben. |
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Schetmash (eine Zusammenziehung aus „счетная машина“ = „Rechenmaschine“, auf Deutsch also so etwas wie „Rechmasch“) nannten sich zeitweise mehrere Fabriken, darunter auch eine in Penza. Eine schon bestehende Fabrik (1879 gegründet, was sie produzierte ist unbekannt) wurde 1924 verstaatlicht und in den 30er-Jahren deutlich erweitert. Im Krieg wurde sicher massive Kriegsproduktion betrieben, danach baute man einige Jahre lang auch „Felix“-Sprossenradmaschinen, dann die VK‑1 und ab 1954 die elektrische VK‑2. |
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M.J.Rooy |
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Eine eigenartige Maschine, mit einer Mischung damals fortschrittlicher und altertümlicher Merkmale. Sie schaut aus wie eine ganz typische Sprossenrad-Maschine, ist aber keine. Hier arbeiten Stellsegmente, was die auch nicht mitdrehenden, bequemeren Einstellhebel ermöglicht. Auch eine Rückübertragung ist vorhanden, aber das sind dann schon die Pluspunkte des Geräts. Auf der anderen Seite stehen der fehlende Zehnerübertrag im Zählwerk (was in den 50er-Jahren zumindest für Westeuropa sehr ungewöhnlich ist) und eine eher „grob gestrickte“ Mechanik mit viel Material minderer Qualität (statt Messing und massivem Stahl viel Aluminium und dünne Stanzteile). Die Maschine ist deshalb auch etwas größer als damals üblich und für zuverlässige Funktion ist eine extrem genaue Justierung nötig. Die Stellsegmente sind völlig identisch mit denen der Marchant H9. Sehr wahrscheinlich wurden hier Restmengen verbaut, die Marchant (nach der Aufgabe der Produktion von Stellsegment-Maschinen) nicht mehr benötigte und daher preiswert abgegeben hat. Solche Lieferungen gab es im Rahmen des Marshall-Plans öfters. |
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Ein Stellsegment aufgeklappt: |
Stellsegmente in Aktion (MP4, 15 MB!): |
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M.J.Rooy S.Nr. 12905 34 cm x 17,5 cm x 15 cm 5,7 kg gebaut ca. 1951 - ca. 1962 |
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1/1: nur wenige Gebrauchsspuren; alles funktioniert einwandfrei.
Sperrmechanik und viele Stellsegmente waren durch altes Fett fest, was letztlich nur durch komplettes Zerlegen und Benzinbad zu beheben war. Einen fehlenden Knopf ersetzt, Trommel justiert. Eine Achse zuviel gezogen, unter heftigem Fluchen stundenlang winzige Kügelchen in die Übertragsschieber zurück gedrückt. Französische Anleitung im Internet gefunden. |
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Von M.J.Rooy ist im Internet wenig zu finden, nur dass es ein Schreibmaschinen-Hersteller aus Paris war. Deren erste Schreibmaschinen wurden in Lizenz von Underwood gebaut, ab 1950 hießen sie dann ROOY. Wegen einer Klage der Royal Typewriter Co. wurde der Name 1954 zu M.J.Rooy geändert. Irgendwann in der ersten Hälfte der 60er-Jahre wurde die Produktion dann eingestellt. |
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Addifix-9 |
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Die Addifix ist ein typischer Zahlenschieber im Taschenrechner-Format: Sie misst gerade mal 13 cm x 8,8 cm, ist 0,5 cm dick und 80 g leicht. So ein Gerät war wirklich für jeden erschwinglich: Der Listenpreis lag 1951 bei 8,50 DM. Die Seriennummer datiert das Exemplar auf ca. 1964. |
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Neckermann Addifix-9 S.Nr. 793647 9 cm x 13 cm x 0,5 cm 80 g gebaut 1951 * - ca. 1973 |
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2/1: Einige Kratzer, durchgängig überraschend leichtgängige Funktion.
Einen verbogenen Zahn eines Schiebers gerichtet. Mit Originalgriffel und Etui, eine Addiator-Anleitung im Internet gefunden. |
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„Addifix“ ist der Name, unter dem das Versandhaus Neckermann ab 1959 die Geräte von Addimult vertrieben hat. Neckermann war zeitweise der zweitgrößte deutsche Versandhändler, ist aber seit 2012 Geschichte (dazu mehr beim „Haushaltkalkulator“). Der vor kurzem Konkurs gegangene Reiseveranstalter Thomas Cook hatte „Neckermann-Reisen“ weiter geführt. Die Marke gibt es aber noch: Der damalige Konkurrent Otto betreibt unter ihr ein zweites Versandportal. |
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Everest Z4 |
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Das Facit-Design wurde nach Ablauf der Patente von einigen anderen Konstrukteuren aufgegriffen, so auch von Eliseo Restelli, der in den 40er- und 50er-Jahren die Everest Z‑Reihe entwickelte. Seine Maschinen haben aber „normale“ (statt geteilter) Sprossenräder, die Zifferntasten sind ganz anders angeordnet und sie können wegen einer pfiffigen Sperre nur einzeln gedrückt werden. |
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Everest Z4 S.Nr. 028314 31,5 cm x 19,5 cm x 16,5 cm 6,7 kg gebaut ca. 1952 - ca. 1955 |
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2/1: Gehäuserückseite mit einigen Stoßstellen, Gehäuse sonst sehr gut erhalten; einwandfreie und sehr leichtgängige Funktion
Ausgehängtes Federchen der „Links“-Taste korrigiert, Blenden neu justiert. Kurzanleitung geschrieben |
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„Everest“ ist kein Hersteller sondern die Marke, unter der die 1932 gegründete „S.A. Serio Officine Meccaniche di Precisione“ in Crema (am Fluss Serio) und Mailand Rechen- und Schreibmaschinen produzierte. In den 50er-Jahren wurde Serio zum zweitgrößten italienischen Rechenmaschinen-Produzenten (nach Olivetti), auch Fabriken in der Türkei und Jugoslawien („TRS“) gehörten zeitweise dazu. 1967 kaufte Olivetti die Firma und integrierte sie allmählich in den eigenen Konzern, zwei Jahre später wurde die Firma gelöscht. Die Fabrik in Crema wurde von Olivetti 1992 aufgegeben. |
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Komet TA |
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Diese Addiermaschine sieht dem Comptometer etwas ähnlich, aber der große Hebel rechts zeigt schon einen wesentlichen Unterschied: Hier muss nach Eingabe des Wertes erst noch dieser Hebel gedrückt werden. Das macht das Rechnen etwas langsamer, ermöglicht dafür aber die Eingabekontrolle und hilft, Eingabefehler zu vermeiden. |
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mehr Infos (PDF) im |
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Komet TA S.Nr. 051429 23 cm x 27,5 cm x 14,5 cm * 3,8 kg gebaut 1952 - 1955 |
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1/1: nur sehr geringe Gebrauchsspuren; völlig einwandfreie Funktion.
Einige Schrauben ersetzt, Einstellkontrolle und Zehnerüberträge justiert. Kurzanleitung geschrieben. |
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Komet war nur die 1951 in Frankfurt gegründete und schon 1955 in Insolvenz geratene Vertriebsfirma. Der wirkliche Konstrukteur und Hersteller der Maschine war Sigfried Link, der in Griesheim (bei Darmstadt) eine feinmechanische Werkstatt betrieb. Auch die als „Brunsviga“ verkauften Geräte hat er hergestellt. |
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Brunsviga 13RK |
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Das ist das erfolgreichste Nachkriegs-Modell von Brunsviga. Sogar nach dem Aufkauf der Firma durch Olympia wurde die 13RK noch einige Zeit hergestellt und sie ist eine der heute noch am häufigsten in Online-Auktionen zu findenden Sprossenrad-Maschinen. Die Rechenkapazität ist 10‑8‑13 (nicht nur bei Brunsviga fast so etwas wie ein Standard). Sie ist mit Einstellkontrolle, komplettem Zehnerübertrag, Rückübertragung, Gesamtlöschung und Einhandbedienung sehr gut ausgestattet. Für Brunsviga typisch ist die Anordnung der drei Werke übereinander. |
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Brunsviga 13RK S.Nr. 13 - 71610 28,5 cm x 23,5 cm x 17 cm 8,4 kg gebaut 1952 - 1964 |
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1/1: Firmenschildchen zerkratzt, sonst wenige Gebrauchsspuren; leichter Lauf von Kurbel und Einstellschiebern.
Löschhebel nachjustiert, 2 fehlende Füße ersetzt, Kommaschieber umverteilt, alle Bleche neu lackiert. Anleitung im Internet gefunden. |
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Thales DER (II) |
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Die Modellreihe D von Thales hat eine größere Kapazität. „DER“ steht für das Modell D mit Einstellkontrolle und Rückübertragung. Dieses Exemplar stammt aus der deutlich überarbeiteten Nachkriegs-Baureihe, deshalb setzte ich die „II“ dahinter. |
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Thales DER (II) S.Nr. 160653 33,5 cm x 16,5 cm x 13,5 cm 7,1 kg gebaut 1952 - 1965 |
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1/3: Lack am Deckblech ausgebessert, einige kleine Gebrauchsspuren; in den Stellen 1-3 des ZW funktioniert der Übertrag zwischen ...999 und ...000 nicht bzw. blockiert dort.
Abgegriffene Bakelitschale am Rückübertragungshebel und blankgescheuerte Stelle rechts von den Einstellhebeln neu lackiert, Kommaleiste des EW ergänzt. Kurzanleitung geschrieben. |
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Monroe LN-160X |
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Das ist noch eine Maschine des Herstellers, der die Bauweise mit geteilten Staffelwalzen (die hier sehr schmale, aber richtige Walzen sind) eingeführt hat. Es ist ein relativ spätes Exemplar mit kleinen Abmessungen und modernem Gehäuse. Die L-Serie hatte ebenfalls Varianten mit 12, 16 oder 20 Stellen im Resultatwerk. Sie wurde ab 1929 volle vier Jahrzehnte lang gebaut, mit nur kleinen technischen Verbesserungen, aber immer wieder modernisiertem Gehäuse. Alle guten wie schlechten Merkmale des Maschinentyps finden sich wieder: optionaler Additionsmodus, schnelle Eingabe, aber keine Rückübertragung. Auch einen Zehnerübertrag im Zählwerk hat dieses Modell nicht. |
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Größenvergleich |
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Monroe LN-160X S.Nr. J724655 30,5 cm x 26 cm x 11 cm 3,7 kg gebaut 1952 - 1969 |
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2/1: Gehäuse sehr gut erhalten bzw. teils nachlackiert, Funktion wieder leichtgängig.
Deckblech wegen der massiv abgestoßenen linken Kante neu lackiert, extrem festgeharzte Kurbel und Zehnerüberträge (mit etwas WD40, mehreren ml Alkohol und vorsichtigem Ölen) gängig gemacht, ein abgebrochenes, aber zum Glück im Gerät liegendes Zähnchen für den Zehnerübertrag der 10.Stelle wieder eingeklebt. Weil die X-Modelle (für "Executive") stets mit Koffer geliefert wurden habe ich dieser Maschine einen nicht originalen, aber stilgerecht alten Koffer als Transportbehälter spendiert. Anleitung im Internet gefunden. |
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Die Monroe Calculating Machine Co. wurde 1912 in New York gegründet. Das erste Serienmodell war die Baureihe „D“, von der ab 1915 ca. 4.000 Stück gebaut wurden. Es folgten die Baureihen E, F, G, K, ab 1929 die deutlich kleinere L und ab Anfang der 30er-Jahre noch M. Insbesondere von den späteren Baureihen gab es viele verschiedene Modelle mit immer mehr Extras. Auch Buchungs- und Addiermaschinen mit Voll- oder Zehnertastatur wurden gebaut. |
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Addimult Ziffrex |
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Die Ziffrex ist offenbar für Berggorillas und andere Grobmotoriker entwickelt worden. Sie hat große, bequeme Einstellhebel, dadurch allerdings auch lange Stellwege. Ihr Funktionsumfang entspricht dem anderer Kleinaddierer mit Einstellkontrolle, doch sie ist etwa doppelt so breit und lang und hat im Gehäuse mehr Luft als Metall. Mit einem Neupreis von 169 DM war sie eigentlich zu teuer, aber offenbar fand sie doch Käufer: Einige tausend Exemplare sind gebaut worden (1958 war Nummer 6.000 erreicht, die höchsten bekannten Nummern sind knapp über 10.000). |
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aus der Sammlung Veres |
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Addimult Ziffrex S.Nr. 3874 20 cm x 28 cm x 15 cm 4,5 kg gebaut ca. 1952 - ca. 1962 |
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2/1: Einige Kratzer, ein Hebelgriff mit Riss, einwandfreie Funktion. Mit Schutzhaube, Kurzanleitung geschrieben. Die Funktion des Hebelchens vorne links habe ich noch nicht herausgefunden... wer weiß dazu etwas? |
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Addimult ging aus der Bad Harzburger Zweigstelle des Herstellers Addiator hervor, die der Sohn des Addiator-Gründers 1950 zur selbständigen Firma machte. Sie wurde einer der großen Hersteller von Zahlenschiebern und überlebte bis 2017. Natürlich wurden da keine Zahlenschieber mehr gebaut, sondern vor allem Reha-Hilfsmittel. |
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Hamann Manus R |
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Das letzte Modell der Hamann Manus hat nun erstmals einen nachgestellten Buchstaben im Namen: Der steht für die Rückübertragung, die die ohnehin gute Ausstattung nochmals deutlich aufwertet. Auch Mitte der 50er-Jahre war das noch Spitze, warum die Maschinen nicht verbreiteter waren ist kaum zu verstehen. |
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mehr Infos im |
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Hamann Manus R S.Nr. 47 551 27,5 cm x 17 cm x 14,5 cm 4,9 kg gebaut 1953 - 1959 |
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1/1: Sehr wenige Gebrauchsspuren, alle Hebel, Schalter, Rädchen und die Kurbel sind wunderbar leichtgängig. Mit Schutzhaube, Anleitung im Internet gefunden. |
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Everest Z5 |
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Die Nachfolgerin der Z4 hat zusätzlich einen Schalter für den optionalen Additionsmodus, damit löscht jede additive Kurbeldrehung die Eingabe. Ansonsten ist die Technik exakt gleich, auch die schöne Sperre gegen mehrfache Tastendrücke ist vorhanden. |
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Everest Z5 S.Nr. 2741612 33 cm x 20,5 cm x 16 cm 6,9 kg gebaut ca. 1953 - 1960 |
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2/1: Gehäuse mit wenigen Stoßstellen und sehr gut erhalten, Kurbelbock korrodiert; einwandfreie und leichtgängige Funktion
Eingetrübte Scheibe von RW und ZW ersetzt, Ziffern der Tastatur neu eingelegt. Kurzanleitung geschrieben |
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Brunsviga 13B |
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Das hier ist das Modell für die Kunden, denen die Brunsviga 13RK zu teuer war. Aber vielleicht spielte auch die Materialknappheit nach dem Krieg eine Rolle bei der Entwicklung. Bei der 13B ist so ziemlich alles weggelassen, was nicht unbedingt notwendig ist. Es fehlen Einstellkontrolle, Rückübertragung, Gesamtlöschung und Schlittenschieber unter der Kurbel. Immerhin gibt es den Zehnerübertrag im Zählwerk, letztlich kann hier alles gerechnet werden was mit der 13RK auch geht, nur eben oft deutlich umständlicher und etwas fehleranfälliger. |
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Brunsviga 13B S.Nr. 285523 28,5 cm x 23,5 cm x 17 cm 6,7 kg gebaut 1953 - ca. 1961 |
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2/2: Um die Einstellhebel herum etwas abgegriffen, sonst wenig Benutzungsspuren. Leichter Lauf von Kurbel und Einstellschiebern, der Schlitten läuft noch etwas rauh.
Einige hakelnde Sprossen und den total festgefressenen Stellenzeiger im ZW wieder gängig gemacht. |
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Madix HM |
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Diese Sprossenrad-Maschine ist (abgesehen vom Gehäuse) wieder ein sehr genauer Nachbau der Facit TK. Sie hat daher auch die von Karl Rudin erfundenen geteilten Sprossenräder (ein Fünferzahn und vier Einzelsprossen) und alle anderen technischen Merkmale des Vorbilds. |
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Madix HM S.Nr. D24127 29,5 cm x 19 cm x 15 cm 5,8 kg gebaut 1953 - 1962 |
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2/2: Gehäuse nur mit leichten Gebrauchsspuren, der Tastenschutzbügel ist nicht mehr belastbar; normale Rechnungen funktionieren leichtgängig und einwandfrei, die Drehrichtungsumkehr im ZW hakelt jedoch.
Ziffern 4 und 9 durch Nachjustieren der Trommel benutzbar gemacht. Einige massiv abgeschabte Ziffern der Sprossenrad-Walze nachgemalt. Beide Kommaschieber-Leisten und zwei Zifferntasten fehlten, von einer unreparierbaren Precisa stammen die Ersatzteile. Der Bügel ist inzwischen auch angeklebt ... und vielleicht kann auch die Drehrichtungsumkehr noch irgendwie justiert werden? Scan der Anleitung von Bruno Reich erhalten - VIELEN DANK! |
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Zum VEB Madix ist recht wenig bekannt, aber im Stadtwiki von Dresden und auf der Seite Dresdner Stadtteile finden sich einige Hinweise. Demnach haben Max Dietze und Hermann Schäfer nach dem 1.Weltkrieg die Firma gegründet. Anfangs stellte man vor allem feinmechanische Teile für die Nähmaschinenindustrie her. Nach dem 2. Weltkrieg wurde die Firma enteignet und zum VEB. |
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Summira 7 |
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Besonders in den 50er-Jahren waren Kleinaddierer sehr verbreitet. Hilfe beim Rechnen war gewünscht, aber die „großen“ Rechenmaschinen waren für die breite Masse noch zu teuer. Auch die Summira 7 war da für viele die Lösung, denn ihr Neupreis betrug gerade mal 89 DM. Sie rechnet genau wie die Resulta 7 mit Zahnscheiben, auch hier kann mit einem Hebel zwischen Addition und Subtraktion gewechselt werden. Diese Ähnlichkeit hat einen Grund: Beide Maschinen konstruierte Fritz Wichert. Die Summira ist aber deutlich verbessert, denn man braucht wegen der größeren Einstellräder (siehe Größenvergleich unten) keinen Griffel mehr und hat recht geschickt eine Einstellkontrolle ohne eine gesonderte Mechanik realisiert. Das umständliche Hin- und Herschalten zur Subtraktion stört aber, das konnten die letzten Resultas besser. |
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Summira 7 S.Nr. 47821 15 cm x 19,5 cm x 13,5 cm 2,1 kg gebaut 1953 - ca. 1968 |
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2/1: Zahlen der Einstellräder teils etwas angegriffen, sonst keine Gebrauchsspuren, alles läuft einwandfrei.
Eine Feder gekürzt, weil das zugehörige Einstellrad nicht gut zurück lief. Mit Schutzhaube, Kurzanleitung geschrieben. |
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Summira wurde 1953 von Paul Müller gegründet. Er entwickelte und baute bis Ende der 60er-Jahre mechanische Addier- und Subtrahiermaschinen. Mit dem Aufkommen der Elektronik wurde die Firma zum Werkzeughersteller, auch heute noch führt sie Auftragsarbeiten in der Metallbearbeitung aus. |
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Schubert DRV |
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Auch diese Sprossenrad-Maschine ist sehr sorgfältig verarbeitet und gut ausgestattet mit Extras, hat aber auch schon einige Plastikteile innen und z.T. außen. |
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mehr Infos im |
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Schubert DRV S.Nr. 154277 30 cm x 14 cm x 11,5 cm 5,7 kg gebaut 1953 - 1968 |
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1/1: Das Gehäuse sieht fast wie am ersten Tag aus, null Rost, keinerlei Verharzungen: eine gut gelagerte und gepflegte Maschine! Sehr leichter Lauf aller Teile. Mit Schutzhaube, Anleitung im Internet gefunden. |
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Rokli 7RS |
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Das ist auch eine DRV. Aber es steht nicht Schubert auf dem Deckblech sondern Rokli und die Modellbezeichnung lautet 7RS: Das ist eine der an Robert Kling verkauften Maschinen, die dort als deren eigene Sprossenrad-Maschine angeboten wurde. Im Gegenzug produzierte Kling Addiermaschinen, die dann auch als „Schuberts“ verkauft wurden. |
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„Rokli“ 7RS S.Nr. 031560 30 cm x 14 cm x 11,5 cm 5,7 kg gebaut 1958 - 1962 |
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2/1: einige kleine Lackschäden, Hebelköpfe teils angegriffen; alles funktioniert leichtgängig.
Blockierten Einstellhebel gängig gemacht, einen Löschhebel gerade gebogen und beim anderen die gebrochene Feder repariert, abgegriffene Seitenteile des Schlittens lackiert. Weil kein Stellenzeiger mehr vorhanden war mussten die beiden anderen Rokli-Maschinen einige davon abgeben. |
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Zwei Jahre nach dem Verlassen der Thaleswerke gründete Emil Schubert unter seinem eigenem Namen wieder eine neue Firma und baute erneut Rechenmaschinen. Die alten Patente gehörten ihm nicht mehr, daher musste er „in Selbstüberlistung“ einiges nochmals neu und anders erfinden - was ihm offenbar gelang. Die Konstruktion der DRV stammt noch von Schubert selbst, den Produktionsbeginn hat er leider nicht mehr erlebt. Nach der Zeit der Rechenmaschinen entwickelte sich die Firma zum Anlagenbauer weiter und existierte mindestens bis 2001. Ob es sie heute noch gibt weiß ich nicht. |
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Olympia 192-030 |
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Diese Addiermaschine hat eine damalige Neuerung, die heute noch auf fast allen Computertastaturen zu finden ist: die moderne Zehnertastatur! Die Ziffernübertragung in die verschiedenen Stellen wird mit einem beweglichen Stiftschlitten gemacht (Bild und Erklärung bei der Contex 10). |
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Olympia 192-030 S.Nr. 120806 29 cm x 35 cm x 20,5 cm 8,3 kg gebaut 1953 - 1978 (Baureihe D1) |
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2/1: Kaum Stoßstellen, Tastatur fast wie neu. Einwandfreier Druck und Rechenfunktion.
Zerbrochene Abreißkante der Papierrolle (aus Plexiglas) durch passend zurechtgeschliffenes Sägeblatt (!) ersetzt. Neues Farbband, neue Papierrolle. Schutzhaube aus Wachstuch schneidern lassen, Kurzanleitung geschrieben. |
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Auch hier gibt es (wie bei vielen Herstellern von Rechenmaschinen) einen Bezug zum Waffenbau: Die bei Olympia gebauten Rechenmaschinen haben Ingenieure entwickelt, die vorher bei den Mauser-Werken waren und ab 1949 mit ihrer eigenen Firma „Feinwerkbau“ für große Firmen als Entwickler und Zulieferer tätig waren. Diese kleine Firma ist heute ein bekannter Hersteller hochpräziser Sportwaffen. |
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Diehl EvM15 |
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Eine weitere elektrisch angetriebene Staffelwalzen-Maschine, die alle vier Grundrechenarten kann. Die verkürzte Multiplikation erfolgt durch Eintippen des 2.Faktors (Ziffer für Ziffer, rechts angefangen) in der Tastenreihe ganz links. Die Division läuft nach Einstellung des Dividenden und Eintippen des Divisors vollautomatisch. Die EvM hat als eines der einfacheren Modelle keine Einstellkontrolle und keinen durchgehenden Zehnerübertrag im Resultatwerk. Alle Tasten sind sehr leichtgängig, geteilte Staffelwalzen sorgen dafür, dass auch für die Ziffern 5 bis 9 nur kurze Tastenwege nötig sind. |
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Diehl EvM15 S.Nr. 20325 43 cm x 36 cm x 15,5 cm 13,7 kg gebaut 1954 - 1962 |
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2/1: Guter Gesamteindruck, einige Stoßstellen, Tasten teils etwas angegriffen, Gehäuse durch den Kleber der Dämmung innen etwas korrodiert; die Maschine rechnet einwandfrei, die alten Kondensatoren mag ich allerdings nicht mehr länger belasten.
Zerbröselte Schaumstoffdämmung innen entfernt und teils ersetzt. Mit Schutzhaube, Anleitung für die Diehl E im Internet gefunden, Kurzanleitung geschrieben. |
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Heinrich Diehl gründete 1902 in Nürnberg eine Kunstgießerei. An Rechenmaschinen dachte man dort bis nach dem 2.Weltkrieg nicht. Aber 1950 übersiedelte fast die gesamte Führungsebene der Archimedes-Werke samt Chefkonstrukteur und Fertigungsleiter in den Westen, weil die Enteignung der Fabrik in Glashütte absehbar war. Mit Diehl wurde man schnell einig: Diehl bekam eine Lizenz von Archimedes und 1952 begann man dort mit der Produktion und Weiterentwicklung der Archimedes-Maschinen. Alle Modelle waren elektrisch angetrieben, doch für die Bundeswehr wurden auch Maschinen mit optionalem Handantrieb gebaut. Diehl wurde in Deutschland sehr erfolgreich, auch dank guter Kontakte zum Staatsapparat. Ab 1963 wurden Vierspezies-Maschinen mit Zehnertastatur auf den Markt gebracht, die auch in den USA (als SCM) sehr gut verkauft werden konnten. |
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Brunsviga D 13 R-1 |
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Bei den Nachfolgern der D 13 Z wurden zwei (selten sogar drei) Maschinen auf Basis der 13RK miteinander verbunden. Daher gibt es nun auch die Rückübertragung. Als kleines weiteres „Extra“ gibt es sechs einstellbare Plus/Minus-Marken, die aber nur als Merkhilfe für Koordinatenvorzeichen dienen und auf die Mechanik nicht einwirken. |
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Das Wendegetriebe |
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Brunsviga D 13 R-1 S.Nr. 43 - 99335 48 cm x 23 cm x 17,5 cm 14,5 kg gebaut 1954 - ca. 1970 |
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1/1: Praktisch neuwertig; sehr leichter Lauf von Kurbel, Schlitten und Einstellschiebern.
Eine einzige festgesetzte Stelle gelöst, eine fehlende Hebelkappe ersetzt. Stahlhaube (in Bundeswehr-Oliv) und Staubschutzhaube vorhanden, Text einer Kurzanleitung im Internet gefunden und bebildert. |
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Numeria 7101 |
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Die Numeria mit Volltastatur und verschiebbarem Schlitten sieht wie eine typische Maschine des „Monroe-Typs“ aus. Sie hat auch die Vor- und Nachteile dieser Bauweise: die Möglichkeit, bei jeder Kurbeldrehung das Einstellwerk zu löschen (der „Additionsmodus“), keine Rückübertragung, kein Zehnerübertrag im Zählwerk. Vor allem die Kapazität des Zählwerks ist recht begrenzt, andere Modelle der Firma hatten da deutlich mehr Stellen. Mit einer fixierten „1“ links kann im Resultatwerk ein Zähler mit Zehnerübertrag realisiert werden. |
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mehr Infos bei J.Scherphuis und R.Atzbach |
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Numeria 7101 S.Nr. 43645 35 cm x 23 cm x 19 cm 6,8 kg gebaut 1954 - ? |
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3/1: Neben harmlosen Stoßstellen auch einige größere Lackschäden (z.T. mit Rostansätzen) am Gehäuse, die sich auch wegen des Schrumpflacks nur ungenügend reinigen ließ alles funktioniert jedoch einwandfrei.
... nach völligem Zerlegen, Erneuern des Zählerschiebers, Geradebiegen von Schlittenstange und Schlittenverkleidung und Richten einer ausgehängten Feder des ZÜs. Für die Kosmetik die abgestoßene Kurbel neu lackiert. Ich überlege noch, das ganze Gehäuse neu zu lackieren. Kurzanleitung geschrieben. |
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Numeria ist eine Marke, unter der die Maschinen mehrerer verschiedener Hersteller verkauft wurden. Die ersten Numerias wurden ab 1940 von einer Firma namens SICMU produziert, schon bald übernahm jedoch Lagomarsino deren Produktion. Lagomarsino war ab 1896 erst ein Importeur (z.B. auch für Brunsviga), baute aber ab 1937 selbst Rechenmaschinen. Heute findet sich keine Spur der Firma mehr, die Werkshallen an der Viale Umbria in Mailand sind abgerissen oder haben neue Nutzer. In der italienischen Wikipedia steht das Jahr 1970 als Zeitpunkt der Firmenauflösung. |
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Aristo Scholar 0903LL |
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Auch das ist, wie der Name schon vermuten lässt, ein typischer Rechenstab für Schüler. Meine etwas ältere Schwester hat in der Schule noch damit gerechnet. Es ist ein typischer, wenn auch etwas einfacher 30 cm‑Stab (Skalenlänge 25 cm), also ein ganzes Stück genauer als der Mini-Rechenstab in dieser Sammlung. Wegen seiner Breite kann er zudem einige Skalen mehr tragen. |
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ein interaktiver Rechenschieber bei A.Brünner |
der „Eierkoch-Rechenstab“: die Formeln dazu (mit PDF zum Selbstbau) auf Calculating History |
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Aristo Scholar 0903LL Datumscode LT57 33 cm x 5 cm x 1 cm 60 g gebaut 1954 - 1977 |
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2/1: Einige Gebrauchsspuren auf der Rückseite, leicht vergilbt, alle Markierungen einwandfrei und daher einwandfreie Funktion. mit Etui, Anleitung im Internet gefunden. |
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Rokli 16R |
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Das ist eine „kleine Schwester“ der Rokli 7R. Auch sie hat alle wesentlichen Extras, aber als sehr preisgünstiges Modell eine geringere Kapazität und die alte Kurbellöschung im Schlitten (als Rokli 6 ohne Rückübertragung war sie nochmals 50 DM billiger, für 35 DM mehr gab es die Rokli 6R mit gleicher Stellenzahl und moderner Hebellöschung). Rokli nutzte offenbar eine Art „Baukastenprinzip“: Viele Bauteile wurden in unterschiedlichen Geräten genutzt. Daher sind auch viele Teile der 16R mit denen der 7R identisch. Das Chassis z.B. hat auch die Öffnung für eine Schlittenfreigabe-Taste, obwohl die Taste samt ihrer Mechanik fehlt. Auch die Achsen aller Werke sind gleich, bis hin zur Zahl der Löschzähne. Bei der 16R ist aber (statt einiger Sprossenräder rechts) eine Aluhülse eingebaut und in den drei Anzeigen wurden jeweils Ziffernräder weggelassen. |
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Rokli 16R S.Nr. 012149 33 cm x 16 cm x 15 cm 4,5 kg gebaut 1955 - ca. 1958 |
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2/1: einige Stoßstellen, die rechten drei Zahlenreihen durch häufige Benutzung etwas abgegriffen, Gummifüße noch einwandfrei. durchweg leichtgängiger Lauf.
Das völlig dejustierte Einstellkontrollwerk blockierte die Maschine und jemand hatte es zu gut gemeint und die Sprossenräder heftig geölt. Nach Neujustierung und einer Benzinspülung funktioniert alles wieder. Kurzanleitung geschrieben. |
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Badenia TEH10 |
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Obwohl die TEH10 relativ spät auf den Markt kam, zeigt sie ein recht seltenes Zwischenstadium der Entwicklung: Diese Staffelwalzen-Maschine hat zwar einen Elektromotor, aber es gibt hier auch noch eine reguläre Handkurbel. Wenn mal der Strom ausfällt oder der Motor defekt ist, kann sie also trotzdem benutzt werden. Die Ausstattung ist ähnlich gut wie bei der Badenia TH13 weiter oben: kleinere Kapazität, dafür aber Stoppdivision per wechselweisem Subtrahieren und Addieren. Die TEH10 war die kleinste Maschine von M.Bäuerle, sie kostete 985 DM (knapp drei Monatslöhne). Dieses Exemplar, Baujahr 1955, stammt aus einer Firma für Maler- und Tapeziererbedarf in Berlin. |
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Badenia TEH10 S.Nr. 30190 37 cm x 33 cm x 20 cm 11,6 kg gebaut 1955 - 1962 |
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2/1: einige Stoßstellen und Kratzer, einige Tasten etwas zerkratzt; alles funktioniert einwandfrei.
Schlittengriff befestigt, Schlittenstange poliert, einige fehlende Schrauben und Gummipuffer ersetzt, breitgesessene Gummirädchen rundgefräst, Hebelchen für Stoppdivision wieder eingehängt, Feder zur Dämpfung eines Hebels eingebaut, die brummende (und offenbar früher mal wegen Überhitzung ausgelaufene) Entstörschaltung komplett neu aufgebaut. Kurzanleitung geschrieben. |
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Melitta VII/16 |
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Hoch entwickelte mechanische Rechenmaschinen wurden auch in der DDR gebaut. Diese hier ist das letzte und höchstentwickelte Modell der Firma: Sie hat Einstellhebel, die nicht mit den Sprossenrädern mitdrehen müssen (also etwas größer sein können und daher bei längerem Rechnen die Fingerkuppen schonen), Daumentasten (zur Einhandbedienung), kompletten Zehnerübertrag und Rückübertragung. Die Ähnlichkeit zu Kapazität und Bedienung der Walther WSR160 ist nicht zufällig: Zwischen 1926 und 1945 kamen alle „Walthers“ und „Melittas“ aus dem gleichen Werk, nach 1945 wurde in Ost und West auf Grundlage der gleichen Konstruktion in gleiche Richtung weiter entwickelt. |
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mehr Infos im |
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Melitta VII/16 S.Nr. 104234 30 cm x 15 cm x 15 cm 5,0 kg gebaut 1955 - 1963 |
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1/1: Nur kleine Lackschäden und gut erhaltene Beschriftung. Die Gummifüße sind erstaunlicherweise fast wie neu. Alles läuft wieder leicht und nichts hakelt mehr
... nachdem einer der Einstellhebel leicht zurechtgebogen wurde. Fehlenden Knopf des Löschwahlhebels ersetzt, beide Seitenteile neu lackiert, weil die Originalfarbe abblätterte. Mit Schutzhaube, Kurzanleitung geschrieben. |
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Die ganz frühen Melitta-Sprossenradmaschinen wurden von den Mercedes-Werken in Zella-Mehlis hergestellt (nein, weder mit Kaffee-Filtern noch Autos hat das etwas zu tun!). Weil Mercedes ab 1926 aber nur noch Proportionalhebelmaschinen (z.B. die Mercedes-Euklid 4) bauen wollte, gaben sie die Herstellung der Sprossenradmaschinen an die Firma Carl Walther im gleichen Ort ab. Diese Rechenmaschinen wurden auch von Mercedes als „Melitta“ verkauft. Nach dem Krieg wurden die Walther-Werke nach Westdeutschland verlegt, in Zella-Mehlis bauten ehemalige Walther-Mitarbeiter als „August-Bebel-Werk“ anfangs die gleichen Modelle unter der Marke Melitta. Schon wenig später wurde diese Produktion in das ehemalige Fortuna-Schreibmaschinenwerk (dann „VEB Ernst-Thälmann-Werk“) nach Suhl verlagert, dort fand auch die Weiterentwicklung statt. Auch dort endete kurz nach 1970 die Produktion mechanischer Rechner, letzte Neuentwicklung war vermutlich die kleine Melitta Junior. |
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Original-Odhner 239 |
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Mit „modernen“ Formen und günstigen Preisen (sprich: oft billigen Materialien und schlechter Verarbeitung) versuchte so manche Firma der Konkurrenz der elektrischen (und später auch der elektronischen) Geräte standzuhalten. Die damals fast futuristische Keilform dieser Sprossenrad-Maschine wurde von den Stardesignern Bernadotte und Bjørn entworfen. Von billiger Verarbeitung kann aber keine Rede sein: Die Maschine wirkt äußerst solide, nichts wackelt und auch nach über einem halben Jahrhundert funktioniert sie immer noch einwandfrei und leichtgängig. |
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mehr Infos zur Odhner 200er-Serie im |
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Original-Odhner 239 S.Nr. 883439 33 cm x 17,5 cm x 13,5 cm 6,5 kg gebaut 1955 - 1968 |
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1/1: Bis auf kleinste Stoßstellen sieht das Gehäuse fast wie neu aus, auch hier wieder kein Rost und keine Verharzungen. Alles läuft wieder „wie geschmiert“.
... ist es ja auch. Nur die hart gewordenen Gummifüße wurden ersetzt, weil sie die Maschine beim Rechnen nicht mehr am Platz hielten. Mit Schutzhaube und Originalanleitung. |
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Noch eine Odhner 239. Sie war einfach zu preiswert um sie nicht zu nehmen und brauchte abgesehen von Reinigung und Schmierung nur Korrektur des dejustierten Zehnerübertrags im Zählwerk. Die Seriennummer ist sehr nahe an jener der anderen Maschine, das Baujahr ist also auch etwa 1959. |
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Original-Odhner 239 S.Nr. 884583 |
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2/1: Einige kleine Stoßstellen, Kratzer im Firmenlogo hinten, Unterseite um die harten Gummifüße weiß belegt, sonst sehr gut erhalten. Alles läuft (wieder) einwandfrei und leicht.
Zehnerübertrag im Zählwerk justert, rostige Unterlegscheiben der Füße ausgetauscht, einen Lackschaden ausgebessert. PDF der Originalanleitung, kommentiert und erweitert. |
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Resulta BS 7 Export |
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Diese Resulta hat im Resultatwerk eine Blende, die bei der Subtraktion nach unten klappt und dadurch das Hin- und Herschalten zum Ablesen überflüssig macht. Unten ist 555GP eingeritzt, gebaut wurde sie also im Mai 1955. Damit ist sie eine der ganz frühen Exemplare mit der Klappblende. Sie wurde bis etwa 1975 in einem kleinen Bauunternehmen in Regensburg genutzt, also immerhin zwei Jahrzehnte lang. |
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mehr Infos zu allen Resultas bei W.Blümich |
Eine Werbung: |
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Resulta BS 7 Export 12 cm x 15 cm x 11 cm 1,3 kg gebaut 1955 - 1969 |
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1/1: Sehr guter Gesamteindruck, nur leichte Abnutzung an den Griffelhalterungen und unter den Einstellrädern; alles läuft einwandfrei,
Ein einziger Kratzer störte die Optik und wurde mit passendem Lack retuschiert. Mit Originalgriffel, Anleitung im Internet gefunden. |
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Walther WSR160 |
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Das erfolgreichste, ausgereifteste und letzte Modell der handbetriebenen Walther-Maschinen ist die „Walther Schnellrechenmaschine 160“. Sie hat im Resultatwerk eine etwas höhere Kapazität und einige Verbesserungen in der Bedienung, davon sind sicher die nicht mitdrehenden (und daher viel bequemeren) Einstellhebel am wichtigsten. Das hier ist eines der Spitzengeräte des „Odhner-Typs“. |
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mehr Infos bei C.Vande Velde |
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Walther WSR 160 S.Nr. 152531 33 cm x 16 cm x 14 cm 4,8 kg gebaut 1955 - 1971 |
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1/1: Nur winzige Lackschäden an einigen Kanten, wieder schön leichtgängig.
Zwei Füße ohne Gummis ersetzt, eine fehlende Plastikkappe durch Schrumpfschlauch ersetzt, fest verharzte Zahnräder im ZW, ein Zahnrad im Kontrollwerk und die Löschwahlhebelchen mit WD40, Alkoholspülung und etwas gutem Maschinenöl gängig gemacht. Mit Schutzhaube, zwei Anleitungen aus unterschiedlichen Jahren im Internet gefunden. |
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Zivy Zähler |
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Das hier erfüllt zwar die Definition von „Maschine“ (mechanischer Zehnerübertrag und Löschung), aber m.E. nicht die von „Rechnen“: Das dauernde Hinzuzählen von Eins reicht mir dafür nicht aus. |
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Zivy 5,5 cm x 5,5 cm x 2,5 cm 100 g gebaut ? - heute |
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3/1: Gehäuse mit vielen Gebrauchsspuren; funktioniert aber völlig leichtgängig und einwandfrei. Nur der Ring auf der Rückseite (zum Durchstecken des Fingers) fehlt. Anleitung fehlt (ich glaube, man braucht hier wirklich keine). |
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N.Zivy & Cie.S.A. in Basel stellte diese Zählwerke mindestens seit den 50er-Jahren her, eventuell sogar deutlich früher. Die Firma (damals „Zivy Suisse“) wurde 2017 von der französischen Sogezy gekauft, sie baut auch heute noch einen praktisch identischen Zähler mit der Modellnummer Z888. |
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Triumphator CRN1 |
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Eine weitere Maschine aus DDR‑Produktion: eine späte „Triumphator“ in der Tradition der C‑Reihe. Die CRN1 ist die vorletzte Generation dieser mit allen wesentlichen „Extras“ ausgestatteten Sprossenrad-Maschinen mit durchschnittlicher Kapazität. Ihr Vorgänger war die 1941 entwickelte CRN (komplett aus solidem Metall), Nachfolger ab 1959 die CRN2 (mit einem leicht zerbrechlichen Plastik-Gehäuse). Die CRN1 ist das nur wenige Jahre gebaute Zwischenmodell mit nun konsequenter Einhand-Bedienung und immer noch überwiegendem Metallgehäuse, nur die Rückseite ist schon aus Bakelit und zeigt das Bemühen um Materialeinsparung. Die Sprossenräder sind aber noch aus solidem Messing und nicht aus dem später eingesetzten schlechten Druckguss, der oft durch Zinkfraß zerstört ist. |
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Triumphator CRN1 S.Nr. 244926 34 cm x 15 cm x 13,5 cm 6,5 kg gebaut 1956 - 1958 |
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2/1: Lack nur an den Schiebern etwas abgegriffen, sonst kaum Gebrauchsspuren. Alles funktioniert einwandfrei und leichtgängig. Eine sehr gut gepflegte und gelagerte Maschine, nicht einmal Entstauben war nötig, nur ein paar Tröpfchen Öl.
Im Kurbelbock klemmende Kurbel durch vorsichtiges Aufbiegen und geringes Abschleifen des Kurbelbocks gelöst. Mit Schutzhaube, Originalanleitung und Garantiekarte (mit Auslieferungs- und Kaufdatum). Die Garantie ist allerdings abgelaufen... |
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Produx Multator II |
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Das ist das zweite Modell der „Multator“-Serie. Anders als sonst bei Stellsegment-Maschinen üblich wird hier während der Kurbeldrehung der ganze Schlitten an die Stellsegmente geklappt. Durch die einfache Mechanik und die Verwendung gestanzter Metallteile konnte das Modell äußerst preiswert angeboten werden. Anfangs kostete es 298 DM, später noch 220 DM. Die Haltbarkeit litt jedoch unter der billigen Herstellungsweise deutlich. Andererseits hat das Maschinchen sogar Rückübertragung und war durch geringe Ausmaße und Gewicht gut zum mobilen Einsatz geeignet. |
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aus der Sammlung Veres mehr Infos bei R.Atzbach |
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Produx Multator II S.Nr. 196380 23,5 cm x 17 cm x 8 cm 2,2 kg gebaut 1956 - 1966 |
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2/1: Fünf Plastikkappen fehlten, Gehäuse sehr gut erhalten; alles funktioniert einwandfrei.
Füße erneuert, fehlende Plastikkappen durch Schrumpfschlauch ersetzt. Mit Schutzhaube, Anleitung im Internet gefunden und nachkommentiert. |
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Otto Meuter hatte um 1918 einen einfachen Zahlenschieber erfunden („MEUM“) und das Patent an Addiator verkauft. Mit diesem Kapital gründete er in Berlin seine eigene Firma und stellte ebenfalls Zahlenschieber her. Ab etwa 1928 wurde die Marke „Produx“ genutzt. |
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Triumphator KA |
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Die Triumphator KA (für „Kleinaddierer“) ist der Nachfolger der Lipsia Addi 7. Sie hat ebenfalls die einfache Mechanik, nun aber ein Bakelitgehäuse, das günstig zu produzieren war. So konnte sie 1958 für 110 DM angeboten werden. |
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eine Rezension im ein Zahnsegment: |
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Triumphator KA S.Nr. 4900 14,5 cm x 17 cm x 14,5 cm 2,0 kg gebaut 1957 - 1960 |
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3/1: Bakelit-Gehäuse mit einigen Scharten und ohne Lack, aber alles funktioniert wieder.
Der olivgrüne Lack war extrem stark abgestoßen, jetzt ist er ganz ab (was viel besser aussieht). Extreme Verstaubung beseitigt und lose Teile wieder fixiert. Einige Ziffernräder hakelten ganz erheblich, weil die innenliegende Löschachse nicht weit genug nach rechts konnte. Ein geringes Kürzerschleifen des Löschachsenausziehers hat das behoben. Kurzanleitung geschrieben. |
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Precisa 103-12-0 |
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Diese Maschine hat wieder die moderne Zehnertastatur, die sich damals bei den Addiermaschinen durchsetzte. Und auch hier erfolgt die Übertragung der Ziffern in die verschiedenen Stellen wieder mit Stiftschlitten. Für (Zwischen)Summen braucht man zwei Hebelzüge, das ist etwas umständlich. |
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Precisa 103-12-0 S.Nr. 302 262 S 28 cm x 37 cm x 16,5 cm 8,7 kg gebaut 1957 - 1962 |
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2/3: Kaum Stoßstellen; Farbrolle und Papierrolle noch o.k., Maschine zeigt aber bei negativen Salden das Neunerkomplement, wenn man nicht zugleich die Minustaste leicht drückt: Irgendwas ist ausgehängt oder blockiert, aber ich finde das nicht. Mit Schutzhaube, Kurzanleitung geschrieben. |
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Ab 1916 verkaufte Ernst Jost in Zürich Bürogeräte, z.B. auch von Brunsviga und Rheinmetall. Das genügte ihm offenbar nicht, denn um 1930 herum entwickelte er zusammen mit Eugen Bänninger eine eigene Addiermaschine. 1933 war ein Prototyp fertig, 1935 wurde die Precisa Rechenmaschinenfabrik AG gegründet. Sie produzierte lange nur immer ausgefeiltere 10‑Tasten-Maschinen, später wurde die Produktpalette um Druckwerke für andere Rechenmaschinen, elektronische Rechner und Präzisionswaagen erweitert. |
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Facit C1-13 |
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Die nächste Sprossenrad-Maschine mit Tasten, nun wieder von der Firma, in der die dafür nötige Mechanik entwickelt wurde. Die C1‑13 ist ein später Nachfolger der Facit TK. |
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mehr Infos im |
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Facit C1-13 S.Nr. A-282227 31 cm x 21 cm x 15 cm 6,5 kg gebaut 1957 - 1967 |
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2/1: Gehäuse nur mit leichten Gebrauchsspuren, alles funktioniert einwandfrei und sehr leichtgängig.
Dazu war etwas Arbeit und viel WD40 nötig: Das Innere war so extrem verharzt, dass sich absolut nichts mehr bewegte (WD40 verwende ich nur ungern, weil es auch manche Farben anlöst und nach einiger Zeit selbst wieder verklebt). Einige massiv abgeschabte Ziffern der Sprossenrad-Walze nachgemalt. Englische Anleitung im Internet gefunden. |
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Pilot P1 |
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Diese kleine Maschine aus Japan sieht erst einmal wie ein Nachbau der Brunsviga 10 aus: sehr klein, Kurbel schräg angesetzt, Schlitten mit Auszug nach rechts und Schritt-Taste nach links, Schiebeblende und zwei Ziffernsätze im Zählwerk. Das alles ist wohl wirklich von Brunsviga abgeschaut. Aber die kleinen Einstellschieber drehen sich mit, was eine ganz andere Technik verrät: Die beruht hier auf Sprossenrädern (mit gleichen Gussformen für den Zehnerübertrag). |
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mehr Infos (mit Video) auf RetroCalculators |
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Pilot P1 S.Nr. 1001231 19 cm x 17 cm x 10 cm 3,1 kg gebaut 1957 - ca. 1966 |
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2/1: Sehr gut erhalten, außen nur ein größerer Kratzer am Schlittengriff, drei Ziffernräder im RW haben durch die Schrumpfung des Nylons einen kleinen Riss in der „7“. Alles funktioniert leicht und einwandfrei.
Abgelöste Federung des Kommaschiebers im EW neu eingeklebt, ein Zahn eines Ziffernrades geglättet, fehlendes Firmenlogo ersetzt, Drehrichtungsanzeige überarbeitet. Kurzanleitung geschrieben. |
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Über Keybar ist nur bekannt, dass sie 1960 vom PILOT-Konzern aufgekauft und in PILOT Business Machine Co. Ltd. umbenannt wurde. Die Produktion mechanischer Rechner endete dort 1969. PILOT existiert noch heute und ist der größte japanische Schreibwaren-Produzent. |
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Contex 10 |
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Das ist eine Zehntasten-Maschine mit „moderner“ Tasten-Anordnung, mit ihr kann man alle vier Grundrechenarten (so einigermaßen) rechnen. Sie hat keine Staffelwalzen oder Sprossenräder, sondern Zahnsegmente. Wie bei vielen anderen Maschinen mit Zehnertastatur dient hier ein „Stiftschlitten“ (englisch „Pinbox“) der Umsetzung der Eingabe: Die Tasten setzen nach und nach Stiftchen im schrittweise bewegten Schlitten, beim Druck der Rechentaste werden die Zahnsegmente von den Stiften in der dadurch jeweils bedingten Stellung festgehalten, erst beim Loslassen der Rechentaste greifen die Zahnsegmente in die Zahlenrädchen und drehen sie entsprechend weit. |
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Contex 10 S.Nr. 450971 20,5 cm x 25 cm x 10 cm 2,9 kg gebaut 1957 - 1972 |
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2/1: Oberschale aus Kunststoff gut erhalten, Lack der Unterseite stark abgestoßen, Zifferntasten teils etwas abgenutzt. Alles funktioniert wieder einwandfrei.
Viele Rädchen, Hebel und Stifte waren durch lange Nichtbenutzung so schwergängig, dass Reinigung und Öl nicht mehr halfen. Also waren Komplettzerlegung, einige Justierarbeiten und beim Zusammenbau der Kampf mit vielen widerspenstigen Federchen nötig. Zerfallene Gummifüße ersetzt. Mit Schutzhaube (leicht beschädigt) und Originalanleitung, hat inzwischen einen schönen (nicht originalen) Tragekoffer. |
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飛 魚 JSY-20 |
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Der „Monroe-Typ“ wurde weltweit kopiert. Diese Staffelwalzen-Maschine stammt aus China (und wurde sicher ohne Lizenz nachgebaut). Auch hier hat das Zählwerk keinen Zehnerübertrag und eine Rückübertragung fehlt auch. |
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飛 魚 JSY-20 S.Nr. 657654 35 cm x 28 cm x 16,5 cm 5,4 kg gebaut ca. 1957 - 1980 |
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3/1: Das massive Stahlgehäuse ist an vielen Stellen bis auf die Grundierung angeschlagen. Alle Tasten in gutem Zustand, funktioniert nun einwandfrei und leichtgängig.
Extrem verbogene Schlittenstange begradigt, einige Nachjustierungen (Stellleisten, Sperrhaken, ...), fehlenden Schlittengriff ersetzt. Kurzanleitung geschrieben. |
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Fei Yu Pai (= „Fliegender Fisch - Reihe“) war eine Firma in Shanghai, die zuerst Rechenmaschinen, später auch Schreibmaschinen produzierte. Mitte der 90er-Jahre wurde sie wie viele andere Firmen teilprivatisiert, ob es sie heute noch gibt ist mir nicht bekannt. |
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Mesko KR-19S |
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Diese Sprossenrad-Maschine ähnelt innen und in der Tastenanordnung der Facit C1‑13, hat allerdings eine größere Kapazität und daher wieder einen beweglichen Schlitten. Das Gerät schreit förmlich „Ostblock!“, was an den teils billigen Materialien, dem (für unsere Sehgewohnheiten) recht groben Design und der extrem einfachen, andererseits aber sehr massiven und damit robusten Bauweise liegt. Und tatsächlich ist diese Maschine ein um 1960 in Polen gebauter „Klon“ der Facit C1‑19. |
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mehr Infos im |
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Mesko KR-19S S.Nr. 33726 46 cm x 26,5 cm x 17 cm 8,8 kg gebaut ca. 1958 - 1965 |
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1/1: Ganz wenige Stoßstellen, eine verdeckte Stelle ohne Lack, alles funktioniert leichtgängig und einwandfrei.
Die Divisionstaste wieder korrekt funktionieren zu lassen hat mich allerdings einige Stunden Schrauberei gekostet, dabei war's nur ein ausgehakter Schieber (merke: nie Abdeckungen öffnen, unter denen lose Federchen oder Hebelchen lauern könnten!). Die Maschine hatte im Originalzustand auch keine Stellennummerierung, was die Kommafindung sehr erschwerte. Nun hat sie eine. Staubschutzhaube schneidern lassen, Kurzanleitung geschrieben. |
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Auch hier wieder Bezüge zur Waffenfabrikation: Mesko war ab 1924 staatliche Munitionsfabrik, später bedeutender Hersteller von Haushaltsgeräten (lange Zeit auch für Bauknecht) und Maschinen für Industrie und Landwirtschaft. Mesko ist nach vielen Umfirmierungen/Umstrukturierungen heute vor allem wieder ein Hersteller von Munition und Raketensystemen. |
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Addo-X 2341E |
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Elektromechanische Maschinen rechneten nicht nur schneller, sondern sie wurden auch immer öfter mit Einrichtungen zur Automatisierung versehen. Diese „Dreispezies-Maschine“ steht noch eher am Anfang dieser Entwicklung: Man hat hier eine druckende Addiermaschine mit gesonderten Zifferntasten versehen, die jeweils die entsprechende Zahl von Additionen auslösen (in den höheren Ziffern sogar mit dem abgekürzten Verfahren) und dann eine Stelle weiterschalten (was man bei handbetriebenen Addiermaschinen durch Tippen einer Null machen würde). Das ist (bis auf die Stellenverschiebung) das gleiche Verfahren wie bei der Diehl EvM15, hier erkennt man die konvergente Entwicklung bei der Automatisierung der Addier- und Staffelwalzenmaschinen. Die Abstammung von den druckenden Addiermaschinen zeigt sich am Werteübertrag von den Tasten in Drucker und Resultatwerk, der über Stiftschlitten und Zahnstangen erfolgt. |
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Addo-X 2341E S.Nr. 612749 22,5 cm x 39 cm x 21,5 cm 12,5 kg gebaut 1959 - 1962 |
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2/2: viele Kratzer und andere kleine Gebrauchsspuren; das Rechenwerk funktioniert einwandfrei, aber eine Achse des Papiertransports ist gelockert und daher nicht mehr sehr belastbar (Hartlöten würde helfen, aber dazu müsste die gesamte Maschine zerlegt werden...).
Abgegriffenes Tastaturblech neu lackiert, Papiertransporthebel so justiert, dass die lockere Achse weniger belastet wird. Mit Schutzhaube und Anleitung einer Addo‑X 3000. |
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Addo begann 1918 in Malmø mit der Produktion kleiner Addierhilfen, im Laufe der Jahre kamen größere und besser ausgestattete Maschinen dazu, meist Addiermaschinen mit Volltastatur. Spätere Maschinen bekamen die Zehnertastatur und wurden als „Addo‑X“ verkauft. 1966 wurde die Firma von Facit übernommen, baute aber weiter ihre Rechenmaschinen unter eigener Marke. Als Facit unterging endete auch die Produktion bei Addo. |
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Facit CM2-16 |
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Die CM 2-16 war die erste Sprossenrad-Maschine von Facit mit der heute üblichen Tasten-Anordnung. Bei ihr wurde auch eine technische Lösung für die Rückübertragung gefunden, und das sogar gleich aus beiden Werken. So wurde sie trotz des hohen Preises eines der erfolgreichsten Modelle der Firma. |
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vorher: |
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Facit CM2-16 S.Nr. 1004683 34 cm x 28 cm x 15,5 cm 8,1 kg gebaut 1959 - 1967 |
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2/1: Einige Stoßstellen, vordere Gummifüße hart; alles funktioniert wieder einwandfrei und leichtgängig.
Hintere Gummirollen ersetzt, Flugrost unter den Tasten entfernt. Anleitung im Internet gefunden und ergänzt. |
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Norma Merkuria 190 |
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Diese Rechenscheibe mit einem Durchmesser von 19 cm hat die Genauigkeit eines Rechenstabs mit 50 cm Länge. Sie war ebenfalls für den Handel gedacht, hat aber etwas ausgefeiltere Skalen als die Tröger-Scheibe. Das Exemplar muss nach 1970 entstanden sein, es hat schon den verchromten Alu-Rand und den schmalen Läufer. |
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aus der Sammlung Veres mehr Infos im |
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Norma Merkuria 190 19 cm Durchmesser 180 g gebaut 1959 - nach 2003 |
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3/3: stellenweise deutliche Gebrauchsspuren, aber alle Skalen lesbar; etwas Spiel beeinträchtigt die Genauigkeit. Mit Schutzhülle und originaler Kurzanleitung. |
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Norma wurde 1959 gegründet und produzierte mit nur wenigen Mitarbeitern bis mindestens 2003 verschiedene Rechenscheiben. Im Internet ist die Firma heute aber nicht mehr auffindbar. |
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Феликс M |
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Dies ist das letzte Modell einer Rechenmaschine mit dem Namen „Felix“. Es stammt aus der Spätzeit der handbetriebenen Maschinen, trotzdem hat sich an der Mechanik seit der Felix A3 von 1928 nichts wesentlich geändert: Immer noch fehlen Einstellkontrolle, Zehnerübertrag im Zählwerk und sämtliche Sperren gegen Fehlbedienung. Nur die Schlittenschaltung ist modernisiert worden. Dafür ist das Material nun deutlich billiger, die Sprossenräder z.B. sind aus wenig haltbarem Zinkguss (statt Messing). |
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Счетмаш (Курск) Феликс M S.Nr. 3170844 32 cm x 16 cm x 13 cm 3,7 kg gebaut 1960 - 1978 |
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2/1: Zahlreiche winzige Lackschäden aber insgesamt nahezu neuwertiger Eindruck; funktioniert einwandfrei. Anleitung im Internet gefunden. |
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Die ersten „Felix“-Modelle entstanden in Moskau, nach dem Krieg wurden für kurze Zeit welche in Penza gebaut. Alle Felix M dagegen stammen von Schetmash in Kursk. Diese Firma existiert auch heute noch und baut immer noch einen Kassendrucker mit dem Namen Felix! |
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Produx Multator-4 |
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Das letzte Modell der „Multator“-Reihe ist zugleich ihre erste Vierspezies-Maschine. Das kommt durch eine kleine, aber wichtige Weiterentwicklung der Multator‑II: Man kann nun den Schlitten umklappen, dann ändert sich die Drehrichtung im Resultatwerk. Deshalb braucht man keine Komplementärziffern mehr und hat endlich eine vernünftige Möglichkeit zur Korrektur zuviel gemachter Kurbeldrehungen. Eine Einstellkontrolle wie bei der Multator‑II gibt es nicht, das ist etwas schade. |
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mehr Infos bei R.Atzbach |
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Produx Multator-4 S.Nr. 62380 25,5 cm x 16,5 cm x 9 cm 1,9 kg gebaut 1963 - 1969 |
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2/2: Einige kleine Kratzer und Abnutzungen, Gehäuse sonst gut erhalten; alles funktioniert wieder einwandfrei, ist aber wohl nicht sehr belastbar.
Schlitten zerlegt, 15 Kügelchen und Federchen eingesammelt, vier abgebrochene Plastiknasen durch Drahtstifte ersetzt, zusammengebaut, falsches Timing im negativen Zehnerübertrag festgestellt, wieder zerlegt und anderes Timing probiert, noch mal zerlegt und endlich mit richtigem Timing zusammengebaut. Fünfte Plastiknase drohte zu brechen - Schlitten erneut zerlegt, Nase mit heißer Nadel angeschweißt und wieder zusammengebaut. Uff. Mit Schutzhaube, englische Anleitung im Internet gefunden. |
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Produx axbxc |
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Das ist eine vereinfachte Variante der Multator‑II ohne Einstellkontrolle und Komplementärziffern. Sie war also nur für Addition und Multiplikation wirklich zu gebrauchen, dank Rückübertragung auch für Kettenmultiplikationen (daher der Name). |
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vorher: |
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Produx axbxc S.Nr. 43590 24 cm x 17 cm x 9 cm 1,75 kg gebaut 1963 - ca. 1970 |
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1/1: Nur geringe Gebrauchsspuren, noch alle Knöpfe vorhanden; einwandfreie und leichtgängige Funktion.
Alle Bleche außer dem Zahlenfeld neu lackiert. Kopie der englischen Kurzanleitung (aus Prospekt) vorhanden. |
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Busicom HL-21 |
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Eine der letzten handbetriebenen mechanischen Rechenmaschinen aus japanischer Produktion. Sie hat (gemeinsam mit der Numeria 5905) die höchste Stellenzahl aller meiner Maschinen und alle damals bei Sprossenrad-Maschinen üblichen Extras. Dafür aber auch ein billiges Gehäuse aus Plastik und Sprossenräder aus Druckguss, die weniger aushalten als die aus Bronze und Messing bestehenden Räder der alten Maschinen. |
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Busicom HL-21 S.Nr. 320739 36 cm x 18 cm x 13,5 cm 5,1 kg gebaut 1963 - 1970 |
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2/1: Das Plastikgehäuse ist mit der unteren linken Ecke offenbar mal heftig auf den Boden gefallen und auf der Unterseite einige cm gerissen, aber dort immer noch stabil. Außer diesem Riss und einer kleinen Scharte am Hauptkurbelträger hat es praktisch keine Gebrauchsspuren und macht einen fast neuwertigen Eindruck. Alles funktioniert einwandfrei und leichtgängig.
Die Maschine kam blockiert (das war auch korrekt so beschrieben), ein Federchen war mit Klebeband draufgeklebt. Damit war eigentlich klar, was zu machen war. Nach kurzer Suche und einigen lustigen Fingerübungen war die Feder wieder dort, wo sie hin gehört. Zu Staub zerfallene Schaumstoffpolster innen ersetzt. Anleitung im Internet gefunden. |
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1918 wurde die Nippon Calculating Machine Co. (NCM) gegründet, spätestens ab 1928 wurden dort europäische Sprossenrad-Maschinen nachgebaut. Ab 1967 nannte sich die Firma Business Computer Company (oder kurz Busicom). Mit diesem Namen ist die Firma in die Geschichte der Rechentechnik eingegangen, doch nicht wegen ihrer mechanischen Rechner: Busicom war aber einer der ganz frühen, lange technisch führenden und großen Hersteller elektronischer Rechner. 1969 bat dieser japanische Elektronik-Riese einen kleinen Chip-Hersteller in den USA, ihm einen neuen IC zu konstruieren, der künftig in seine Tischrechner eingebaut werden sollte. Der kleine Chip-Hersteller war Intel, der dort entwickelte IC ist der Intel 4004 - der Urahn aller Intel-Chips. |
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Precisa 164-12 |
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Noch eine elektrische „Dreispezies-Maschine“, die mit Zahnstangen rechnet. Anders als die Addo‑X kann sie aber schon vollautomatisch multiplizieren, die Eingabe dafür erfolgt auf die heute gewohnte Art. Nur dividieren kann sie noch nicht (das kann erst die Nachfolgemaschine, das Modell 166). Deshalb liegt ihr eine Reziproken-Tabelle für alle Zahlen von 1000 bis 9999 bei, so dass man jede Division durch Multiplikation mit dem Kehrwert ersetzen kann. Als besondere Einrichtung hat sie einen (immer noch rein mechanischen!) Speicher, der z.B. für Konstanten oder zum Aufsummieren von Ergebnissen genutzt werden kann und eine Rückübertragung: Sie speichert das letzte Ergebnis, das dann weiter verwendet werden kann. |
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Precisa 164-12 S.Nr. D153821 23,5 cm x 33 cm x 16 cm 8,5 kg gebaut 1963 - 1978 |
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1/1: Auf der Front viele leichte Kratzer, sonst nur wenige Gebrauchsspuren, alles funktioniert wie ein Schweizer Uhrwerk.
... nur das Farbband musste ersetzt werden. |
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Brunsviga 13RM |
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Die letzte handbetriebene Brunsviga heißt nur noch so, aber gebaut wurde sie bei FAMOSA in Spanien für die Olympia-Werke. Die Sprossenrad-Maschine wurde auch unter den Marken Famosa und Minerva verkauft, aber in Deutschland hatte Brunsviga noch ein gutes Image. Also klebte man den Namen „Brunsviga“ darauf. |
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Brunsviga 13RM S.Nr. 2853 30 cm x 19,5 cm x 12 cm 6,8 kg gebaut 1964 - ca. 1970 |
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2/1: Nur einige Stoßstellen an Kanten und Benutzungsspuren an den Plastikgriffen, dennoch Gesamteindruck fast wie neuwertig; leichtgängige und einwandfreie Funktion.
Seitenteile der Schlittenabdeckung zwecks besserer Passgenauigkeit etwas präziser gebogen. Mit Nachdruck der (wenig ausführlichen) englischen Anleitung. |
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FAMOSA ist die Abkürzung für die Firma „Fábrica de Artículos Mecánicos para Oficina, S.A.“. Sie wurde 1945 in Barcelona gegründet und war bis in die 90er-Jahre aktiv. Heute findet sich jedoch keine Spur mehr von ihr, nur am alten Fabrikgebäude prangt noch immer der Firmenname. |
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Numeria 5905 |
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Diese Numeria ist das letzte handbetriebene Modell der Marke. Sie hat die herstellertypischen Axial-Sprossenräder, dazu eine vergleichsweise gute Ausstattung mit durchgehendem Zehnerübertrag im Zählwerk (mit einer wirklich pfiffigen Mechanik), einer riesigen Kapazität und teilbarem Resultatwerk, um z.B. links Zwischenergebnisse zu speichern. Das Baujahr dürfte 1966 oder etwas später sein, der damalige Neupreis betrug 665 DM. In Deutschland sind diese Numerias selten zu finden. Vermutlich spielt dabei eine Rolle, dass die Maschine in direkter Konkurrenz zur deutlich billigeren Nisa K2 stand, auch wenn die viel schlechter ausgestattet war. |
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Numeria 5905 S.Nr. 80150 41 cm x 27,5 cm x 19,5 cm 6,1 kg gebaut 1964 - 1968 |
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2/1: viele Kratzer und kleine Stoßstellen, insgesamt jedoch schöner Eindruck; alles funktioniert wieder wunderbar leichtgängig.
ZW neu justiert, abgebrochenen Griff der rechten Schlittenabdeckung neu aufgebaut und lackiert, ein Knopf ersetzt. In die (wegen der erst noch fehlenden Abdeckung) lose Schlittengleitstange weiteren Schlitz eingefräst und Sicherungsring eingesetzt, linke Schlittenabdeckung neu gebaut, Stellenbezifferung angebracht. Anleitung im Internet gefunden. |
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Walter Comptess |
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Diese kleine Saldiermaschine (=rechnet und druckt Ergebnisse unter Null korrekt) mit der internen Modellbezeichnung S33 wurde von Walther als „Comptess“ vermarktet. Sie kann eigentlich nur addieren und subtrahieren, notfalls sind (wie bei allen Addiermaschinen) einfache Multiplikationen umständlich zu rechnen. |
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Walther Comptess S.Nr. S33 1599144 22 cm x 36 cm x 13 cm 6,6 kg gebaut 1964 - ca. 1974 |
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2/1: Starke Vergilbung des Gehäuses und einige größere Kratzer, alles funktioniert wieder perfekt. Motor lief durch: Ursache gesucht, völlig festgerosteten Motorstopphebel unter Einsatz von massivem Hebel, Hammer und Rohrzange ausgebaut, ausgeschliffen und mit neuer Gummipufferung wieder eingebaut, Flugrost unter den Tasten (soweit ohne Zerlegung möglich) beseitigt, neues Farbband. Kurzanleitung geschrieben. |
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Nisa K2 |
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Die nächste Maschine mit Volltastatur und geteilten Staffelwalzen, ganz nahe am Vorbild der Monroe-Maschinen: Wie dort bewegen sich auch hier die Staffelwalzen selbst (durch je nach Taste verschieden weit drehende Leisten unter Tastatur und Walzen) und nicht die abgreifenden Zahnräder. Es gibt ebenfalls den optionalen „Additionsmodus“ (automatische Eingabelöschung nach Drehung der Kurbel) und das Zählwerk hat immer noch keinen Zehnerübertrag. Die abgekürzte Multiplikation ist also auch hier unmöglich. |
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Nisa K2 S.Nr. U2-25718 31,5 cm x 27 cm x 10 cm 3,6 kg gebaut ca. 1965 - ca. 1970 |
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2/1: Ein deutlicher Hitzeschaden am Kunststoff der Vorderseite, Gehäuse sonst extrem gut erhalten. Die Mechanik ist wieder leichtgängig und fehlerfrei.
Erste Ermüdungsrisse am Schlittenverstellknopf (aus Kunststoff) geklebt. Kurzanleitung geschrieben. |
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Das Know-How der Rechnerfertigung von Nisa („Neiße“ auf tschechisch) stammt wahrscheinlich auf Umwegen von Rema. 1922 übernahm Mira deren Patente und Maschinen und produzierte bei Liberec Rechenmaschinen. Ab 1951 baute Nisa dann im Nachbarort Proseč nad Nisou (Proschwitz) Rechenmaschinen des „Monroe-Typs“, vermutlich zuerst auf den alten Maschinen und mit Teilen des Personals von Mira. Bis 1976 wurden dort weitere (auch elektromechanische) Rechner entwickelt und gebaut. 1995 (also kurz nach dem Zusammenbruch des sogenannten „Ostblocks“) ging die Firma in Konkurs. Eine Nachfolgefirma, wahrscheinlich aus überlebensfähigen Teilen der Fabrik entstanden, existiert heute noch als NISAFORM GmbH, sie stellt Formen für Kunststoff- und Metallguss her. |
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Norma Grafia 190 |
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Eine speziellere Rechenscheibe von Norma, wieder mit 19 cm Durchmesser. Diese war für Grafiker etc. gedacht, daher gibt es eine Skala mit Formaten und Schriftgrößen. Das Exemplar muss in der Zeit zwischen 1965 und 1970 entstanden sein, es hat schon den neuen, verchromten Alu-Rand, aber noch den kurzen Läufer. |
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Norma Grafia 190 19 cm Durchmesser 180 g gebaut 1965 - nach 2003 |
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1/1: praktisch neuwertig, einwandfreie Funktion. Mit Schutzhülle und Originalanleitung. |
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Facit 1004 |
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Die Technik der Facit CM2‑16 wurde hier in ein billigeres Plastikgehäuse gepackt. Beworben hat man damals das „moderne“ Aussehen und etwas geringeres Gewicht. Das Modell bekam auch einen Tragegriff spendiert, der für das Gewicht allerdings zu filigran ist und wohl eher die Transportierbarkeit signalisieren sollte. |
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Facit 1004 S.Nr. 1893531 35 cm x 29 cm x 16 cm 7,5 kg gebaut 1967 - ca. 1972 |
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1/1: nur geringste Gebrauchsspuren; alles läuft leichtgängig. Mit Schutzhaube und Anleitung der CM 2‑16. |
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Alco |
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Ein Zahlenschieber aus den mittleren 60er-Jahren. Das Modell kommt aus Japan und ist offensichtlich (bis hin zu Details in Farbgebung und Beschriftung) eine Kopie des Addiator Arithma. Manchmal findet man es auch mit einem kleinen Rechenstab auf der Rückseite, oft unter anderen Markennamen. 1960 wurden solche Zahlenschieber in den USA manchmal schon für 99 Cent angeboten. |
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ALCO Personal Calculator 4 cm x 16 cm x 0,5 cm 40 g gebaut ca. 1967 - ca. 1975 |
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2/2: Einige Kratzer, nicht ganz leichtgängig.
Zerlegt, einige Zähne und Schieber begradigt. Mit Originalgriffel, Anleitung eines Addiator Arithma im Internet gefunden. |
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Der unbekannte japanische Hersteller hat schon ab den 50er-Jahren Zahlenschieber an viele Firmen geliefert und gleich deren Marke aufgedruckt. Alco z.B. war eine Firma aus New York, die ab Mitte der 60er-Jahre aus Fernost importierte Massenware über Discounter vertrieben hat. |
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Denon DEC-61A4 |
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Dieses ist mein bislang ältester elektronischer Rechner: Er kam im September 1968 auf den Markt. Entsprechend niedrig integriert ist die Elektronik: Auf insgesamt sieben Platinen sitzen ungeheuer viele Widerstände und Dioden (oft als logische Gatter), zahlreiche Kondensatoren, einige Transistoren und nur wenige integrierte Schaltkreise („Chips“ oder ICs). Die ICs sind noch sehr einfach (SSI = „small scale integration“) und bieten nur logische Grundfunktionen. Dazu kommen noch die Platine für die Tastatureinlesung, zwei schmale Platinen für die Anzeige und die alles verbindende Hauptplatine. Der ganze große Kasten ist also vollgestopft mit elektronischen Bauteilen, die alle in Handarbeit eingelötet wurden! |
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mehr Infos im Old Calculator Museum Die Platinen: |
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Denon DEC-61A4 S.Nr. Z212339Y 29,5 cm x 39 cm x 10,5 cm 6,5 kg gebaut 1968 - 1971 |
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3/2: Gehäuse extrem vergilbt, bis auf einen kleinen Riss aber unbeschädigt, auch Tasten sehr gut erhalten. Man kann damit immer noch passabel rechnen, doch bei manch seltsamem Verhalten ist nicht klar, ob es an der Rechnerlogik liegt oder ob es sich bereits um Versagen der Elektronik handelt. Die Komma-Kathoden der Röhren 6 und 12 sind ausgefallen bzw. schwach.
Defekte Glimmlampe der Überlaufanzeige ersetzt. Kurzanleitung geschrieben. |
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Denon wurde 1910 als Nippon Chikuonki Shoukai (Japan Recorders Corporation) gegründet. Bis 2001 gehörte die Firma zum ebenfalls 1910 gegründeten Plattenlabel Nippon Columbia. Einige wenige Jahre um 1970 war Denon auch im Rechnerbau tätig, die Marke wurde aber mit hochwertigen Stereoanlagen und Audiokomponenten bekannt, diese baut sie noch heute. Denon gehört heute zur D&M Holdings Inc. (D und M stehen für Denon und Marantz). |
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General Teknika 1200 |
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Ein Rechner aus dem Jahr 1969, der nun schon ganz viele (genau 88) ICs enthält, die aber immer noch niedrig integriert („SSI“) sind. Die Anzeige ist nun schon geringfügig moderner: Statt der klassischen Nixies sind hier zwölf nach dem gleichem Prinzip leuchtende „Elfin-Röhren“ eingebaut. Das sind acht kleine Glimmlämpchen pro Röhre, die zusammen eine Siebensegment-Anzeige (plus Dezimalpunkt) bilden. Die Speicherlogik ist etwas seltsam (statt Speicherlöschtaste automatischer „Neustart“ nach bestimmten Rechnungen, der Speicher ersetzt zudem eine Konstante) und ein Fließkomma gibt es auch nicht. Insgesamt wirkt die Bedienlogik aber recht durchdacht, das Wurzelziehen geht hier (auch dank des seltsamen Speichers) sehr flott. |
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aus der Sammlung Hans Bloemen Die Platinen: |
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General Teknika#8239;1200 S.Nr. 2589 25 cm x 32 cm x 15 cm 3,7 kg gebaut 1969 - ? |
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1/1: Gehäuse nahezu ohne Gebrauchsspuren und nur leicht vergilbt, funktioniert einwandfrei. Mit Schutzhaube, Kurzanleitung geschrieben. |
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Die General Co. Ltd. war ein 1914 gegründeter japanischer Hersteller, dessen Eigenmarke Teknika in Deutschland von MBO vertrieben wurde, der aber auch wichtiger OEM‑Hersteller ( z.B. vieler Rechner von Triumph-Adler oder Precisa: Dort hieß dieses Modell „GS12“) war. Bis mindestens 1989 wurden elektronische Rechner gebaut. Heute gibt es immer noch eine Firma gleichen Namens, sie stellt nur noch Verbrauchsmaterialien für Bürogeräte her. |
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Sharp QT-8D |
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Dieser kompakte Tischrechner beherrscht nur die Grundrechenarten, sonst nichts. Aber er ist dennoch bemerkenswert, weil er der weltweit erste Rechner mit LSI(„large scale integration“)-Chips war. Hier werkeln tatsächlich nur sechs Chips, davon vier in der damals revolutionären MOS‑Technik mit um die 1000 bis 2000 Transistoren pro IC. Das war damals ungeheuer viel (heutige Spitzen-Notebooks haben allerdings Prozessoren mit mehreren Milliarden Transistoren) und ein gewaltiger Fortschritt bei der Rechengeschwindigkeit. Dazu kam noch die Raum- und Energieersparnis. |
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aus der Sammlung Hans Bloemen mehr Infos im Old Calculator Museum |
ein sowjetischer Nachbau bei S.Frolov |
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Sharp QT-8D S.Nr. 000978X 14,5 cm x 25,5 cm x 8,5 cm 1,5 kg gebaut 1969 - 1972 |
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1/1: Kaum Gebrauchsspuren, funktioniert (wenn man erst mal die Bedienung herausgefunden hat) einwandfrei. Englische Anleitung im Internet gefunden. |
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Von Jahr zu Jahr purzelten die Preise und heftiger Konkurrenzkampf unter den Elektronikherstellern ließ letztlich nur wenige große Unternehmen bis heute bestehen. Sharp, gegründet 1912 durch Tokuji Hayakawa (und bis 1970 auch unter dessen Name firmierend) gehört zu diesen Herstellern und ist heute immer noch einer der Marktführer im Bereich elektronischer Rechner. Allerdings ist Sharp nicht mehr selbständig, weil die Konkurrenz der neuen „Billigheimer“ aus China auch dort zu massiven Verlusten geführt hatte. 2016 hat die taiwanesische Hon Hai (hierzulande als „Foxconn“ zu recht zweifelhaftem Ruf gekommen) zwei Drittel der Sharp-Anteile gekauft (mehr Firmengeschichte). |
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Neckermann Haushaltkalkulator |
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„Richtige“ Rechenmaschinen waren für private Haushalte viel zu teuer, elektronische Rechner bis in die 70er-Jahre ebenfalls. Das Marktsegment wurde also meist von Zahlenschiebern oder Kleinaddierern abgedeckt. Der „Neckermann Haushaltkalkulator“ (nicht „Haushalts...“ - deutsch ist schwierig!) ist ein später Vertreter dieser Kleinaddierer und zeigt seine Zielgruppe schon im Namen. |
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Neckermann Haushaltkalkulator 12,5 cm x 9,5 cm x 10 cm 260 g gebaut ca. 1970 - ? |
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2/1: Gehäuse mit wenigen Gebrauchsspuren; funktioniert einwandfrei. | ||||||
Hersteller ist eine (leider unbekannte) Firma in Japan. Das Modell wurde in Großbritannien und den USA als „Solo“ bzw. „Chadwick“ verkauft und in Deutschland bei Neckermann, dem großen Versandhändler aus Frankfurt, der in den späten 90er-Jahren der zweitgrößte Online-Versender Deutschlands war. |
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Schumm Rechenbox |
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Es geht noch kleiner: Das hier ist ein „Shopping adder“. Eine deutsche Bezeichnung gibt es nicht, weil diese Geräte praktisch nur in den USA und GB verbreitet waren. US‑Amerikaner und Briten fanden es offenbar besonders wichtig, beim Einkaufen die Summe stets mitzurechnen. |
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Schumm Rechenbox 9,5 cm x 2 cm x 4 cm 40 g gebaut 1970 - ? |
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1/3: Gehäuse nahezu ohne Gebrauchsspuren; funktioniert nur gut, wenn man die Tasten beim Lösen „schnicken“ lässt. | |||||||
Erich Schumm war Unternehmer und Erfinder mit über 1000 Patenten. Seine beiden wichtigsten Erfindungen sind das ESBIT („Erich Schumms Brennstoff in Tablettenform“) und die Plastik-Fliegenklatsche. Schumm starb 1979, die Firma mit Sitz in Murrhardt bestand aber weiter und stellte schließlich vor allem Handtuch- und Seifenspender her. 1994 wurde sie von der Haniel Textilservice übernommen, deren Sanitärausstattungen (heute als CWS-boco) immer noch hergestellt werden, auch in Murrhardt. |
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Nisa K5 |
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Die „große Schwester“ der Nisa K2 wirkt in Form- und Farbgebung recht modern. Sie ist eine der letzten Neuentwicklungen einer handbetriebenen Maschine überhaupt und kam auf den Markt, als sich die ersten elektronischen Rechner schon längst etabliert hatten. Trotzdem muss sie zumindest im damaligen Ostblock noch eine gewisse Verbreitung erfahren haben, denn man findet sie öfters in Internet-Auktionen. Auch eine Modellvariante mit Elektromotor wurde gebaut. |
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aus der Sammlung Veres |
Diese Stellleisten werden durch die Tasten verschieden weit gedreht ...: |
... und stellen diese Staffelwalzen nach links und rechts: |
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Nisa K5 S.Nr. AC 71133 40 cm x 31 cm x 17 cm 4,7 kg gebaut 1970 - ca. 1976 |
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1/1: Sieht bis auf kleinste Kratzer noch ausgesprochen gut aus, alles funktioniert einwandfrei.
Erste feine Haarrisse an Gehäuse und Schlittentransportrad geklebt/verstärkt, einige Gummipuffer innen erneuert. Kurzanleitung geschrieben. |
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Addo-X 9354 |
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Auf den ersten Blick sind nur die Tastenfarben und das Firmenlogo anders als beim QT‑8D, auf den zweiten Blick fällt der fehlende Tragegriff auf. Aber die Ähnlichkeit täuscht nicht, denn die meisten elektronischen Rechner von Facit und Addo wurden von Sharp gebaut. Deren QT‑8D wurde ebenfalls leicht modifiziert und dann als Addo‑X 9354 bzw. Facit 1125 verkauft. |
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aus der Sammlung Hans Bloemen |
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Addo-X 9354 S.Nr. 345031 14,5 cm x 25,5 cm x 8,5 cm 1,5 kg gebaut 1970 - 1972 |
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1/1: Nahezu neuwertig, funktioniert einwandfrei.
Zerbröselnde Gummifüße ersetzt. Mit Schutzhaube, Anleitung identisch mit der des Sharp QT‑8D. |
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Sharp QT-8B |
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Das Gerät sieht nun wieder exakt wie der QT‑8D aus, selbst der Tragegriff ist wieder da. Auch das Innenleben ist praktisch gleich, aber eigentlich gab es einen wichtigen Unterschied: Statt des großen Netzteils waren hier ursprünglich sechs Akkus eingebaut und es wurde eine separate Ladestation mitgeliefert. Damit wurde der QT‑8B zum ersten netzunabhängige Elektronenrechner, wegen seiner geringen Größe konnte man ihn auch wirklich schon gut mitnehmen. Dafür war er dann (mit Ladestation) 460 DM teurer als sein Pendant mit Netzstecker: 2.250 DM (netto)! Gebaut wurde dieses Exemplar im September 1970. |
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aus der Sammlung Hans Bloemen |
Ein QT-8B mit Akkus und Ladegerät m Vintage Calculators Web Museum |
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Sharp QT-8B S.Nr. 0109329 14,5 cm x 25,5 cm x 8,5 cm 1,5 kg gebaut 1970 - 1972 |
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2/2: Gehäuse und einige Tasten mit Gebrauchsspuren; funktioniert eigentlich einwandfrei, aber hier wurde nachträglich das Netzteil eines QT‑8D eingebaut (vermutlich weil die Akkus tot waren).
Auch hier Gummifüße ersetzt. Mit Anleitung des QT-8D. |
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Facit 1129 |
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Dieser Rechner ist nun wieder vergleichsweise riesig, sogar größer als viele der Maschinen mit Handkurbel. Das liegt auch daran, dass hier nur MSI(„medium scale integration“)‑ICs benutzt wurden, die durch eine beeindruckende Zahl von Transistoren, Widerständen und Dioden ergänzt werden. Einen der damals gerade aufkommenden LSI‑Chips findet man hier noch nicht. Die Anzeige besteht wieder aus den teuren „Nixies“, auch die Tastatur entspricht dem damaligen Sharp-Standard. Für heutige Verhältnisse ist die Benutzung eher ungewohnt: Eine Plus-Taste sucht man vergebens, führende Nullen werden nicht unterdrückt, es gibt kein Fließkomma und Werte für Multiplikation und Division dürfen nur je 13 Stellen haben, weil dabei eine Stelle im Register als Zählwerk benötigt wird. Doch immerhin gibt es schon einen echten Speicher mit den heute noch üblichen vier Tasten. Werden komplizierte Aufgaben gerechnet, dann vollführen die Anzeigen bis zu einer Sekunde lang einen wilden Tanz. |
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aus der Sammlung Hans Bloemen |
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Facit 1129 S.Nr. 2.902.108 28 cm x 33 cm x 12,5 cm 5,1 kg gebaut 1970 - 1972 |
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2/1: Einige Tasten und das Gehäuse mit leichten Gebrauchsspuren; alles funktioniert einwandfrei. Kurzanleitung geschrieben. |
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Sharp Compet 241 |
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Auch dieser Rechner ist groß: Die Elektronik ist ebenfalls nur wenig integriert (MSI), außerdem wurde dieses Gehäuse auch für Sharp-Rechner mit bis zu zwei Tastenreihen und zwei Stellen in der Anzeige mehr benutzt. Die Hauptplatine ist fast identisch mit dem vorigen Rechner, aber ein paar kleine Unterschiede gibt es. Er hat insgesamt ungefähr 55 ICs, deren wenige Transistoren nur elementare logische Funktionen (NAND-Gatter, Schieberegister etc.) bieten. Auch hier gibt es daher eine beeindruckende Menge von Widerständen, Dioden und Transistoren, die als „festverdrahtetes ROM“ die Rechnerlogik mit bestimmen. |
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aus der Sammlung Hans Bloemen mehr Infos bei F.Gallwitz |
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Sharp Compet 241 S.Nr. 01014711 30,5 cm x 32,5 cm x 11 cm 5,3 kg gebaut 1970 - 1972 |
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2/2: Eine Taste und das Gehäuse haben erste leichte Ermüdungsrisse, alles funktioniert einwandfrei. Nur kurz nach dem Einschalten „spinnt“ der Rechner für einige Minuten und schreibt selbsttätig Werte in die Anzeige, dann ist der Spuk wieder vorbei.
Eine eingedrückte Stelle am Netzschalter repariert, oxidierte Kugeln der Tastensperre mussten entfernt werden. Mit Schutzhaube (etwas zerfleddert), Kurzanleitung geschrieben. |
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Faber-Castell 52/82 |
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Als „Schulrechenstab für hohe Ansprüche“ wurde ab 1952 der Schul-D(oppelseitige)-Stab 52/82 angeboten, ab 1970 dann mit gleicher Nummer (aber ohne das „Schul-“ im Namen) dieses Modell mit leicht veränderten Skalen. Dieses Exemplar war der Schulrechner eines Freundes, die Anleitung ist vermutlich erst 1976 gedruckt worden. Der Preis damals lag etwas unter 20 DM. |
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Faber-Castell D-Stab 52/82 32,5 cm x 5,5 cm x 1 cm 75 g gebaut 1970 - 1976 |
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1/1: Wenig Gebrauchsspuren, Name des Besitzers eingraviert; einwandfreie Funktion. Mit gut erhaltener Hülle und Anleitung. |
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Facit 1131 |
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Der Facit 1131 ist schon 1971 beim Markteintritt ein Mix aus alt und neu: Die „Nixies“ kamen 1971 allmählich schon aus der Mode und wurden zur Kosten- und Energieersparnis durch Panaplex‑, Digitron- oder gelegentlich schon erste LED‑Anzeigen abgelöst. Im Inneren werkeln aber schon LSI‑Chips mit mehreren tausend Transistoren, was zu einer aufgeräumteren (und damit billiger zu bauenden) Platine führt. Die Benutzung wiederum ist für heutige Gewohnheiten reichlich umständlich: Konstantenoperationen z.B. müssen über Schieber eingegeben werden, führende Nullen werden nicht unterdrückt und es gibt kein Fließkomma. Warum der Rechner statt „M+“ und „M-“ nur eine „Sigma“-Taste hat bleibt wohl auf immer ein Geheimnis der Entwickler. |
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wunderschöne Detailbilder einer Addo-X 9676 bei Curtamania |
Bedienung der Facit 1131 im Youtube-Video |
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Facit 1131 S.Nr. 3101209 23 cm x 28,5 cm x 10 cm 3,3 kg gebaut 1971 - 1972 |
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1/1: Tasten mit leichten Benutzungsspuren, am Gehäuse keine Stoßstellen oder Kratzer; funktioniert wieder einwandfrei
Zäh gehende Null-Taste gängig gemacht. Ein schöner Aktenkoffer dient als Zuhause, neue Anleitung geschrieben. DANKE an Serge Devidts von CALCUSEUM.COM für eine vierseitige Broschüre mit Kurzanleitung! |
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Contex D11 |
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Das Herz dieses Rechners ist ein abgewandelter Chipsatz S‑100 von Electronic Arrays mit sechs LSI‑Chips: 110‑5001 („Register Array“), 140‑5004 („Input Processing“), 150‑5005 („Output Array“), 120‑5013 („Control Logic“), 180‑5019 („Microcode ROM“, vorher 160‑5014) und schließlich 150‑5017 („Arithmetic Logic“). Dieser Chipsatz war der erste, der frei auf dem Markt angeboten wurde. Jede Firma durfte ihn kaufen und einen eigenen Rechner drumherum bauen. Auch Contex griff zu und baute einen Rechner im typischen, etwas modernisierten Flunder-Design, mit einer sehr seltenen Anzeige: Eine Nixie-„Monotube“ von Philips, bei der in einer gemeinsamen Röhre acht Ziffern nebeneinander sitzen (also 88 Kathoden in einer Röhre!). |
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aus der Sammlung Hans Bloemen |
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Contex D11 S.Nr. 024007409 20,5 cm x 21,5 cm x 7 cm 2,5 kg gebaut 1971 - 1974 |
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1/1: Gehäuse nahezu neuwertig; funktioniert einwandfrei.
Leicht ausgebrochene Null-Taste geklebt. Kurzanleitung auf der Rückseite erklärt zwar alle Funktionen, trotzdem neue Anleitung geschrieben. |
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Olympia AM 209 |
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Ein Exemplar dieses Modells stand ab 1971 auf dem Schreibtisch meines Vaters. Sie ersetzte die Addo‑X, deren Reparatur nicht mehr lohnte. Weil man mit ihr nicht so gut multiplizieren konnte wurde sie durch eine Rechenscheibe ergänzt: Mit der Olympia wurde (z.B. für Rechnungen oder Inventuren) addiert, subtrahiert und gedruckt, mit der Rechenscheibe wurde (z.B. für Handelsspannen, Preisaufschläge, Rabatte) multipliziert und dividiert. |
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mehr Infos im |
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Olympia AM 209 S.Nr. 51-0172749 20,3 cm x 34,5 cm x 14,5 cm 4,5 kg gebaut 1971 - 1974 |
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1/1: Nur minimale Gebrauchsspuren (Gerät wirkt auf den ersten Blick neuwertig), alles funktioniert perfekt. Festgerosteten Hebel der R-Taste (die einzige Roststelle am ganzen Gerät) gelöst, zerfallende Schaumstoffstreifen im Inneren (zur Lärmdämmung) ersetzt, neues Farbband. Mit Schutzhaube, Originalanleitung und dem originalen Umkarton mit Versandaufklebern von Olympia Braunschweig und einem Lieferschein vom 11.5.1974. |
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Es ist kein Zufall, das in den frühen 70er-Jahren fast alle der hier genannten Firmen, z.B. auch Tröger, Schubert und Facit/Odhner, die Produktion von Rechenmaschinen und Rechenhilfen einstellten (und entweder untergingen oder auf andere Produkte umschwenken konnten): Elektronische Rechner waren bis dahin immer deutlich teurer als die mechanischen Geräte gewesen, aber das änderte sich nun sehr schnell. Die immer höher integrierten Schaltkreise reduzierten die nötigen Arbeitsschritte und damit die Herstellungskosten der Elektronik immer weiter. So endete die Produktion mechanischer Rechenmaschinen fast überall, nur im Ostblock wurden sie einige Jahre länger gebaut. |
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Casio fx-1 |
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Der allererste Rechner mit „wissenschaftlichen“ Funktionen (Trigonometrie, Logarithmen, Potenzen etc.) war der Mathatronics 8‑48M aus dem Jahr 1964. Doch bis Anfang der 70er-Jahre waren solche Rechner extrem teuer und selten. 1972 kam dieser Rechner von Casio auf dem Markt, immer noch im Tischrechner-Format und immer noch einer der ersten seiner Art. Sein Neupreis in Deutschland lag bei 2.695 DM (netto, also brutto noch über drei Monatslöhne!). |
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mehr Infos im Old Calculator Museum |
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Casio fx-1 S.Nr. 206071 24 cm x 31,5 cm x 8 cm 2,7 kg gebaut 1972 |
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2/1: einige Kratzer und andere kleine Gebrauchsspuren, die Zifferntasten sind vergilbt; alles funktioniert einwandfrei. DANKE an Serge Devidts von CALCUSEUM.COM für die ausführliche Anleitung! |
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Casio (die westliche Schreibweise für den Gründer der Firma) wurde 1946 gegründet - also als Japan so ziemlich in Trümmern lag. Bereits 30 Jahre später war die Firma einer der Platzhirsche im Geschäft mit elektronischen Geräten, und heute ist sie das immer noch: Uhren, Taschenrechner, Kameras und vieles mehr werden gebaut. |
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Liebermann TE 8000 |
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Aus dem gleichen Jahr stammt dieser im Vergleich doch sehr einfache Rechner. Abgesehen von der Konstanten und dem seltenen Vorzeichenwechsel bietet das Gerät nur die Grundrechenarten, diese immerhin mit Fließkomma. Die Werte werden mit Itron-Röhren angezeigt (leider ohne Nutzung des vorhandenen 8.Segments). Der LSI‑Chip beinhaltet alle Rechenfunktionen, daneben finden sich auf den Platinen noch eine ganze Reihe elektronischer Bauteile, die für Anzeige und Spannungsversorgung zuständig sind. |
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Liebermann TE 8000 14 cm x 21 cm x 8 cm 780 g gebaut 1972 |
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1/2: Kaum Kratzer und nur eine kleine Scharte; die Konstanten-Taste rastet wegen eines gebrochenen Nippelchens nicht mehr ein (Konstantenrechnungen also nur beidhändig), 3. Röhre von links leuchtet etwas schwächer. Einige abgeschabte Ecken retuschiert, ein Kabel wieder angelötet. |
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Über die Liebermann & Co. S.A. ist im Internet nichts zu finden. Sie war nur einer der vielen Vermarkter dieses Modells, denn gebaut wurde es von der 1956 gegründeten TECO Electric & Machinery Co.. Diese Firma ist inzwischen einer der weltgrößten Hersteller von Elektromotoren. |
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Remington 1001 |
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Dieser Tischrechner ist wieder etwas funktionsreicher als der vorige aus dem gleichen Jahr. Hier gibt es zwar kein Fließkomma, dafür aber einen Speicher. Die Tastatur ist dank Reed-Schaltern unverwüstlich, das Gehäuse aus extrem dickem Plastik auch. |
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Remington 1001 S.Nr. 805366 18 cm x 21 cm x 7 cm 1,8 kg gebaut 1972 |
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1/1: Gehäuse nur mit winzigen Kratzern und nicht vergilbt; funktioniert einwandfrei. mit Originalanleitung |
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Die 1816 gegründete Waffenfabrik Remington ist nur der Namensgeber. 1886 verkaufte man die eher nebenher betriebene Schreibmaschinen-Herstellung (mit der ersten wirklich erfolgreichen Maschine) an die Standard Typewriter Co., die sich Namensrechte sicherte und ab 1902 auch als Remington firmierte. 1927, nach der Fusion mit der Rand Kardex Co. hieß die Firma Remington Rand. Dort wurden mechanische Rechenmaschinen, Rasierapparate und anderes gebaut. Nach einer weiteren Fusion mit der Sperry Co. in Jahr 1955 firmierte man als Sperry Rand. Die Rechenmaschinen (und später die zugekauften elektronischen Rechner) nutzten aber weiter den guten Namen Remington. |
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Walther ETR4 |
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Auch Walther versuchte im Markt elektronischer Geräte mitzuhalten, und auch hier wurden anfangs keine Komplettgeräte aus Japan zugekauft (bis auf das allererste Modell, das von Ricoh stammte), sondern selbst entwickelt und gebaut. Das merkt man den Rechnern auch an: Sie haben (wie auch die Contex-Elektronenrechner) ein eigenständiges, klares Design und sind hochwertig verarbeitet. Auch nach nunmehr fast einem halben Jahrhundert wackelt nichts und funktioniert alles. |
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aus der Sammlung Hans Bloemen mehr Infos und schöne Detailbilder bei M.Sigg |
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Walther ETR4 S.Nr. 5062146 15 cm x 21 cm x 5 cm 1,0 kg gebaut 1972 |
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1/1: Am Gehäuse eine einzige kleine Scharte bei ansonsten neuwertigem Aussehen; alles funktioniert einwandfrei.
Alle Platinen mussten gereinigt werden, drei Potis mit Kontakt61 aufgefrischt und geschützt, das zu Staub zerfallene Schaumstoff-Polster der Nixies erneuert. Mit Originalkarton eines ETR2, Anleitung beim „Rechenkasten“ gefunden - herzlichen Dank dafür! |
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Aus Japan drängten in kurzer Folge immer billigere Rechner mit immer mehr Funktionen auf den Markt. Da konnte die „Walther Büromaschinen GmbH“ bald nicht mehr mithalten. Langlebigkeit war wegen der rasanten technischen Entwicklung kein Verkaufsargument mehr. 1974 kam der erste Konkurs. Bis 1986 verkaufte Walther mechanische und elektronische Geräte aus Lagerbeständen und ab 1980 auch aus Fernost zugekaufte elektronische Rechner (bis Mitte der 80er-Jahre als „Walther Electronic AG“) und war zuletzt noch (als „Walther Data GmbH“) überwiegend in Nischenmärkten (z.B. für Fahrkarten-Buchungssysteme oder Rezeptlesegeräte) tätig. Seit 2014 gibt es nur noch den Waffenhersteller, die Stammfirma aller Walther-Unternehmen. Maschinen, Kunden und Personal der Walther Data wurden von der Firma MCon Global übernommen. |
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Interton PC2008 |
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Einfache Taschenrechner wurden in der ersten Hälfte der 70er-Jahre erschwinglich: Der aller-allererste elektronische Rechner in unserem Haushalt kam 1973, kostete damals „nur noch“ 150 DM und sollte eigentlich die Rechenscheibe ersetzen. |
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Bilder vom Innenleben im Virtual Museum of Calculators |
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Interton PC2008 S.Nr. 245016 8 cm x 13,5 cm x 3 cm 140 g (o. Batterien) gebaut 1973 (- ?) |
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2/1: im Batteriefach leichte Säureschäden und die vier Gummifüße haben sich alle in Wohlgefallen aufgelöst, funktioniert perfekt. Mit Etui und Originalanleitung. |
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Die Firma Interton gibt es immer noch, sie baut heute wieder nur noch das, was sie vor einigen Taschenrechnern (und einer halbwegs erfolgreichen Spielekonsole) auch gemacht hat: Hörgeräte! |
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Privileg 03987 |
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Dieser einfache Tischrechner mit den in den 70ern verbreiteten „eckig-runden“ Tasten hieß eigentlich nur „privileg“, die 03987 ist die Katalognummer von Quelle. Es ist einer der letzten Rechner, die Busicom vor der Pleite gebaut hat. Neben den vier Grundrechenarten gibt es als „Extras“ lediglich eine abschaltbare Konstante für die Punktrechnungen, dazu die Wahl der Nachkommastellen (immerhin auch mit Fließkomma). Alle Rechenfunktionen sitzen in einem Chip, die übrigen elektronischen Bauteile sind für Stromversorgung und Anzeige zuständig. Letztere ist eine damals moderne Panaplex-Einheit mit zehn Stellen, von denen eine ganz ungenutzt bleibt und eine nur für Minus und Fehleranzeige genutzt wird. Hier leuchtet genau wie bei den Nixies eine schönes oranges Plasma, nun jedoch an Segmenten statt hintereinander gestaffelten Ziffern. |
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mehr Infos bei F.Gallwitz |
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Privileg (03987) S.Nr. 49BQ153643 19 cm x 24,5 cm x 7 cm 1,1 kg gebaut 1973 |
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2/1: Gehäuseoberseite vergilbt, einige Kratzer; funktioniert einwandfrei. | ||||||
„privileg“ war die Technik-Marke von Quelle, unter der u.a. eine Unzahl von Rechnern verschiedenster Hersteller angeboten wurde. Quelle war einmal der Primus unter den europäischen Versandhäusern. Die in Millionenauflagen gedruckten, viele cm dicken Kataloge prägten Käuferverhalten, Stil und Mode in Westdeutschland. Doch auch hier wurde der Erfolg letzlich zum Verhängnis, denn die Trends der Zeit (Online-Handel, Shoppingcenter und flexible Preise statt Katalog, Kaufhaus und Festpreis) verschlief man. Der Untergang kam, als nach der Fusion mit den Karstadt-Kaufhäusern das Management von Kriminellen übernommen wurde, die den Konzern ausbluteten und das „Tafelsilber“ (die Immobilien) billig an ihre Kumpane verschoben. Karstadt-Quelle rutschte immer tiefer in die roten Zahlen, das führte 2009 zum größten Konkurs der bundesdeutschen Geschichte. Die Marken Quelle und privileg gibt es aber noch: Der einstmals größte Konkurrent Otto (der ab 2019 auch auf Kataloge verzichtet) sicherte sich die Markenrechte und betreibt nun Quelle.de mit im wesentlichen gleichem Sortiment wie otto.de (Taschenrechner gibt es dort auch), privileg wurde an Whirlpool weiterverkauft, die unter der Marke vor allem Haushaltsgeräte vertreiben. |
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Siebert Rechentafeln |
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Indische Mathematiker kannten die Logarithmen schon vor der Zeitenwende, über Persien gelangte dieses Wissen zu den Arabern. Ab etwa 1470 bis 1620 wurden sie durch Chuquet, Stifel, Bürgi, Napier und Briggs auch in Europa bekannt und erforscht (ob Chuquet auf arabische Quellen Zugriff hatte oder ob es sich um eine unabhängige Neuentdeckung handelte ist unbekannt). |
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Helmut Sieber / Klett-Verlag Mathematische Tafeln ISBN 3-12-716200-6 gebaut 1973 - 1976 |
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2/2: Robuster Kunststoff-Umschlag, immer noch gut zu verwenden. | ||||||
Den Schulbuchverlag Klett gibt es noch, natürlich sind Logarithmentafeln nicht mehr im Programm. |
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Formelscheiben |
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Formelsammlungen gab es nicht nur als Buch. Diese drei Drehscheiben sind nicht einmal Rechenhilfen im engeren Sinn, sondern Lehrmittel. Sie wurden von mehreren Gewerkschaften (in diesem Fall der GdED) in den 60er-Jahren verteilt. Ich weiß nicht, ob sie z.B. bei der Ausbildung der Lehrlinge im Bahnbetriebswerk Verwendung fanden. Leichte Schleifspuren auf der roten und gelben Scheibe zeigen aber, dass sie mal wirklich öfter genutzt wurden. |
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Die Scheiben waren eine Dreingabe zur Summira - herzlichen Dank dafür nach Bälau! |
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Kratschmer-Verlag (für die GdED) Formelscheiben für - Bruchrechnung - Dreisatzrechnung - Raum- und Flächenberechnung je 19,7 cm Durchmesser ? |
2/1: Nur leichte Gebrauchsspuren. | ||||||||
Den Kratschmer-Verlag gibt es auch noch, er ist inzwischen von Bad Homburg nach Frankfurt umgezogen. Neben Broschüren und Formularen stellt er auch noch Rechenscheiben aus Pappe (für Reisekostenabrechnungen) her. |
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Litronix 1100A |
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1974 wurde in den USA dieser Taschenrechner für knapp 40 $ angeboten. Sein Funktionsumfang ist noch primitiver als beim Interton PC2008: Er kennt weder Fließkomma noch Konstante und kann nur 0 oder 2 Nachkommastellen. Das reicht gerade mal für das Haushaltskonto, für genauere Rechnungen muss man wie beim Rechenschieber ohne Komma arbeiten und es im Kopf selbst setzen. |
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Litronix 2001A S.Nr. 130115 8 cm x 15,5 cm x 2 cm 110 g (o. Batterien) gebaut 1974 (- ?) |
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2/1: Eine Schadstelle (durch den Etuiverschluss) auf der Vorderseite; funktioniert immer noch einwandfrei. Mit Etui. |
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Litronix war einer der bedeutendsten Produzenten von LED-Displays und lieferte diese ab 1970 auch an zahlreiche Taschenrechner-Hersteller. Ab etwa 1973 versuchte man mit eigenen Taschenrechnern vom Boom der Branche zu profitieren, aber der schon Mitte der 70er-Jahre einsetzende Preisverfall der Elektronik brachte Litronix in Schwierigkeiten. 1978 kaufte Siemens die Firma auf. |
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General Teknika 1218 |
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Ein weiterer Rechner, dessen „eckig-runde“ Tasten ihn ganz eindeutig den 70er-Jahren zuordnen: Das Tasten-Layout und die Bedienung wirken nun viel vertrauter als das noch ein oder zwei Jahre zuvor üblich war: Hier gibt es das Fließkomma, eine Prozent-Taste und sogar die Wurzelfunktion. |
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General Teknika 1218 S.Nr. 8430 24 cm x 25 cm x 8 cm 2,0 kg gebaut 1974 |
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1/2: Gehäuse und Tastatur wie neu; alle Funktionen einwandfrei, die Stelle 4 leuchtet etwas schwächer. Mit Schutzhaube und Originalanleitung. |
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Privileg SR54NC |
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Drei Jahre nach Erscheinen des HP‑35 bekam ich meinen ersten vollwertigen wissenschaftlichen Taschenrechner: Das „SR“ im Namen steht für „Slide Rule“ und diese Taschenrechnergeneration mit ihren vielen Funktionen und niedrigen Preisen war es dann auch, die das Ende der Rechenschieber besiegelte. Dieses Modell stand mit knapp unter 100 DM im Katalog. Rechenschieber waren zwar günstiger, konnten aber so viel weniger, dass sie gar keine Konkurrenz mehr sein konnten. |
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mehr Bilder bei MyCalcDB |
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Privileg SR54NC S.Nr. unbekannt 8 cm x 15,5 cm x 3 cm 130 g (o. Batterien) gebaut 1975 |
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3/1: Gummifüße völlig zerfallen und entfernt, Typenschild fehlt, weil ich es bereits als Schüler durch eine Liste wichtiger Formeln ersetzt hatte. Originalakkus tot und ebenfalls entfernt. Alle Funktionen laufen einwandfrei, ein einzelner Leuchtpunkt eines Segmentes ist tot.
Netzanschluss innen provisorisch neu verdrahtet damit er auch ohne Akku läuft (Betrieb mit 3 AA‑Batterien oder ‑Akkus ist weiterhin möglich). Die Originalhülle wurde damals schon marode, als passender Ersatz fand sich das Etui eines ... ehrlich! ... Rasierwasser-Geschenksets :); Originalanleitung (mit handschriftlichen Korrekturen) vorhanden. |
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Commodore wurde 1954 von Jack Tramiel gegründet. Zuerst wurden Schreibmaschinen gebaut, ab 1962 dann Taschenrechner, später auch Computer. In den 80er-Jahren beherrschte Commodore mit seinem C64 den Homecomputermarkt und expandierte weltweit. Auch bei den Personal Computern wurde man zu Beginn der 90er-Jahren zumindest in Europa kurzzeitig Marktführer, aber letztlich unterlag man im harten Wettbewerb und schon 1994 wurde das Unternehmen liquidiert. Die Marke war jedoch so angesehen, dass die Rechte daran bis heute gehandelt und vor Gericht umkämpft werden. |
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Privileg PR55NC |
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Zeitgleich mit den SR54NC wurde auch dieser Taschenrechner angeboten, auch der Katalogpreis war gleich. Das „PR“ im Namen weist darauf hin, dass dieser Taschenrechner programmierbar ist. Man kann dem Gerät also einige Tastenfolgen beibringen, die es dann mit neuen Werten auf Tastendruck neu durchrechnet. Das erweitert die Fähigkeiten des Rechners theoretisch enorm, aber leider vergisst er mit jedem Ausschalten das Gelernte. |
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Privileg PR55NC S.Nr. 10905 8 cm x 15,5 cm x 3 cm 130 g (o. Batterien) gebaut 1975 |
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2/1: Ein Gummifuß fehlt, Typenschild etwas zerkratzt, Tasten teils vergilbt, Originalakkus tot und ebenfalls entfernt. Alle Funktionen laufen einwandfrei. Anleitung für den Novus 4525 Scientist PR (gleicher Chip, bis auf die D‑Taste gleiche Bedienung) vorhanden. | ||||||
Silver-Reed Mini Calculator |
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Aus dem gleichen Jahr stammt dieser in Hongkong gebaute, sehr einfache Taschenrechner. Immerhin hat er einen 2‑Tasten-Speicher und automatische Konstante in allen Grundrechnarten. Alle Rechenfunktionen, aber auch die Steuerung von Eingabe und Anzeige sind nun in einem Chip vereint. Das Gehäuse zeigt, dass der Chiphersteller Rockwell diesen Rechner auch gebaut hat: Es gibt einen bau- und funktionsgleichen (allerdings in Mexiko montierten) Rockwell '76. |
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Silver-Reed Mini Calculator 6,5 cm x 11,5 cm x 2,5 cm 70 kg gebaut 1975 - 1976 |
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2/1: Ein paar kleine Kratzer; alle Funktionen laufen einwandfrei. Kurzanleitung (von der Rückseite des Rockwell'76) vorhanden. | ||||||
Silver-Reed ist kein Hersteller, sondern offenbar eine reine Handelsmarke vor allem für Rechner, Schreibmaschinen und Strickmaschinen. Ursprünglich gehörte die Marke zur Seiko Holding, heute ist Kashiwazaki US Tech (ein japanischer Hersteller von Plastikteilen) der Markeninhaber. |
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Royal 12MK |
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Mit nur zwei hochintegrierten ICs und ganz wenigen weiteren Bauteilen kommt der nächste Tischrechner aus: Quadratwurzel, viele verschiedene Funktionen und die sehr komfortable Bedienung lassen den Royal 12MK auch heutigen Ansprüchen weitgehend genügen (vom fehlenden Drucker mal abgesehen). Seltsam nach heutigem Maßstab sind nur noch die Konstantenlogik (für deren Eingabe und Nutzung gibt es zwei besondere Tasten) und der Postenzähler, der ggf. zwei Stellen der Anzeige belegt. Die ist ein damals modernes „Vakuumfloureszenz-Display“. Per Schieber wählt man fünf verschiedene, teils rätselhafte Funktionen für die Prozenttaste. |
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mehr Infos bei F.Gallwitz |
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Royal 12MK S.Nr. 69445873 17,5 cm x 24 cm x 7 cm 1,1 kg gebaut 1975 - ca. 1978 |
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2/1: Gehäuse mit wenigen und kleinen Gebrauchsspuren, aber deutlich vergilbt; alles funktioniert einwandfrei.
„Ab Werk“ kalte Lötstelle (verhinderte das automatische Speichern) nachgelötet. Kurzanleitung geschrieben. |
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Die „Royal Typewriter Company“ wurde 1904 gegründet und war einer der bedeutenden Hersteller von Schreibmaschinen. 1964 wurde sie von Litton aufgekauft, 1979 kaufte die Volkswagen AG mehr als die Hälfte der Anteile (und erwarb von Litton auch noch Triumph-Adler), 1986 gingen diese an Olivetti, und seit 2004 ist die Royal Consumer Information Products Inc. wieder selbständig. |
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Ibico 1217 |
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1976 kam dann im Geschäft meiner Eltern endlich ein Ersatz für Addiermaschine und Rechenscheibe, ein elektronischer Tischrechner mit Druckwerk. Solche Geräte wurden damals schnell Standard in allen Büros. Vor allem im kaufmännischen Bereich sind sie das auch heute noch, weil sich alltägliche Rechnungen damit schneller und komfortabler rechnen und ausdrucken lassen als mit einem Computer. |
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Ibico 1217 S.Nr. 6 05268 23 cm x 33 cm x 9,5 cm 3,4 kg gebaut 1976 |
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3/1: Gehäuse stark vergilbt, Kommataste mit leichten Sprüngen; alle Funktionen und Anzeige immer noch einwandfrei. Mit Schutzhaube und Originalanleitung (beide etwas zerfleddert), dennoch neue Anleitung geschrieben. |
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Ibico (die „Inter Binding Corporation“) hat diesen Rechner sicher nicht selbst produziert, das Gerät sieht gar zu sehr nach Sanyo (heute Teil von Panasonic) oder TEAL als Hersteller aus. Die „Inter ...“ wurde 1998 von der „General Binding Corporation“ (GBC) gekauft. Im Internet gibt es Ibico nur noch als Firma in Karachi, Tischrechner sucht man dort aber vergebens. Dennoch gibt es auch heute noch Ibico-Tischrechner neu zu kaufen, wer auch immer die heute produziert (manchmal werden sie auch als GBC‑Tischrechner angeboten). Vielleicht werden heute alle Tischrechner der Welt in einer Fabrik gebaut und nur noch mit verschiedenen Schildchen beklebt? |
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Casio HL-805 |
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Ein Taschenrechner der Leistungsklasse, die es ab Mitte der 70er-Jahre schon in Millionen-Auflagen günstig zu kaufen gab. Der Funktionsumfang ist gering, immerhin gibt es Wurzeltaste und einfachen Speicher. |
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Casio HL-805 1E105A(?) 7,5 cm x 13 cm x 2 cm 80 g (o. Batterien) gebaut 1977 |
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2/1: Nur die Rückseite ist reichlich eingegraut und verkratzt; alles funktioniert einwandfrei. | ||||||
Sharp Compet 6301 |
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Der letzte Tischrechner von Sharp im „mittelalten Design“ und mit Panaplex-Anzeige, mit damals neuen Funktionen, mehreren Speichern und sehr großer Stellenzahl. Das war mal ein „Top‑of‑the‑range“-Rechner. |
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Sharp Compet 6301 S.Nr. 7900109Y 24,5 cm x 26 cm x 9,5 cm 2,1 kg gebaut 1977 - ca. 1978 |
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3/3: Gehäuse stark vergilbt; alles funktioniert einwandfrei, aber nach einigen Minuten läuft ein Varistor heiß, dann ist Abkühlpause angesagt. Kurzanleitung geschrieben. |
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Sharp EL-8048 |
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Ein Gerät, das man gesehen haben muss, um an seine Existenz zu glauben: Taschenrechner und Soroban in einem Gehäuse vereint. |
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mehr zum Sinn der Kombination in Chris Staecker's Youtube-Kanal |
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Sharp EL-8048 S.Nr. 180 31 cm x 9 cm x 2,5 cm 300 g (o. Batterie) gebaut 1979 |
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2/1: Rückseite und Ecken etwas zerkratzt; alles funktioniert einwandfrei. Kurzanleitung geschrieben. |
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Электроника Mk59 |
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Dieser „Mikrokalkulator“ stammt aus dem Jahr 1989, er wurde also noch zur Zeit der Sowjetunion gebaut. Eine riesige Stellenzahl (wovon allerdings eine fürs Komma gebraucht wird) und ein für die damalige Zeit hoher Integrationsgrad, aber der Funktionsumfang ist nur etwa auf dem Niveau der West‑/Fernost-Rechner der frühen 70er-Jahre (also über ein Jahrzehnt „hintendran“). Zwei große und zwei kleine ICs enthalten praktisch alle Funktionen, ganz wenige Dioden und Widerstände sind daneben noch zu finden, die Platine wirkt daher schon sehr übersichtlich. Das Äußere wirkt jedoch irgendwie ein wenig „billig“. Immerhin gibt es Fließkomma, Prozent und Speicher. Arithmetische Eingabelogik, Registeraustausch, Vorzeichenwechsel und eine automatische Konstante machen das Rechnen komfortabler. Sehr ungewöhnlich ist die abgesetzte Einzelröhre, die nur die Festkommastellen anzeigt. |
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Elektronika Mk59 S.Nr. 336304 23 cm x 21 cm x 7 cm 1,1 kg gebaut 1982 - 1993 |
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1/1: Nach Austausch der Oberschale fast neuwertiges Aussehen; alle Funktionen einwandfrei. Mit Originalanleitung (leider russisch) und Schaltplan, Kurzanleitung geschrieben. |
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Elektronika war eine Sammelmarke der UdSSR für alle möglichen Arten elektronischer Geräte aus vielen verschiedenen Werken. Dieser Rechner wurde im Kombinat „Positron“ in Ivano-Frankivsk in der Ukraine gebaut. Eine Firma unter diesem Namen existierte dort zumindest bis 2014. |
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Rebell Euro-Print 12 |
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In den Funktionen ähnlich wie der Ibico 1217, doch zwei Jahrzehnte jünger: Die Flüssigkristall-Anzeige ist wesentlich stromsparender, das Gerät ist viel kleiner, mit Batterien betreibbar und daher portabel. Als neue Funktionen gibt es Währungsumrechnung und „MarkUp“. Der kleine Drucker ist allerdings deutlich schlechter. Diesen Rechner kauften wir für das Ausrechnen der Inventuren im eigenen Laden (das dauerte dann so ungefähr zwei Wochen, das bald danach eingeführte Warenwirtschaftssystem brauchte dann noch etwa zwei Stunden, später ungefähr noch 10 Sekunden). Ich benutze ihn immer noch gelegentlich als Taschenrechner auf dem Wochenmarkt. Die Euro-Umrechnung braucht man eigentlich nicht mehr (es würde auch zu traurig machen, viele Preise in DM umzurechnen ...), aber man kann die Funktion auch für Steuersätze zweckentfremden. |
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Rebell Euro-Print 12 10 cm x 19 cm x 5 cm 230 g (o. Batterien) gebaut 1998 |
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Drucker mit einem Plastikkeil innen am Gehäuse fixiert, weil eine Halterung des Elektromotors gebrochen ist. Neue Anleitung (vermutlich ausführlicher als die originale) geschrieben. |
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Rebell (die Marke gibt es auch heute noch, sie wurde aber von der tschechischen Moravia aufgekauft) hat diesen Rechner nicht gebaut, sondern als OEM‑Ware vertrieben, daher weiß ich nichts über den wirklichen Hersteller. „Made in China“ sagt das Etikett ... und die Platinenbeschriftung bringt auch keine Klarheit. |
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Casio fx-82SOLAR |
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Zum Vergleich hier ein moderner Rechner: Einen wissenschaftlichen Taschenrechner, den es auch 2019 noch neu zu kaufen gab, also fast zwei volle Jahrzehnte. So etwas ist heute eine extrem seltene Ausnahme. |
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Casio fx-82SOLAR 7 cm x 12,5 cm x 1 cm 60 g gebaut 2000 - ca. 2018 |
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1/1: Alles praktisch neuwertig, nur auf der Hülle ein paar leichte Kratzer; alles funktioniert. Mit Hardcover, Anleitung auf der Casio-Webseite gefunden. |
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Genie 510 |
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Und noch ein aktueller Taschenrechner-Winzling: Nur 33 g, fast schon Scheckkartenformat. Rechner dieser Klasse sind Massen- und Wegwerfware: fast so häufig wie Kugelschreiber und oft ebenso billig gebaut. Aber dieser Zwerg wirkt vergleichsweise solide, hat etwas mehr als die Minimalausstattung und eine ganz passable Tastatur. Er wird immer noch als Neuware angeboten, und das schon seit Jahren. Speicher und alle Funktionen sind in einem Chip integriert, der offenbar von Xerox stammt. Der Rechner wird bei Amazon als Staples 510 für knapp 3 € verkauft. |
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Genie 510 6 cm x 9,5 cm x 0,5 cm 30 g gebaut ca. 2010 - 2020 |
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1/1. Kurzanleitung geschrieben. |
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Genie ist eine aktuell aktive Firma für Büroartikel in Wiesbaden. Sie tritt auch als Hersteller vieler Taschenrechner auf, doch kauft offensichtlich alles bei diversen chinesischen Herstellern ein - oder wie man das heute vornehm ausdrückt: Sie lässt Geräte in Lohnfertigung herstellen. Das führt dann auch dazu, dass Rebell und Genie eine Reihe technisch identischer Rechner anbieten. |
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Wie geht's wohl weiter mit dem Rechnen und der Rechentechnik? |
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(Fast nur) Notebooks... meine Computer von 1984 bis heute |